Nach der Union hatten ihn einige schon abgeschrieben, als er hinter Gestüt Fährhofs Malinas und dem Jenny-Hengst Omikron als klarer Favorit nur den dritten Platz belegte. Doch damals hatte Shiroccos Trainer Andreas Schütz schon gesagt: ‚Wartet ab, was in drei Wochen passiert.‘ Und der zweifache Championtrainer aus Köln sollte wieder einmal recht behalten.
Denn der Ullmann-Hengst vernichtete im ‚Blauen Band‘ seine Gegner regelrecht. Ullmann-Privatjockey Andreas Suborics servierte dem Monsun-Sohn, der das schaffte, was seinen Brüdern Subiaco (Zweiter) und Storm Trooper (Dritter) nicht gelang, ein optimales Rennen im Vordertreffen.
Eingangs zur Geraden drückte ‚Subi‘ auf den ‚Knopf‘, und der Hengst trat in eine andere Gangart ein, ließ die Gegner einfach stehen, sorgte für den ersten Derby-Sieg für die Farben von Georg Baron von Ullmann und den fünften Derby-Sieg in der noch gar nicht so lange dauernden Trainerkarriere von Andreas Schütz. Nach 2 Minuten, 39 Sekunden und 64 Hundertsteln war der Sieger mit vier Längen Vorsprung im Ziel.
Der mit 47:10 favorisierte Fight Club war zu Beginn der Geraden an der Innenseite zwar in Position, doch kam er früh nicht weiter. Anders sah die Sache bei dem Union-Sieger Malinas aus, der als einziger Shirocco halbwegs zu folgen vermochte, am Ende mit sechs Längen deutlich vor dem Rest war.
Und als mit gutem Speed noch Omikron auf den dritten Platz war, waren am Ende genau die drei Pferde vorne, die im Kölner Union-Rennen, seit jeher die wichtigste Derbyvorprüfung, die ersten drei Plätze belegt hatten, nur in anderer Reihenfolge.
Platz vier ging an Saldentigerin, es folgten Gentle Tiger, El Tiger, der lange führende Salonhonor, der Norweger Farouge, Apeiron, Fight Club, Dayano, Egerton, Delsun, Classic Croco, Oakboy, Intendant, Sweet Wake und Golden Millenium.
60:10 gab es auf den Sieg von Shirocco am Toto, die Dreierwette bezahlte 4121:10, wer die Viererwette getroffen hatte, bekam stolze 21375:10 ausbezahlt.
‚Ich war immer davon überzeugt, dass Shirocoo das beste von meinen Pferden ist. Nach der Union bin ich ganz cool geblieben, weil ich ihn auf das Derby hintrainiert habe und nicht auf die Union. Er hatte natürlich auch einen sensationell guten Rennverlauf. Für Fight Club war der Weg einfach zu weit, 2000 Meter sind für ihn optimal, das hat auch Andrasch gesagt‘, so ein natürlich überglücklicher Andreas Schütz nach dem Rennen.
Begeistert war natürlich auch Andreas Suborics, für den es der erste Sieg im Deutschen Derby war: ‚Nach der Union war ich schon etwas enttäuscht, doch nach zwei Tagen dachte ich mir, es könne an der Heimatbahn gelegen haben, dass er nicht ganz so gut gelaufen ist, wie wir das gedacht hatten. Ich habe viel Vertrauen in ihn gehabt. Er ist der beste Dreijährige, den ich um diese Jahreszeit geritten habe‘, so der Österreicher.
Asterblüte-Coach Peter Schiergen konnte mit dem Abschneiden seiner Pferde natürlich ebenfalls hochzufrieden sein. ‚Malinas war am Ende das schnellste Pferd, er hatte im Schlussbogen etwas Probleme mit dem Boden. Alle meine Pferde sind gut gelaufen, aber natürlich wäre es mir lieber gewesen, sie wären alle noch einen Platz weiter vorne gewesen‘, so Schiergen.