Man erinnert sich ungern: Der Idee Hansa-Preis-Tag 2002. Strömender Regen, dazu noch die Fußball-Weltmeisterschaft. Deutschland spielt bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Ein schwieriger Tag war das für den Hamburger Renn-Club. Doch zwölf Monate später sieht das ganz anders aus, dürften sich die Minen um die Crew von Franz-Günther von Gaertner und Günther Gudert enorm aufgehellt haben.
Denn das Starterfeld für die 107. Auflage am Sonntag auf dem Horner Moor verspricht ganz klar eines: Das Gipfeltreffen einiger der besten Galopper des Landes.
Ein Gruppe II-Rennen (112.000 Euro sind auf der 2200 Meter-Strecke zu verdienen) mit so vielen Reizen, dass man gar nicht genau weiß, womit man beginnen soll.
Und die Chancen stehen gut, dass Franz-Günther von Gaertner auch über einen Sieg seines Aolus jubeln kann, der mit ziemlicher Sicherheit Favorit werden dürfte. Zumal der in Überform agierendeAndrasch Starke für den Ritt frei ist, da Next Desert sein Engagement im Grand Prix de Saint-Cloud nicht wahrnimmt.
Der zweifache Gruppesieger hat Baden ausgelassen, trifft den dort in toller Manier Start-Ziel erfolgreichen Trainingsgefährten Epalo (mit Siegjockey Terry Hellier).
Als Vierter zu Epalo zog sich Leger-Sieger Liquido (Andreas Helfenbein) in Iffezheim ausgezeichnet aus der Affäre. Horst Steinmetz zeigte sich damals von der Formsteigerung seines Schützlings sehr angetan, er landete nur knapp hinter Next Desert.
Nahezu ein Jahr wartet Turf-Deutschland nun schon auf das Comeback von Sabiango. Mehrere Italien-Starts fielen kurzfristig ins Wasser, am Sonntag will der Fährhofer mit Eduardo Pedroza einen Neuanfang starten.
Allein schon nach der Klassevorstellung aus 2002 ist der Röttgener Well Made trotz Höchstgewichts stark zu beachten. Das Team Andreas Suborics/Hans-Albert Blume hat in dieser Saison schon mehrfach auf Top-Level zugeschlagen.
Während der norwegische Veteran Albaran (Zweiter 2001, im Vorjahr Sechster; Lennart Hammer-Hansen), sein Landsmann Valley Chapel (Stanley Chin), der stark gesteigerte Frühtau (Adrie de Vries) sowie der Ex-Derby-Dritte Near Honor (Jozef Bojko) in diesem Aufgebot nur Außenseiter sein können, kann White Rose (Foto) alle Rechnungen durchkreuzen.
Mit 49 Kilo bekommt die Henkel- und Diana-Zweite von allen anderen Berge an Gewicht. Filip Minarik wird die Tage vor dem Rennen strenge Diät halten müssen.