Kurioses Seejagdrennen: Bernaar top, zwei disqualifiziert

Das RaceBets.com-Seejagdrennen am Dienstag hätte wahrlich mehr Zuspruch verdient gehabt. Gerade einmal vier Kandidaten nutzten die Chance auf 10.000 Euro in dieser 3600 Meter-Prüfung, die seit Jahren eine große Zuschauerattraktion ist. Doch immerhin präsentierten sich zwei Cracks, der Gruppesieger Fiepes Shuffle, der sein spätes Saisondebüt gab, und Bernaar, der hochtalentierte Halbblüter aus dem Besitz von Maria Klein und in Training bei Elfi Schnakenberg.

Und dieser Bernaar, den Olivier Schnakenberg ritt, fügte dem 13:10-Favoriten aus dem Recke-Stall auch eine unerwartete Niederlage zur Quote von 37:10 bei. Zunächst übernahm Fiepes Shuffle erwartungsgemäß die Führung vor Bernaar, doch schon kurz nach dem See kam der Konkurrent immer näher und wurde von diesem in der Gegengeraden abgelöst.

Keinerlei Reserven besaß der heiße Favorit, der von Bernaar völlig aus den Schuhen galoppiert wurde, der völlig souverän davonstiefelte.

Einen Kampf um Rang drei lieferten sich die völlig chancenlosen Nilex und Boccatus, der an den Nienstädt-Vertreter ging, doch war dieser Fight völlig wertlos. Beide Pferde waren im See reiterlos geworden, und ein Nachreiten ist laut Rennordnung nicht mehr zuläsig, daher mussten beide Pferde aus der Wertung genommen werden, 1500 bzw. 1000 Euro an Preisgeldern mussten nicht ausgeschüttet werden!

Das soll aber die Leistung von Bernaar nicht schmälern, der für den ersten Jahressieg überfällig war, es handelte sich um seinen vierten Karrieretreffer. 28 Längen betrug sein Vorteil nach 4:55,82 Minuten. Die Dreierwett-Quote von 82:10 wurde ausbezahlt, wenn die ersten beiden Pferde in korrekter Reihenfolge auf dem Wettschein standen.

201:10 auf Champion Eduardo Pedroza, das ist eine wahrlich nicht alltägliche Quote. Doch im einleitenden Steher-Handicap behauptete er sich mit dem Grünewald-Schützling Lübbo mit Riesenspeed gegen Saba Dancer und Gelon.

Eine lange Durststrecke ging für Besitzertrainer Rüdiger Stein-Schomburg im 1200 Meter-Sprint zu Ende, als Wild Bill Tracey (62:10) vorne gegen Saldenlöwe und den spät aufkommenden locker zulegen konnte.

Glänzend in Schwung war Ex-Goldhelm Heinz Wewering in den Trabrennen, der zwei Prüfungen mit Walker Ass (66:10) und Why Not Ass (33:10) gewann.

Ein ‚Gamble‘ gelandet – so könnte man den Sieg der Holländerin Kölnerin (Adrie de Vries) im 1600 Meter-Handicap umschreiben, die völlig überlegen diese Wettchance des Tages gegen Shadwell, Summercatch und Glander gewann. Die Viererwette zahlte 30.107:10 Euro. Zum Abschluss gab es durch Ostella (Manuela Murke/Katja Gernreich, 87:10) vor My Summer of Love einen Neusser Einlauf über 2800 Meter.

Der Umsatz blieb relativ konstant, lag mit 337.000 Euro ganz knapp unter dem 2008er-Level (344.000 Euro). Im Vorjahr hatte es genau an diesem Renntag eine Aktion der Internetbuchmacher gegeben, die großen Plattformen wählten vor Jahresfrist am Dienstag allesamt die Totowette als Voreinstellung bei den Wettscheinen aus, um den Totalisator zu unterstützen.

Diese Aktion gab es im Vorjahr allerdings nur am Hamburger-Dienstag, während in diesem Jahr die Buchmacher allesamt deutlich mehr vermitteln und dem Veranstalter in Hamburg bisher ein Plus von knapp 9% beim Gesamtumsatz bescheren.

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