In der 28. Badener Meile, dem Highlight am zweiten Meetings-tag an der Oos, galt ihm fast das uneingeschränkte Ver-trauen der 10.250 Zuschauer. Auf 17:10 hatten sie Idealist heruntergewettet im rein nationalen Sechserfeld. Mit dem Rennen im Leib war Idealist diesmal erwartungsgemäß nicht nur zu einer Revanche in der Lage, er sicherte sich auch den Löwenanteil der 60.000 Euro an Rennpreisen in diesem 1600-Meter-Examen und markierte seinen zweiten Gruppe-Sieg.
‘Idealist ist damals im Mehl-Mülhens-Rennen nicht schön galoppiert. Wir haben ihm eine Pause bei uns in Diesternich gegeben, ihn im Aquatrainer gearbeitet. Das war ein ganz vorsichtiger Aufbau’, schilderte Gestütsleiter Gebhard Apelt, der die frohe Botschaft auch an Besitzerin Karin Baronin von Ullmann übermittelte, die das Rennen zu Hause verfolgt hatte. ‘Die Bremer Prüfung war als Aufgalopp ideal, er ist dort nicht überanstrengt worden. Nun lief alles glatt.’
Freude natürlich auch bei Trainer Peter Schiergen und Jockey Andreas Suborics, wobei es für den Jockey der erste Gruppesieg nach seiner neuerlichen Verletzung war. ‘Das war ganz besonders wichtig’, sagte der Schlenderhan- und Ullmann-Privatjockey, der bei den Super-Erfolgen der Kandidaten aus dem Fabre-Stall zuschauen muss, aktuell aber wieder in Top-Verfassung agiert (schon am Samstag hatte er zwei Treffer gelandet).
‘Wir hatten erwartet, dass es kein Tempo gibt. Ich hatte meine Taktik festgelegt, musste ihn von hinten reiten, weil er sonst zu eifrig wird. Ich hatte eigentlich vor, mit den Händen zu reiten, aber der Gegner hat sich zu stark gewehrt, so musste ich doch zur Peitsche greifen.’
Während Apelt Meilen-Events in Köln oder Dortmund als mögliche nächste Ziele nannte, kann sich Schiergen einen Auftritt auf der Heimatbahn gut vorstellen: ‘Wir hatten schon gedacht, dass es ein Sprintrennen werden würde. Der Jockey musste doch mehr nachfassen als erhofft. Andreas brauchte keine Order, er kennt Idealist bestens.
Das letzte Rennen hatte den Hengst gefördert. Er war nach dem Mehl-Mülhens-Rennen einfach von der Rolle, hatte auch Wachstumsprobleme. Ich hatte gehofft, dass es nun etwas leichter gehen würde, aber es ist ja gut gegangen. Das nächste Ziel könnte ein Gruppe II-Rennen in Köln sein.’