2016 soll es Pferderennen in Frankfurt geben

Dass es im nächsten Jahr auf der Galopprennbahn in Frankfurt/Niederrad mit Pferderennen weitergehen soll, das war die wichtigste Botschaft von Renn-Klub-Schatzmeister Graf Carl-Philip zu Solms-Wildenfels an die ca. 30 Pressevertreter.

Sogar das Fernsehen war mit Kamerateams vor Ort, HR 3, Sat 1, Rhein Main TV und Sky schickten Mitarbeiter zur Rennbahn. Radio FFH führte wie die Fernsehanstalten Interviews mit Renn-Klub-Vize Christiane Weil-Daßbach und dem Schatzmeister. Der Vorstand des Renn-Klubs Frankfurt hatte am Montagmittag zu einer Pressekonferenz in den Klubraum des Vereins geladen und die Anwesenheit von so vielen Medien-Vertretern bei einer Info-Veranstaltung eines Veranstalters von Galopprennen war schon bemerkenswert.

Wer allerdings erwartet hatte, dass die anwesenden Vorstandsmitglieder Holger Faust und Christiane Weil Daßbach, sowie der Schatzmeister das brisante Thema Sonderkassen-Prüfungsbericht und dem daraus resultierenden Millionen-Fehlbetrag näher beleuchten würden, der wurde enttäuscht. „Dazu können und möchten wir aktuell noch nichts sagen, zu gegebener Zeit werden wir darüber Auskunft erteilen“, hielt sich Graf Solms bedeckt, aber klar wurde dennoch, dass da etwas im „Busch“ ist.

Ansonsten führte nach den Begrüßungsworten der Vize-Präsidentin in der Hauptsache Graf Solms das Wort. Viele juristische Vertrags-Details, die aus Sicht des Renn-Klubs die Kündigung des Geschäfts-Besorgungsvertrages mit der Frankfurter Hippodrom GmbH – Gesellschafter ist die Stadt Frankfurt und war oder ist noch der Frankfurter Ex-Präsident Manfred Hellwig – unwirksam erscheinen lassen, wurden erklärt. Dazu gehört auch der Anteilsverkauf an der Hippodrom, die Pächter des Rennbahn-Geländes ist, von Hellwig an die Stadt. „Wir haben deutschlandweit genügend finanzielle Unterstützung für die juristische Auseinandersetzung mit dem DFB und der Stadt“, zeigte sich Graf Solms kampfesmutig. Man will nicht locker lassen und auch die Gemeinnützigkeit des DFB auf den Prüfstand stellen.

Aber vor allem ist man sich im Vorstand scheinbar über eines ganz sicher. Man wird im kommenden Jahr und auch darüber hinaus Galopprennen auf dem Niederräder Rennbahn-Gelände veranstalten. Die Anträge für fünf Renntage seien beim Verband, dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen eingereicht. Außerdem verlange der französische Partner des Rennsports, die PMU, eine A-Bahn in Hessen.

Und selbst wenn die kolportierte Räumungsklage der Stadt Frankfurt tatsächlich zugestellt würde, man ginge bis in die letzte Instanz. Und das würde dauern und so lange könne niemand von der Stadt Frankfurt unterbinden, dass der Renn-Klub Frankfurt weiterhin seiner Verpflichtung, die sich aus dem Geschäftsbesorgungs-Vertrag mit der Hippodrom ergäbe, nachkomme. Und diese Verpflichtung bedeute schlichtweg Pferderennen zu veranstalten. Die Renn-Klub habe zudem eine Feststellungsklage eingereicht, ob die Kündigung des Vertrages rechtswirksam ist. Solms-Wildenfels warf den Dezernenten für Planung, Sport und Umwelt „Untreue im Amt“ vor und kündigte an, Strafanzeige gegen ihn stellen zu wollen. Auch der Betreiber der Golfanlage Herbert Weiland werde das Gelände nicht freiwillig verlassen. Das finazielle Abfindungs-Angebot hätte er abgelehnt.

„Wir lassen uns aus unserer Heimat nicht vertreiben“, waren die markigen Begrüßungsworte an die versammelte Presse von Christiane Weil-Daßbach. Die Mitgliederversammlung am Mittwoch hatte den Vorstand einstimmig – 40 von 70 Mitgliedern waren anwesend – legitimiert alles dafür zu unternehmen, dass das nicht passiert.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Do., 01.05. München, Hannover, Leipzig
Sa., 03.05. Mannheim
So., 04.05. Köln
Sa., 10.05. Halle
So., 11.05. Hoppegarten, Krefeld
Sa., 17.05. München
Galopprennen in Frankreich
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Di., 29.04. Bordeaux
Mi., 30.04. Longchamp
Do., 01.05. Saint-Cloud, Wissembourg, Chatillon
Fr., 02.05. Chantilly, Marseille-Borely
Sa., 03.05. Auteuil, Le Mans