An solchen Großkamptagen konnten sich natürlich auch die Rahmen-programme in Hoppegarten und Krefeld mehr als sehen lassen. Gleich zu Anfang im Stadtwald mussten die Favoritenwetter mächtig Federn lassen, als der hochgehandelte Clivio wie schon beim ersten Versuch scheiterte. Diesmal war der Waky Nao-Sohn Osmane (Andreas Suborics bewies Start-Ziel viel Übersicht) einen Tick besser in der Maidenklasse, bescherte Besitzer Peter Vogt einen Klasseeinstand.
Ein Pferd für bessere Aufgaben könnte die gleichaltrige Wittekindshoferin Sword Roche sein. Denn als Jean-Pierre Carvalho auf der von Mario Hofer trainierten Lady im zweiten Rennen den Turbo zündete, war es auch um Give me Five und Capitana geschehen.
Und dann folgte eine Sensation. Denn dass der Nercee-Hengst Palmridge, Ex-Union-Dritter in der Sieglosen-Gesellschaft verlieren würde, war nun wirklich nicht zu erwarten. Doch gegen eine davoncanternde Ittlingerin Hokulea (nahe verwandt mit der Super-Stute Hollywood Dream) musste er am Ende eines 2200 Meter-Altersgewichtsrennens deutlich passen.
Trainer Andreas Trybuhl hatte das Kunststück fertiggebracht, die 107:10-Chance nach einer zweijährigen Pause siegfertig vorzustellen. Das sah hervorragend aus!
Kurz danach dürfte Waldemar Hickst (Foto) ein Stein vom Herzen gefallen sein, als er mit King of Mappen (Klassefinish von Andreas Suborics) seinen ersten Treffer als Trainer markierte. Und dann wollte er es offenbar richtig wissen, denn mit der Simmenacherin Iduna (wie Osmane von Waky Nao) gewann er in einem qualitativ sehr stark besetzten Rennen für den Derby-Jahrgang eindrucksvoll. Norman Richter hatte auf der Riesenaußenseiterin einen großen Vorteil auf Biancolino und Lightning Jack.
Die Röttgenerin Ernanda (William (Mongil) entführte den Ausgleich II in den Stall von Hans Albert Blume. Der Wettumsatz blieb trotz sehr guten Besuchs mit 332.000 Euro (gegenüber 510.000 im Vorjahr) klar unter den Erwartungen. Ins Gewicht gefallen sein dürfte sicher auch der Regen im zweiten Teil der Veranstaltung.
In Hoppegarten gab es auf den Sieg der Schlenderhanerin Bella Estella (Filip Minarik/Peter Schiergen) mit 63:10 noch viel Geld, auch Rapid Star (im Besitz des Iffezheimer Autohändlers Günther Merkel aus dem Stall von Uwe Ostmann) brachte unter Andreas Göritz beim leichten Maidensieg mit 89:10 noch eine beachtliche Quote.
In unübertrefflicher Form agieren weiterhin die Pferde des Gestüts Ebbesloh, was Arc Lemanique mit seinem Kampferfolg erneut dokumentierte. Im Ausgleich II durfte der große Anhang des von Dr. Andreas Bolte vorbereiteten Fairy Ecstasy in Extase geraten, denn mit Andreas Göritz ließ sich der Vierjährige nicht mehr von der Spitze verdrängen.
Für den vorübergehend verletzten Fragonard scheint Friedrike Leisten postwendend einen guten Ersatz gefunden zu haben, denn wie sich Barisan in einem Münchener Lauf zum Stall Jenny-Cup mit Paul Johnson für 16:10 durchsetzte, war sehr gefällig. Hier könnte ein Top-Hürdler heranreifen. Das gilt auch für Kamato (Paul Johnson), den Sieger im zweiten Durchgang in Riem. Paul Johnson komplettierte auf dem Schützling von Andrea Bertram, der nach zweijähriger Pause sehr überzeugte, sein Hindernis-Doppel.