Was für ein toller Start in das „Glorious Goodwood“-Festival! Der mit 500.000 Pfund dotierte Goodwood Cup (Gruppe I, 3200 m) hielt alles, was er mit dem Aufgebot der Superstars Stradivarius, Trueshan und Kyprios versprach.
Denn die drei Ausnahmepferde machten den Marathon, in dem auch die Ex-Deutsche Princess Zoe mit von der Partie war, wie erwartet unter sich aus. Und am Ende war es Aidan O’Briens 2,5:1-Favorit Kyprios, der unter Ryan Moore den fünften Sieg in diesem Rennen von Stradivarius (Andrea Atzeni) verhinderte. Nach einem wahren Thriller hatte der vierjährige Galileo-Sohn, dem ohne Zweifel die Zukunft auf den Cup-Distanzen gehört, auf der Linie einen Vorteil von einem Hals gegenüber Stradivarius, der allerdings wie bereits zuletzt nicht das beste Rennen hatte, und mit seinen acht Jahren einmal mehr eine sensationelle Form zeigte.
Kyprios lag das ganze Rennen über im Vordertreffen und war 600 Meter vor der Linie vorne, als Hollie Doyle auf Alan Kings Trueshan aus dem Mittelfeld kommend auf einen Rush an die Spitze ging. Bei dieser Aktion hatte Stradivarius für einen Moment wenig Platz, er musste dann an in die Innenseite wechseln. Kyprios konnte den Vorstoß von Trueshan kontern, und bekam diesen mit zunehmender Distanz in den Griff, als sich an der Innenseite Stradivarius noch einmal aufbäumte. Andrea Atzeni versuchte alles, doch Ryan Moore hielt auf dem Favoriten den knappen Vorteil fest. Trueshan, dessen Trainer aufgrund der Bodenverhältnisse bis zuletzt überlegt hatte, ob er laufen würde, blieb eineinviertel Längen hinter Stradivarius nur der dritte Platz, Vierter wurde nicht ganz unerwartet Coltrane, der eineinhalb Längen hinter Trueshan blieb. Princess Zoe wurde Siebte im Feld von neun Pferden.
Für den Sieger Kyprios war es nach dem Erfolg im Ascot Gold Cup der zweite Gruppe I-Treffer. „Er hat dieses Jahr noch nichts falsch gemacht und ist ein gutes Gruppe I-Pferd. Ich denke, wir werden von ihm noch mehr zu sehen bekommen“, so Siegjockey Ryan Moore nach dem Rennen.
Vor dem Rennen wurde gemunkelt, dass es der letzte Start für Stradivarius sein könnte, doch nach einer einmal mehr grandiosen Leistung seines Stars erklärte Züchter und Besitzer Björn Nielsen, dass er vorerst weiter laufen wird, und man mit ihm den Lonsdale Cup beim Ebor Meeting in York anpeilt.