40 Starter, 7200 Meter, ein ganzes Land im Ausnahme-zustand, was kann das wohl sein? Richtig, das Grand National in Aintree, die berühmt-berüchtigte Steeple-chase, die am Samstag um 16.45 Uhr unserer Zeit in Aintree bei Liverpool ausgetragen wird und wieder die Massen auf der britischen Insel elektrisiert und in ihren Bann zieht.
Das als Handicap gelaufene, mit 600.000 Pfund dotierte Monstre-Rennen, wieder einmal der Abschluss der englischen National Hunt-Saison, scheint in diesem Jahr so offen wie schon lange nicht mehr. Erst recht, nachdem am Dienstag der von Dessie Hughes trainierte, zehnjährige Timbera wegen eines Infekts in der Lunge abgemeldet worden war.
So war bei den Buchmachern nach der Abmeldung zunächst Hedgehunter, dann Clan Royal und am Donnerstag schließlich der von Martin Pipe trainierte, für David Johnson laufende Jurancon, der die Wahl von Stalljockey Tony McCoy ist, Favorit. Zu Kursen von 9-1 oder 10-1 ist Jurancon derzeit zu haben. McCoy (Foto) hat schon zahlreiche große Rennen gewonnen, das Grand National aber noch nie.
Jurancon war in dieser Saison bereits in zwei großen Jagdrennen (Summer National Chase in Uttoxeter und Red Suare Vodka Gold Cup in Haydock) erfolgreich, aber in beiden Fällen saß McCoy nicht im Sattel. Johnson hatte im „National“ bislang fünf Starter, keiner von ihnen konnte den Kurs beenden. Pipe hat mit Bounce Back (Andrew Thornton), Blowing Wind (vor zwei Jahren Dritter, Jimmy McCarthy) und Puntal (Danny Howard) noch für drei weitere Starter in diesem Grade III-Examen, das alljährlich das Rennen mit dem größten Wettumsatz auf der Insel ist schon seine Jockeys benannt.
Ob, und wenn ja mit wem Lord Atterbury, Maximize und Akarus laufen, stand am Donnerstag noch nicht fest. Mit von der Partie sind dagegen auf jeden Fall die Sieger der letzten beiden Jahre, Monty’s Pass, (Barry Geraghty, Trainer Jimmy Mangan) und Bindaree (Carl Llewellyn). Der Trainer des Erstgenannten ist dabei sehr optimistisch.
„Monty’s Pass ist in Aintree immer gut gelaufen. Wenn er über den Kurs kommt, hat er sehr gute Chancen. Hedgehunter aus dem Stall von Willie Mullins geht unter David Casey an den Start, während die zweite Farbe des Stalles, Alexander Banquet, von Shay Barry geritten wird. Henrietta Knight, Trainerin von Superstar Best Mate ist im Grand National mit Southern Star vertreten, der zuletzt in der Tote Classic Chase in Warwick Jurancon geschlagen hat.
Geritten wird Southern Star von Joe Tizzard, da Stalljockey Jim Culloty für den Ritt auf Timbera gebucht war. Nun reitet Culloty den Außenseiter Just in Debt aus dem Quartier von Marton Todhunter.
Gute Chancen werden den beiden Pferden aus dem Stall von Jonjo O’Neill, Clan Royal (Liam Cooper) und Joss Naylor (Paul Carberry) eingeräumt, auf die in den letzten Tagen einiges Geld kam. Clan Royal ist in diesem Jahr zwar noch nicht gelaufen, gewann Ende November aber die Becher Chase in Aintree, ist also mit dem Kurs bestens vertraut.
Wie bei den letzten beiden Austragungen, als elf, bzw. vierzehn Pferde ins Ziel kamen, erwartet man am Samstag guten Boden. Das wäre ein Vorteil für Jurancon, der auf diesem Geläuf bestens zurechtkommt.