Martillos Frankreich-Power reicht nicht – Siebter im Marois

Die Frankreich-Power von Ralf Suerlands Crack Martillo (Foto) hat nicht ausgereicht. Der aktuell beste dreijährige Meiler in deutschen Rennställen hatte sich am Sonntag im französischen Seebad Deauville auch wahrlich keine leichte Aufgabe ausgesucht. Der Prix du Haras de Fresnay-le-Buffard lobte 500.000 Euro Preisgeld aus, gehörte auch nach dem Rückzug von Zafeen zu den bestbesetzten ‚Marois“, die je entschieden wurden.

Martillo, der aus äußerer Startbox auf der Geraden Bahn immer frei galoppieren musste, lag lange Zeit in diesem Knüller-Rennen prominent, hatte unter William Mongil am Ende aber nichts mehr zuzusetzten. ‚Als Martillo Mitte der Geraden zum Angriff schritt, dachte ich, dass er richtig aufmarschiert‘, sagte Ralf Suerland.

‚Normalerweise löst er sich dann immer auf ein, zwei Längen, das war heute nicht so. Die Gegner waren natürlich auch sehr stark, ich habe nichts an dem Ritt auszusetzten. Wo er weitermacht, werden wir in aller Ruhe entscheiden, derzeit ist noch alles offen‘, führte der Kölner Coach fort.

Jockey William Mongil meinte, dass Martillo die Gerade Bahn in Deauville kaum so gut schmeckte, der Hengst damit nicht klar kam. ‚Ich hatte unterwegs immer ein gutes Gefühl, aber als ich ihn losschickte, kam mit einem Mal nichts mehr. Martillo wusste heute überhaupt nicht, worum es hier geht‘, sagte der Franzose

Das Ende einer Pechsträhne konnte aber auch notiert werden, denn Six Perfections, die schon als ewige Zweite verschrien war, konnte sich unter Thierry Thulliez den Gruppe I-Titel schnappen.

Sie landete zuvor in diesem Jahr bereits drei Mal auf höchster europäischer Gruppeebene auf dem Ehrenplatz, belegte in den Englischen sowie Irischen 1.000 Guineas und im Prix d’Astarte den zweiten Platz, traf kaum einmal einen passenden Rennverlauf.

An diesem Sonntag war es aber anders, denn Thierry Thulliez war auf der Lady der Familie Niarchos immer auf Tuchfühlung zur Spitze, die Godolphin-Pacemacher Blatant (J. P. Spencer) länger inne hatte.

Ganz an den Rails packte die Celtic Swing-Tochter, die das Rennen aus Startbox 5, also eher innen, aufgenommen hatte, im Finish riesig an. Sie wusste sich gegen Breeders‘ Cup Mile-Winner Domedriver (K. Fallon, Startbox 3), der den totalen Triumph der Familie Niarchos perfekt machte und den Japaner Telegnosis (M. Katsuura, Startbox 8) zu behaupten.

Der 101. Gruppe I-Titel von Godolphin klappte nicht, Dubai Destination, der als Favorit gestartet war, kam über einen Moment nicht hinaus, wusste nicht ganz vorne mitzumischen.

Knapp über eine halbe Stunde nach Martillos Auftritt rückte die Ebbesloherin Winterthur (W. Mongil) in die Startboxen des Prix de Lieurey ein. Die dreijährige Alkalde-Tochter zog sich in dieser Listenprüfung für die Stuten (41.000 Euro, 1600 Meter) achtbar aus der Affäre.

Sie verpasste das vierte Platzgeld nur um Nüsternbreite. Es gewann Zietory (T. Jarnet) vor der in Deutschland gezogenen Gonfilia (L. Dettori), die nun Godolphin-Seide trägt und Visorama (O. Placais).

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