Die Situation ähnelt dem ver-gangenen Jahr. Damals war bis auf den letzten Drücker offen, ob Samum sein Enga-gement im Großen Mercedes Benz-Preis wahrnehmen würde. Und diesmal ist die Spannung fast noch größer.
Läuft er oder läuft er nicht? Die Rede ist von Next Desert (Foto), dem Wittekindshofer Crack und Derby-Sieger des vergangenen Jahres. Seit dem Blauen Band 2002 wartet Turf-Deutschland auf das Comeback des Hengstes, der wegen diverser gesundheitlicher Probleme über Winter im heimatlichen Gestüt weilte. Es könnte das Comeback des Jahres werden.
Glaubt man den Worten von Next Deserts Besitzer Hans-Hugo Miebach, dann steht einem Auftritt des amtierenden Derby-Siegers am Sonntag im Großen Mercedes Benz-Preis (Gruppe II, 140.000 Euro, 2200 m) nicht viel im Wege.
Auch wenn die Wetterlage in Iffezheim den Boden in den nächsten Tagen weiter abtrocknen lassen dürfte, was eigentlich nicht so sehr nach dem Geschmack des Wittekindshofers ist. Andrasch Starke wäre wieder Next Deserts Partner.
Miebach am Mittwochmorgen aus Baden-Baden: „Ich habe am Dienstag noch mit Herrn Schütz gesprochen. Ich gehe davon aus, dass Next Desert startet. Der Boden ist ja kein Beton, es wird anständig gesprengt und normales Geläuf sein. Es hat auch keinen Zweck, dass wir nur auf weichen Boden spekulieren, das Pferd ist jetzt gereifter. Da muss man eigentlich keine Super-Vorsichtsmaßnahmen treffen. Es gibt keinen Grund nicht anzutreten.“
Neben Next Desert ist Salve Regina (ebenfalls Jahresdebutantin) die zweite Attraktion im Grand Prix-Aufgebot. Stanley Chin bekommt die Chance auf der letztjährigen Diana-Siegerin und Zweiten u.a. im Großen Preis 2002 sowie im Blauen Band (hinter Next Desert). Manager Rüdiger Alles von der IVA zu ihren Chancen: „Ihre Arbeit war sehr zufriedenstellend. Ich habe Stanley engagiert, er reitet auch ihre Schwester Sasuela im Festa-Rennen.“
Vervollständigt wird das Schütz-Trio (der zweifache Gruppesieger Aolus geht direkt in den Idee-Hansa-Preis in Hamburg) von Epalo, der einen maßgerechten Einstand für den Stall Weissenhof der Familie Hoyer lieferte, bei seinem Listensieg in München ebenso beeindruckte wie als Zweiter zu Aolus im Großen Preis der Bremer Wirtschaft in Köln. Mit Terry Hellier wird er durchaus mit Chancen nach Baden reisen.
In der rein inländischen Angelegenheit (Polish Summer wurde gestrichen) will Stall Spauldings Willingly (William Mongil) an seinen größten Triumph vom Fürstenberg-Rennen anknüpfen.
Noch nicht so recht überzeugen konnte Liquido (Andreas Helfenbein) bei seinen 2003-Auftritten. Der Schützling von Horst Steinmetz, immerhin Leger-Sieger, müsste sich ein gutes Stück gesteigert haben, um hier ganz vorne zu landen.
Bleibt noch Georg Baron von Ullmanns Simoun, der hier vor Jahresfrist Samum in die Schranken wies, als Titelverteidiger unter Andreas Suborics antritt.