Die ersten Weichen sind gestellt. Nach wochenlanger, intensiver Arbeit hat das Präsidium des Mülheimer Rennvereins auf der Mitgliederversammlung die Bausteine des Restaurierungs-Konzeptes für die Rennsaison 2004 vorgestellt. Bis Ende Dezember wird es endgültig ausge- arbeitet. Klaus Zellmann, kauf- männischer Geschäftsführer des Inter- nationalen Clubs Baden-Baden, ist in Mülheim als Interims-Geschäftsführer für verschiedene Bereiche verantwortlich.
Darunter fallen: Gastronomie, Ansiedlung eines Buchmachers auf der Rennbahn, sowie Gespräche mit der Sparkasse und dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen. Sein „verlängerter Arm“, Hans-Georg Tölke, wird dann vor Ort für die Umsetzung des Konzeptes sorgen, während Günther Gudert (Foto) in der Saison 2004 für die Durchführung der Renntage am Raffelberg zuständig ist.
Da für jeden Renntag durchschnittlich Sponsorengelder in Höhe von 20.000 Euro erforderlich sind, wird Zellmann versuchen, entsprechende Sponsoren zu akquirieren. Zusätzlich sollen pro Veranstaltung nur noch acht Rennen durchgeführt werden. Ziel: Erhöhung der einzelnen Rennpreise durch eingesparte Mittel.
Des Weiteren steht Zellmann mit Buchmachern, die sich dauerhaft auf der Rennbahn anmieten wollen, in Verhandlungen. 2,5 Prozent der getätigten Wetten der Buchmacher sollen dem Rennverein zufließen, die Mindesteinnahme soll auf 30.000 Euro/Jahr festgeschrieben werden.
Der Bestand von derzeit 106 auf der Rennbahn untergebrachten Pferden soll auf 200 erweitert werden, was Mehreinnahmen von 5.000 bis 6.000 Euro bedeuten würde.
„Wir haben mit Leidenschaft an diesen Bausteinen des Konzeptes gearbeitet. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieses noch zu verfeinernde Konzept der richtige Weg für die Zukunft des Mülheimer Rennvereins ist“, erklärte Präsidentin Dagmar Mühlenfeld, die auf politischer Ebene die Weichen stellt.
So ist für Anfang Dezember ein Ratsbeschluss der Stadt Mülheim angestrebt, in dem die Stadt dem Rennverein das Rennbahn-Gelände in einem Erbpachtverhältnis zur Verfügung stellt.
Allerdings ist der mit rund 610.000 Euro belastete Rennverein (Stand: 31. Dezember 2002) noch nicht gerettet. „Im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob unser Konzept aufgeht. Und am Ende der Rennsaison 2004 können wir dann die entscheidende Frage beantworten: Hat die Galopprennbahn in Mülheim eine Zukunft?“, so Mühlenfeld.