Es war einer der ganz großen Deals der vergangenen Wo-chen. Helmut von Finck kaufte ein Derby-Pferd. Vom Gestüt Wittekindshof sicherte sich der Münchener Züchter und Be-sitzer den dreijährigen Hengst North Lodge, erwarb den Grand Lodge-Sohn für eine stattliche Summe.
Natürlich ganz klar mit dem Hintergedanken, einen chancenreichen Kandidaten für das Blaue Band zu haben. Und bereuen brauchte Finck dieses Geschäft beileibe nicht.
Denn North Lodge, ein von Start zu Start stark gesteigertes Pferd, erreichte in der Kölner Union einen großartigen zweiten Platz, musste in einem engen Gefecht nur knapp Dai Jin den Vortritt lassen.
‚Der entscheidende Tag ist erst der 6. Juli in Hamburg, er wurde im Finish nicht mehr überanstrengt, sonst hätte er vielleicht gewonnen‘, meinte Trainer Mario Hofer unmittelbar nach dem Weidenpesch-Test.
‚Ich möchte mit niemandem tauschen‘, sagte der Coach, voller Zuversicht, dass sein Schützling auch im Blauen Band weit vorne sein wird. Auch wenn North Lodge die Box 18 zugelost bekam, ist dem Betreuer nur in einer Hinsicht bange: ‚Ich hoffe, dass es nicht so extreme Bedingungen geben wird wie damals bei Nadour Al Bahr.‘
Das Schlamm-Derby von 1998 – bei den derzeitigen Regenfällen in Horn könnte es wieder ein Festival der Spurenfüchse geben. Der Bruder erreichte hinter Robertico einen glänzenden zweiten Platz, nun könnte North Lodge den Volltreffer schaffen. ‚Er wird bis zuletzt in seiner gewohnten Umgebung bleiben‘, hat Hofer den Hamburg-Trip generalstabsmäßig vorbereitet. Der Tag X kann für North Lodge kommen.