Leidenszeit bald vorbei

Sevenum – Am 24. Januar ist genau ein Jahr vergangen seit dem schweren Autounfall, den Trainer Jan Pubben in seinem niederländischen Heimatort Sevenum erlitten hatte, nachdem er abends mit seinem Auto auf dem Weg zum Stall mit einem LKW kollidiert war. Krankenhausaufenthalt, verbunden mit einer OP, und mehrwöchige Reha-Maßnahmen folgten, so dass etliche Monate vergingen, ehe man ihn erstmals wieder auf den Rennbahnen sah.

Das Pech sollte dem erfolgreichsten niederländischen Trainer aller Zeiten auch in der Folge treu bleiben, denn seit seinem Unfall in der Badewanne im September, als er weggerutscht war, hat man ihn nicht mehr auf den Rennplätzen gesehen. Vor gut drei Wochen war eine neuerliche Operation notwendig geworden, nachdem ein zu dünner Verbindungsstift in seinem lädierten rechten Bein Probleme bereitet hatte.

Inzwischen hat er auch wieder die Geschicke in seinem Quartier übernommen, ist allerdings noch auf eine Krücke angewiesen. „Es geht mir inzwischen viel besser, die Operation in Venlo war ein voller Erfolg“, meinte der 66-jährige, der noch nicht Auto fahren darf und daher derzeit noch chauffiert werden muss. „Das mit dem Auto fahren macht nichts, denn ich komme erst wieder auf die Bahnen, wenn das Wetter besser ist“, meinte der Trainer, der seit Jahren zum festen Bestandteil der (vor allem west)deutschen Galoppszene zählt.

„2009 war halt ein verflixtes Jahr, aber dennoch habe ich die Lust am Trainieren nicht verloren. Aufhören kam und kommt nicht in Frage“, so Jan Pubben, dessen Aufgebot derzeit rund zwanzig Pferde („das reicht“) umfasst, im kommenden Frühjahr aber Verstärkung erfahren wird. „Im letzten Jahr haben wir mit den elf Siegen längst nicht das Ergebnis wie 2008 gehabt, als mit vierzig Siegen Platz sechs in der Trainerstatistik erreicht wurde. Die Erfahrung lehrt nun einmal, dass es im darauf folgenden Jahr nicht so einfach wird.“

Optimismus herrscht wieder in Sevenum und die Hoffnung, dass 2010 eine gute Saison wird. „Wir haben da ein paar nette Pferde im Stall, die zum Teil noch nicht gelaufen sind, aber über Talent verfügen“, erklärt der Trainer, dessen Pferde 2009 neben den elf Siegen noch zweiundzwanzig zweite, einunddreißig dritte und siebenundzwanzig vierte Plätze erreichten. „Es hat halt manchmal nicht sollen sein mit dem Siegen“, meint Jan Pubben und nennt als aktuelles Beispiel den Renntag an Silvester in Neuss, als der seit Wochen in konstanter Form befindliche Point Pleasant scheinbar auf der Siegerstraße war, um den längst verdienten Treffer zu landen.

Doch dann verlor der Reiter die Peitsche und konnte sein Pferd nicht mehr unterstützen. „So ist Rennsport, aber der zweite Platz ist auch ein guter Platz“, kommentiert Jan Pubben das Geschehen und sieht die Sache positiv. Sein besonderer Dank gilt seinem Team für die im letzten Jahr geleistete Arbeit in Sevenum und ganz besonders seinem Freund und Kollegen Helmut Schaab, der ihn in den vergangenen Monaten hervorragend vertrat.

Im Übrigen war mit dem Trainer nicht der einzige Ausfall im Team von Jan Pubben zu verkraften. Auch der Belgier Stephen Hellyn, ohne Zweifel einer der Aufsteiger unter den hiesigen Reitern, erwischte es bei einem Sturz in Frankfurt ganz böse, so dass für ihn die Saison vorzeitig ein Ende fand. „In der vergangenen Woche hat er sich bei uns wieder einmal blicken lassen. Wie es aussieht, wird er im nächsten Monaten wieder mitmischen.“

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