Die beiden deutschen Pferde Casanga und So long hatten mit dem Ausgang des Prix du Grand Camp am Sonntagnachmittag in Lyon Parilly nichts zu tun. Am Ende Rang fünf für die Fährhoferin und der letzte Platz für den von Waldemar Himmel nach Frankreich entsandten dreijährigen Surako-Sohn.
Während So long (F. Champagne) nie für eine Platzierung in diesem mit 38.000 Euro dotierten Listenrennen in Frage kam, verkaufte sich die von Rainbow Quest stammende Casanga bei ihrem letzten Lebensstart überhaupt ordentlich, war für den dritten Rang nicht weit geschlagen.
Und wer durfte sich über die Siegbörse von 19.000 Euro freuen? Natürlich Christophe Soumillon. Einen Tag nachdem der belgische Senkrechtstarter mit seinem 201. Sieg die Bestmarke von Cash Asmussen (kein Reiter gewann in Frankreich in einer Saison jemals mehr Rennen) erreicht hatte, schlug der kommende Jockeychampion wieder zu.
Der Sieg von Polish Summer (Andre Fabre) war dabei wohl nur eine Formsache, leicht und locker galoppierte der zweifache Grand Prix de St Cloud runner-up die Konkurrenz aus den Schuhen.
Für Polish Summer und Soumillon (2003 weltweit nun eine Gewinnsumme von über 8 Millionen Euro!) wird es jetzt gen Asien gehen. In der Hong Kong Vase könnte er es dann wieder mit einem Gegner aus dem Fährhofer Lager zu tun haben, ein Duell mit dem Silvano-Bruder Sabiango scheint zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich.
„Casanga ist ordentlich gelaufen. Der Sieger war schon vor dem Rennen unschlagbar, aber wir hatten schon gehofft in der Platzierung zu landen. Dafür waren wir auch nicht weit geschlagen. Am Ende fehlte ihr ein wenig Speed“, fasste Trainer Peter Schiergen zusammen.
Im Sattel von Casanga hatte Andreas Suborics gesessen, für Platz fünf gab es immerhin 1.900 Euro. Casanga wird in Weidenpesch nun abtrainiert werden und dann in die Zuchtherde des Gestüts Fährhof eingereiht. Wer 2004 ihr erste Partner sein wird, war unmittelbar nach dem Rennen noch nicht klar.
Auch wenn es somit im Hauptrennen des Tages aus deutscher Sicht nichts zu feiern gab, wurde immerhin der mit 17.000 Euro dotierte Prix Marius Bouret Beute der von Wolfgang Gülcher (Foto) gesattelten Alkalde-Tochter Soberana (G. Batistic) aus der Zucht von Köln-Boss Benedikt Faßbender.
Für den Stall Orion verdiente Soberana auf der 1350 Meter-Strecke 8,500 Euro, schraubte ihre Gewinnsumme beim 35. Start (7 Siege) auf über 55,000 Euro.