Im Breeders’ Cup Turf am kommenden Wochenende sollte der letzte Auftritt von Englands aktuellem Derby-Sieger Motivator (Foto mit schwarzer Kappe) erfolgen. Doch eine Verletzung lässt diesen Start nicht zu, somit hat sich der Montjeu-Sohn mit einem fünften Rang im Prix de l’ Arc de Triomphe von der Rennlaufbahn verabschiedet.
Recht umtriebig war in der Zwischenzeit John Warren, dem gemeinsam mit Harry Herbert das Management des Royal Ascot Racing Clubs, dessen Farben Motivator trug, unterliegt.
Der auch für die Queen als Berater tätige Warren formte in recht kurzer Zeit ein Syndikat mit 50 Anteilen. Sechs Millionen Pfund wurden zu Grunde gelegt, macht 120.000 Pfund pro Share. „Ich war überrascht, wie schnell alles unter Dach und Fach war. Binnen einer Woche waren die Anteile vergeben“, erklärte John Warren. Natürlich hält die Königin von England, in deren Sandringham Stud Motivator im kommenden Jahr debutieren wird, mehrere Anteile.
Überhaupt liest sich das neue Syndikat wie das „Who’s Who“ der großen Global Breeders. Die Maktoums und Coolmore sind darunter wie auch Cheveley Park Stud, Juddmonte oder Lloyd Webbers Watership Down Stud. Sämtliche französische Spitzengestüte wie Haras d’ Etreham, Haras du Quesnay haben sich ebenso Anteile gesichert wie die Familien Niarchos und Wertheimer.
Das irische National Stud und Airlie sind prominente Namen von der Grünen Insel. Auch Klaus Jacobs’ Newsells Park Stud steht auf der Syndikatsliste wie Frank Stronachs Adena Springs Farm in Kentucky. Sogar der Hong Kong Breeders Club, der in Australien, Großbritannien und Irland mit rund 100 Stuten in großem Umfang züchterisch tätig ist, sicherte sich Anteile an Motivator.
Aber auch deutsche Züchter sind im Syndidat vertreten. Die Gestüte Ittlingen und Schlenderhan erwarben jeweils einen Anteil an Englands Derby-Sieger. Schlenderhans Gestütsleiter Gebhard Apelt: „Man hat uns angeboten, dass wir im kommenden Jahr sogar zwei Stuten zu Motivator schicken können. 50 Anteile bedeutet ja auch nicht, dass er nur fünfzig Stuten deckt.“
Sicherlich kann man davon ausgehen, dass der Montjeu-Sohn auf eine dreistellige Ziffer bei der Bedeckung im ersten Gestütsjahr kommen wird. Syndikatsmanager John Warren: „Die meisten Anteilseigner von Motivator sind Züchter und Besitzer. So denke, werden viele Nachkommen auch in ihren farben später an den Start kommen und nur wenige Nachkommen auf den Auktionen erscheinen.“
Als Jährling hatte Warren Motivator im Auftrag des Royal Ascot Racing Club 75.000 Guineas ersteigert hatte. Für die 230 kopfstarke Besitzerschar gewann der Sohn von Montjeu, einem der „heißesten Stallion des Jahres“, die ersten vier Rennen, darunter die zur Gruppe I zählenden Racing Post Trophy und das Epsom Derby.