Der Hamburger Renn-Club geht zuversichtlich in sein verkürztes Derbymeeting rund um das 151. Deutsche Derby.
Statt der üblichen sieben Renntage werden bekanntlich nur am Freitag, Samstag und Sonntag Rennen auf der Rennbahn in Hamburg-Horn abgehalten. Insgesamt werden 36 Rennen mit einer Gesamtdotierung von 1.074.000 Euro veranstaltet, die Rekordzahl von 421 Pferden soll starten.
„Im Schnitt sollen 11,7 Pferde je Rennen bei uns starten“, sagt Hans-Ludolf Matthiessen vom Hamburger Renn-Club, „das ist Rekord, so etwas hatten wir noch nie.“ Hamburg hatte die Rennpreise auf rund 70 Prozent des üblichen gekürzt. Die Derby-Dotierung von 650.000 Euro wurde nicht angetastet. Damit ist das Deutsche Derby in Sachen Dotierung die Nummer zwei in Europa, nach dem französischen Derby, aber noch vor dem englischen.
„Es ist sehr bitter, dass das Derby und die übrigen Rennen ohne Zuschauer abgehalten werden müssen,“ so Rennclub-Präsident Eugen-Andreas Wahler indes am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz. „Eine solche Situation haben wir hier natürlich alle noch nicht erlebt, dass unsere Kundschaft nicht dabei sein kann. Wir werden die übliche Derby-Atmosphäre sehr schmerzlich vermissen. Auch die Siegerehrung wird sehr spärlich ausfallen.“ Sprich: alles etwas weniger emotional als sonst. „Unser großer Dank gilt allen Sponsoren, die in diesen wirtschaftlich außergewöhnlichen Zeiten zu uns gehalten haben, allen voran Albert Darboven in besonderem Maße. Wir sind sehr dankbar für diese außergewöhnliche Unterstützung, auch von einigen Spendern“, so Wahler.
Die drei Renntage werden im Rahmen eines umfassenden Hygienekonzeptes abgehalten werden, das der Renn-Club mit den Hamburger Behörden ausgearbeitet hat, basierend auf der Vorarbeit des allgemeinen Konzeptes von Deutscher Galopp. „Die Berufstätigen und auch die Besitzer der Pferde sind zugelassen, dazu auch die Mitglieder des Hamburger Renn-Clubs“, sagte Schatzmeisterin Ilona Vollmers, die damit rechnet, dass damit am Derbytag selbst durchaus bis zu 1000 Personen auf der Bahn sein werden, was im Rahmen der aktuellen Hamburger Verordnungen auch erlaubt sei. Darüber hinaus sei es nicht möglich gewesen. Publikum auf die Bahn zu lassen. „Der Bürgermeister kommt nicht und auch sonst kein Politiker“, so Eugen-Andreas Wahler, „das wäre ja ein normaler Besucher gewesen.“
Der Veranstalter rechnet mit einem Wettumsatz von 1,27 Millionen Euro an allen drei Tagen. „Ich bin zuversichtlich, dass das wirtschaftliche Ergebnis für unsere Verhältnisse erfreulich sein wird“, so Ilona Vollmers.