Die Skeptiker haben Recht behalten. Arlberg, ungeschlagen in allen bisherigen Rennen, allerdings über die Meile, hat den 2400-Meter-Test im Schwedischen Derby nicht bestanden. Er musste sich in der mit 1.700.000 Kronen ausgestatteten Prüfung lediglich mit Platz fünf begnügen und rettete so gerade noch das letzte Platzgeld.
Lange Gesichter also im Lager des 20:10-Favoriten, der zudem offenbar auf der Sandbahn in Jägersro – das Derby wird traditionell auf Sand entschieden – nicht wie erhofft zurecht kam. „Bis vierhundert Meter vor dem Ziel lag er an zweiter/dritter Position und ging einfach bestechend, doch auf dem letzten Stück fehlten die Mittel, um die gute Ausgangsposition zu halten“, schilderte Lennart Hammer-Hansen (Foto) die Situation in der Schlussphase.
‚Lenny` selbst saß in diesem Rennen auch auf einem Neuroth-Pferd, steuerte die Diana-Dritte Omara auf den siebten Platz. „Schade, da war mehr drin gewesen, wenn sie nach dem guten Start nicht die Hinterhand verloren hätte“, haderte der Finck-Stalljockey, der sie bei einem glatten Rennverlauf in den Geldrängen gesehen hatte.
Die Stimmung im Neuroth-Lager war zwiespältiger Natur. Denn die Enttäuschung über das Abschneiden von Arlberg schlug in Freude um, als mit Organizer, einem von John Fortune gerittenen Wallach, ein Riesenaußenseiter die Oberhand behielt.
Mit dem Zafonic-Sohn hatten nur die wenigsten Besucher gerechnet, notierte er doch am Toto zum Kurs von 705:10. Mit einer halben Länge Vorsprung gewann er vor Halfsong, der Gewinnerin des Dänischen Derbys, und dem aus England (Mark Prescott) entsandten No Refuge. Vierzehnter und damit Letzter wurde der von von Terry Hellier gerittene Northern Hawk.
Im Rahmenprogramm konnte Lennart Hammer-Hansen einen gut dotierten Treffer feiern, als er im vom Gestüt Fährhof gesponserten Scandinavia Cup (300.000 Kr. – 1730 m) mit der 12:10-Favoritin Kimola der Konkurrenz mit einem klaren Start-Ziel-Sieg keine Chance ließ.
Die vierjährige Stute vertritt ebenfalls das Quartier von Wido Neuroth, für den Hammer-Hansen auch im Derby Norwegens am ersten Badener Sonntag in den Sattel steigen kann. „Das hängt jedoch davon ob, ob ich in Baden im Gruppe-Rennen im Einsatz bin“, so der Jockey.
Einen Erfolgstag hatte der aus Chile stammende Trainer Francisco Castro, der mit den in seiner Heimat gezogenen Ave Pimiento, Mandrake El Mago und Aramus drei bessere Prüfungen, darunter mit Aramus eine Listen-Prüfung, gewann.