Man hätte es sich eigentlich denken können. Eduardo Pedroza hatte es vorgezogen nach Hannover zu fahren und seinem Kollegen Jozef Bojko interessante Ritte am Preis von Europa-Tag in Köln zu überlassen, um in der Listenprüfung um den Großen Preis Jungheinrich Gabelstapler über 2200 Meter Andreas Wöhlers vierjährige Wittekindshofer Samum-Tochter North Mum zu steuern.
Und er lag richtig, denn während Bojko mit Andreas Wöhlers Full Of Beauty chancenlos im geschlagenen Feld der Kölner Listenprüfung um den Stutenpreis des Gestüts Winterhauch landete, siegte „Eddy“ Pedroza mit North Mum nach einem spannenden Endkampf gegen Waldemar Hickst‘ Salve Estelle und die drittplatzierte Röttgenerin Damour. Vierte wurde die zweite Hickst-Teilnehmerin Bravo Girl vor der 53:10-Co-Favoritin Winnemark. Die ausländischen mitfavorisierten Gaststuten Al Reem und Cascading spielten am Sonntag in Hannover ausnahmsweise einmal keine Rolle.
Das Rennen wurde durch Stall Ullmanns vorneweg marschierende Amazona zügig gelaufen, allerdings brach die dreijährige Dubawi-Tochter Ausgangs des Schlussbogens so brüsk nach außen weg, dass ihr Reiter Rene Piechulek diesen Schwenker nicht aussitzen konnte und hart zu Boden musste. Piechulek zog sich bei dem Sturz schmerzhafte Prellungen im Hals- und Schulterbereich zu. Durch den Zwischenfall kam Amazonas Verfolgerin Salve Estelle in Front, wurde aber rasch von North Mum bedrängt. Bis ins Ziel ging es hin und her zwischen den beiden Ladys. An der Außenseite kam zwar auch Winnemark gefährlich auf, machte aber nicht wirklich den Eindruck, dass sie die beiden Führenden überlaufen könnte. Damour an der Innenseite wirkte da schon wesentlich zwingender (Zum Video).
Im Ziel waren die Siegerin North Mum, die 62:10 auf Sieg zahlte, und Salve Estelle sowie Damour lediglich jeweils um einen Hals getrennt. Bis zu Bravo Girl und Winnemark betrug der Abstand allerdings auch nicht viel mehr. North Mum und Salve Estelle kamen sich in der entscheidenden Phase sehr nahe, was aber besonders von der Wöhler-Lady ausging.
Neben dem vierfach erfolgreichen Waldemar Hickst und dem dreifach Sieger Stephen Hellyn (s. extra Bericht) durften Ian Ferguson und Daniele Porcu zweimal aufs Podest am stimmungsvollen Hannoveraner Oktoberfest-Renntag.