Northern Ruler im Klassefeld des Grand Prix de Paris

Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, steht in ParisLongchamp traditionell der Grand Prix de Paris auf dem Programm, auch wenn das pandemiebedingt im vergangenen Jahr einmal anders war, als die Steherprüfung erst am 13. September ausgetragen wurde. Seitdem der Prix du Jockey Club, das „Blaue Band“ des Nachbarlandes, über 2100 Meter gelaufen wird, ist die 2400 Meter-Prüfung, in der es um nicht weniger als 600.000 Euro geht, so etwas wie das „heimliche französische Derby“.  2020 landet mit dem Deutschen Derbysieger In Swoop ein Pferd aus dem Besitz des Gestüts Schlenderhan auf dem zweiten Platz. Stärker als der Adlerflug-Sohn war damals nur Aidan O’Briens Mogul, der unter Pierre-Charles Boudot mit zweieinhalb Längen Vorsprung gewann. Und auch bei der diesjährigen Austragung wird am Mittwoch ein Pferd von Deutschlands ältestem Privatgestüt mit von der Partie sein, denn der von Andreas Wöhler für die rot-blau-schwarzen Farben trainierte Northern Ruler wurde für das Dreijährigenrennen nachgenannt, das beim Abendrenntag im Bois de Boulogne als achtes Rennen um 20.20 Uhr gelaufen wird. Als Sieger des Prix du Lys war diese Nachnennung, die normalerweise 15.000 Euro kostet, sogar umsonst, denn der Sieger des Gruppe III-Rennens hat eine feste Startberechtigung für den Grand Prix de Paris (zum Racebets-Langzeitmarkt) (zum pferdewetten.de-Langzeitmarkt).

Geritten wird der Ruler Of The World-Sohn, der es in einem hochkarätigem Feld mit zehn Gegnern zu tun hat, von Maxime Guyon, der sowohl bei seinem Debütsieg in Chantilly, als auch beim Gruppe III-Treffer im Prix du Lys auf der gleichen Bahn bereits der Partner des Hengstes war. Mit seinem Valeur von 48,5 steht der deutsche Gast an siebter Stelle, was schon deutlich macht, wie gut der Dreijährigen-Kracher besetzt ist. Da wären zum einen die beiden englischen Gäste, die wie Northern Ruler durch eine Nachnennung ins Rennen kamen. Charlie Applebys Hurricane Lane (William Buick) ist kein Geringerer als der Sieger des Irish Derbys, und William Haggas‘ vom Gestüt Römerhof gezogener Adlerflug-Sohn Alenquer hat bei seinem Sieg in den King Edward VII Stakes, dem Gruppe II-Rennen während Royal Ascot auch auf ganzer Linie überzeugt. Die Speedleistung des Godolphin-Hengstes auf dem Curragh war schon sehenswert, und so könnte der Frankel-Sohn am Mittwoch als Favorit ins Rennen gehen.

Aidan O’Brien, für den es in dieser Saison in Frankreich wirklich sensationell läuft, ließ bei der Starterangabe am Montag mit Wordsworth, Sir Lamorak und The Mediterranean gleich drei Pferde im Rennen. Erstgenannter sollte dabei die besten Chancen haben, doch bei seinem dritten Platz im Irish Derby war er siebeneinviertel Längen hinter Hurricane Lane. The Mediterranean war als Vierter in den King Edward VII Stakes vierdreiviertel Längen hinter Alenquer, weshalb auch er wohl nur in einer Außenseiterrolle stehen dürfte. Sir Lamorak ist aus dem O’Brien-Trio das Pferd mit der niedrigsten Marke, könnte aber noch steigerungsfähig sein.

Von den französischen Pferden, die es angesichts solch starker Konkurrenz einmal mehr nicht leicht haben dürften, sind der von Alain de Royer-Dupre trainierte Aga Khan-Hengst Saiydabad (Christophe Soumillon), und Jean-Claude Rougets Cheshire Academy (Cristian Demuro) als Vierter, bzw. Fünfter aus dem Prix du Jockey Club wohl die stärksten Kandidaten. Eine Länge blieb Saiydabad in Chantilly vor Cheshire Academy. Ohne Möglichkeiten war damals Pascal Barys Baby Rider (Stephane Pasquier), der somit am Mittwoch auch großer Außenseiter sein wird. Mikel Delzangles‘ Bubble Gift (Gerald Mosse) war als Zweiter im Prix du Lys eine halbe Länge hinter Northern Ruler, noch deutlich schwerer sieht es für Ludovic Gadbins Cash Equity aus, denn die beste Leistung des Toronado-Sohnes ist ein dritter Platz auf Listenebene, bei dem er eine halbe Länge hinter dem späteren Vierten des Deutschen Derbys, Lord Charming, war.

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