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‘Wir haben fünf Gruppe-Rennen und insgesamt 16 Black Type-Rennen gewonnen. Das war schon okay, aber von der Gesamtzahl hatte ich mir mehr als 66 Erfolge erhofft’, rekapituliert Mario Hofer die vergangene Saison. Über 1,1 Millionen Euro galoppierten die Schützlinge des Wahl-Krefelders 2007 ein.

Scatina (inzwischen verkauft), Apollo Star (zweimal), Key to Pleasure und Fair Breeze trumpften auf Gruppe-Level auf für einen Stall, der seit Jahren zu den führenden Adressen des Landes gehört. Das dürfte auch in der neuen Saison der Fall sein, denn die Vorzeichen des rund 90 köpfigen Aufgebots, in dem die jungen Jahrgänge klar in der Überzahl sind, könnten kaum günstiger sein. ‘Wir wollen schon unter den ersten Fünf bleiben’, blickt der Coach voraus. ‘Das Championat ist aber nicht realistisch, da sollten Peter Schiergen und Christian von der Recke bessere Chancen besitzen.’

Bestens gerüstet ist Hofer natürlich auch auf dem Jockey-Sektor. Andreas Helfenbein dürfte alle Chancen bekommen. ‘Er wird in Deutschland so ziemlich alles reiten, im Ausland entscheiden wir von Fall zu Fall’, erklärt der Trainer, der außerdem auf so versierte Reiter wie Alessandro Schikora, Peter Heugl und Markus Kolb setzt. Top-Möglichkeiten bekommt hier natürlich des Trainers Tochter Steffi, die im vergangenen Jahr zur Amateur-Championesse avancierte und inzwischen ins Profi-Lager wechselte. Aktuell steht sie gemeinsam mit Andreas Helfenbein sogar an der Spitze der Jockey-Statistik.

Den Beginn unserer Vorstellung machen die älteren Semester, die fast ausschließlich aus steigerungsfähigen oder bereits stark empfohlenen Kandidaten bestehen. Einen Volltreffer in Frankreich längst verdient hätte der dauerplatzierte Famous, der bei den letzten vier Starts allein rund 20.000 Euro verdiente. ‘Sein Hauptbetätigungsfeld sind 1400 bis 1600 Meter’, sagt der Trainer. Bei Acenanga hofft er, dass ‘der Knoten bald aufgeht’. Man traut der spätreifen Stute Verbesserung zu.

Das gilt natürlich auch für den England-Import Spiffing, der sich mit einem Erfolg in Neuss bestens einführte. ‘Er wird seinen Weg machen. Ich sehe in ihm ein Pferd bis zur Meile’, vermutet der Trainer. ‘Ausgleich II sollte machbar sein’, lautet die Einschätzung bei Antonym. Die Ittlingerin habe etwas Zeit gebraucht, wird als solides Pferd beschrieben, das vor allem auf weichem Boden auf Strecken zwischen 1400 und 1600 Metern noch einiges bewegen könnte.

Großartige Vorstellungen, sogar auf höchstem Parkett, lieferte First Stream in 2007. Jetzt hat Mario Hofer ein Ziel fest im Visier mit dem Lomitas-Sohn: ‘Wir wollen ein Gruppe I-Rennen gewinnen. Vom Boden ist er relativ unabhängig. Wo wir anfangen, weiß ich noch nicht. Das werde ich zusammen mit dem Besitzer noch festlegen. Ganz früh wird er auf keinen Fall beginnen. Der Hengst hat gut überwintert.’

Das nächste Aushängeschild des Stalles ist Fair Breeze, die sich als Vierjährige noch ein gutes Stück steigern konnte, gipfelnd im Gruppe-Sieg in Frankfurt. ‘Ihre Saison war so wie erhofft. Beim letzten Start war sie knapp geschlagen Zweite im Gruppe I-Rennen. Jetzt wollen wir natürlich versuchen, so ein Rennen auch zu gewinnen’, signalisiert Mario Hofer. ‘Die Route wird sicher ähnlich wie 2007 sein, in Gruppe-Rennen für Stuten. Weichen Boden hat sie gern. Fair Breeze kennt nur gute Formen.’

Bislang nur enttäuschende Vorstellungen bekam man von Notentiger auf der Sandbahn zu sehen. Nun hofft man, dass seine engagierte Besitzergemeinschaft auf Gras mehr von dem Wallach zu sehen bekommt. Im Hindernissport liegt die Zukunft von Atamane, der bei seinem Debut in Italien gleich imponierend gewann. ‘Nach Rom hat er etwas ausgesetzt, ein kleiner Haarriss war die Ursache. Im März wird er wieder herauskommen, sicherlich im Ausland. Weicher Boden ist von Vorteil’, berichtet der Coach.

