Kein Goodbye als Trainer: Das sagt Peter Remmert

‘Goodbye Eisenarm’ – hatte es noch vor wenigen Tagen geheißen. Peter Remmert, über Jahrzehnte hinweg eine der tragenden Säulen dieses Sports, als Trainer dann nicht in dem Maße erfolgreich wie als Reiter, stand vor dem Karriereende. Sollte man meinen. Aber Remmert will weitermachen. Will den Spekulationen und der Verwirrung über seinen vermeintlichen Rückzug begegnen.

Im Folgenden eine wörtliche Stellungnahme des Kölners zu den Ereignissen dieser Tage und seiner möglichen Zukunft:

‘Eine gewisse Verbitterung der letzten Monate (Weggang von zwei langjährigen Besitzern, Weggang von Gruppesieger Wins Fiction), kein Neuzugang von jungen Pferden – ein Stall von 39 Boxen, der nur noch mit 15 Pferden gefüllt ist – haben letztendlich aus wirtschaftlichen Gründen (auch für den Verein) zur Aufgabe des Kölner „Europastalles“ geführt.

Meine Zukunftspläne waren aber bis dato noch nicht klar umrissen – den Kölner Rennverein habe ich um eine kleinere Kapazität gebeten. Dieser Wunsch konnte aber nicht realisiert werden. Vom Ende meiner Berufslaufbahn oder einer Tätigkeit als vorrübergehender Arbeitsreiter bei meinem Nachfolger erfuhr ich über die Tagespresse.

Ich stelle hier klar, dass es keine Zwangsräumung durch den Kölner Rennverein gab, und schon gar nicht durch den Rennbahnverwalter, Herrn Otto Möde, der lediglich am 02.01 mit den Umbauarbeiten beginnen musste.

Diese Umbaumaßnahmen waren geplant. Deshalb hatte ich im alten Jahr noch mit meinem Bruder Harro gesprochen, der bis Ende Januar einen 10er-Stall zur Verfügung stellen konnte, bis bei ihm Jährlinge (Zweijährige) eintreffen.

Fakt ist, dass noch im alten früheren Stallgelände an der Trakehnerstraße für Renovierungen nach und nach 100.000 DM investiert wurden – nach Verkauf im heutigen „Europastall“ wieder knappe 120.000 stecken und, da es einmal vor drei Jahren aufwärts zu gehen schien, ein Boxendorf von neun Boxen gebaut wurde, das auch nicht gerade billig war. Leider waren anscheinend diese Investitionen große Irrläufer.

Mein Nachfolger – Herr Andreas Trybuhl – hat für den Rennstall eine Ablösesumme gezahlt, und ich wünsche ihm auf diesem Wege – trotz allem – alles Gute und einen guten Neubeginn in Köln.

Ich bin jetzt 48 ½ Jahre im Sport – davon 13 Jahre Trainer – es wird aber nur von der traurigen Bilanz von zwei Gruppesiegern gesprochen und immer wieder vom „Eisenarm“.

Verabschiedet als Jockey wurde ich zu meinem 50. Geburtstag. Jetzt war und bin ich Trainer: Ich hatte im Training ein Pferd namens Oldtimer – Hindernispferd des Jahres, es gab Palmetto Express, der im Oleander-Rennen Zweiter war und wie Wins Fiction zur ersten Garnitur über weite Wege gehörte. „Czardas“ – Sieger im „Otto-Schmidt-Rennen“, „Lisieux“ und Orebano, Listensieger in Baden-Baden. Und den Senior des Stalles – Nautiker – der immerhin 96 Rennen bestritten hat, auf Gruppe- und Listenebene bis ins hohe Alter.

Werden Trainer nur nach Gruppeerfolgen gemessen und woran werden dann Besitzer gemessen? Ich hoffe auf eine vernünftige Lösung für meine Zukunft.’

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