Nicht die Erwartungen erfüllte konnte dreijährig Global Champion. Hofer: ‘Ein paar vernünftige Formen hat er gezeigt, aber in den Gruppe-Rennen war es doch zu schwer für ihn. Sicher werden Handicaps und Verkaufsrennen in Frankreich seine Domäne sein.’

Auch als Achtjähriger hatte Kaliyan eine tolle, vielleicht sogar seine beste Saison. ‘Hauptziel sind Tierce-Rennen in Frankreich, aber er wird auch wieder den einen oder anderen Ausflug nach Wien unternehmen’, verrät Hofer. Bekanntlich ist Ebreichsdorf so etwas wie die zweite Heimat des treuen Wallachs. Nicht richtig zu seinem Rhythmus fand 2007 Mannico, den man bald in französischen Verkaufsrennen aufbieten möchte.

Glänzende Arbeit leistete Mario Hofer mit dem Frontrenner Apollo Star, der fünfjährig u.a. zwei Gruppe II-Rennen gewann, als er die Gegner mit seinem gewaltigen Antritt zermürbte. ‘Er hatte eine sehr gute Saison, erreichte, mehr als wir uns erhofft hatten.’

Inzwischen wurde der Wallach verkauft, ist ein möglicher Kandidat für den Dubai World Cup-Tag. ‘Wenn er eine Einladung erhält, könnte er auf Wunsch des Besitzers in die Godolphin Mile gehen. In Deutschland steuert er die Meilenrennen wie im Vorjahr an.’

Nach einer Atemwegserkrankung vorsichtig aufgebaut wurde Key to Pleasure, der schnell zur früheren Glanzform zurückfand. Der Sprinter gewann u.a. die Lotto-Trophy in Hamburg. ‘Er wird eine ähnliche Route gehen’, erklärt der Coach. Weicher Untergrund ist für den Sprinter, der auf Warten geritten werden muss, von Vorteil.

Etwas enttäuschend verlief der Start von Mood Music am vergangenen Sonntag in einem Listenrennen in Pisa. ‘Vielleicht sollten wir ihm wie im letzten Jahr doch wieder Scheuklappen anlegen’, glaubt Hofer. ‘Er wird zwischen Listen- und Grupperennen pendeln. 1000 Meter sind noch besser als 1200 Meter. Etwas weicher Boden kann nicht schaden.’

Aus dem Vollen schöpfen kann Mario Hofer im Derby-Jahrgang. Bei November Snow schaut man als Halbbruder des Derby-Zweiten Night Tango natürlich besonders genau hin. ‘Die Messlatte ist nicht gering. Er hat etwas Zeit benötigt und soll sich nun über kleine Aufgaben hochdienen’, sagt der Trainer.

In Saldenspiel, einem großrahmigen, schweren Singspiel-Sohn sieht er ein Pferd für die zweite Saisonhälfte. Zu den Top-Adressen der Youngsters 2007 zählte Something Stupid. ‘Er kann auch die Meile bewältigen’, glaubt Hofer, der darauf hinweist, dass der Big Shuffle-Sohn bei seinem letzten Badener Start lahm wurde. Eine Chip-Operation hat er bestens überstanden, gilt sicher als Kandidat für bessere Rennen. ‘Vermutlich beginnen wir im Preis der Dreijährigen in Düsseldorf’, gibt man die Marschrichtung vor.

Im April könnte die Rock of Gibraltar-Tochter Swing and Rock debutieren. ‘Sie hat etwas Zeit gebraucht, gefällt mir aber immer besser. Wir werden bei ihr von Fall zu Fall entscheiden.’

Zu den Assen zählt sicherlich der Dubai Destination-Sohn Lancetto. ‘Er war beim Debut Fünfter in Köln, brauchte noch Anlauf. Das wird sicher ein gutes Pferd. Wenn er ein Sieglosen-Rennen gewonnen hat, schauen wir weiter. Die Eindrücke sind insgesamt sehr gut’, meint sein Betreuer.

Bestens eingeschlagen haben Raptor, Raffelberger und Red Diva in der Vergangenheit in diesem Quartier. Nun stellt sich mit Royal Pepper ein weiterer Nachkomme der Royal Cat vor, der sich gut entsickelt habe und auf der Meile sicher vorzumerken ist.

‘Braucht noch Zeit als großrahmiges Pferd’, heißt es über den Tiger Hill-Sohn Veleno. Gespannt sein darf man auch auf Lehmbacher als Halbbruder des gruppeplatzierten Laredo Sound. ‘Er hat eine große Aktion. Leider ist er auf einem Auge blind, aber das stört ihn nicht. Sicher wird er ein Steher sein. Nach dem Debut im April werden wir entscheiden, wohin die Reise geht’, versichert Mario Hofer.

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