FUER DUBAI VORSCHAU SW

Der Showdown für Martillo und Paolini

Über 15 Millionen US Dollar werden am World Cup-Tag in Dubai ausgeschüttet

Von Michael Hähn

Annähernd dreißig Grad Höchsttemperatur registrierte man zur Wochenmitte auf den Quecksilbersäulen in Dubai. Doch auch die Temperatur-Kurve der deutschen Turffans dürfte in diesen Tagen erheblich nach oben zeigen. Denn der große Tag um den Dubai World Cup steht bevor. Am Samstag, dem 27. März, treffen sich die Stars der internationalen Galopper-Szene auf dem Nad Al Sheba-Kurs. Und es ergießt sich ein wahrer Geldregen: In insgesamt sieben Prüfungen werden 15.250.000 US-Dollar auf Sieger und Platzierte verteilt. Soviel gibt es nirgendwo sonst auf dem ganzen Globus in diesem Sport zu verdienen, doch die Petro-Dollars der Maktoum-Dynastie machen es möglich. Allein sechs Millionen Dollar winken im Dubai World Cup, doch konzentrieren wir uns zunächst auf die spannendste Prüfung aus deutscher Sicht.

Dubai Sheema Classic

Zwölf Monate nach dem zweiten Rang von Carde Ostermann-Richters Paolini hinter der südafrikanischen Super-Stute Ipi Tombe schickt sich der von Andreas Wöhler trainierte Siebenjährige an, dieses Ergebnis im Dubai Duty Free (Gruppe I, 2 Mio. Dollar, 1777 m) zu wiederholen oder sogar noch zu toppen. Doch damit nicht genug. Denn mit dem Höny-Hofer Martillo steigt noch ein zweiter Deutscher in den Ring, kein Geringerer als der aktuell beste Meiler in unseren Ställen. Und beide Hoffnungen scheinen bestens auf dem Posten zu sein.
Während Paolini am Samstag im Wüsten-Emirat eintraf, flog Martillo erst am Montag (der Abflug hatte sich etwas verspätet, dann musste ein Nachtflugverbot beachtet werden). Beide sind bestens gelandet, haben sich ausgezeichnet akklimatisiert.
Paolini (wird zu einem Kurs von 80:10 gehandelt) hätte einen vollen Erfolg sicher vollauf verdient, denn der Lando-Sohn glänzte in der jüngeren Vergangenheit stets mit großartigen Platzierungen, konnte allerdings seit dem 17.6.2001 (Gran Premio di Milano) nicht mehr gewinnen. Der Galopper des Jahres 2002 hat seit der Arlington Million im August 2003 keine Rennen mehr bestritten (dort hatte er ein denkbar unglückliches Rennen, landete nach der Disqualifikation von Storming Home in totem Rennen mit Kaieteur hinter Sulamani auf dem Ehrenplatz). Doch an der nötigen Frische hat es ihm noch nie gemangelt. Ganz im Gegenteil.
Denn sowohl 2002, als auch 2003 startete er mit einem zweiten Platz in die Saison. Und abermals tankte der Schützling von Andreas Wöhler über Winter im milden Toskana-Klima in Pisa auf. Am Samstag setzt er die Jagd auf seinen Vater fort, will endgültig der gewinnreichste Galopper in deutschen Rennställen werden. Bei einer Gewinnsumme von 2.642.450 Euro fehlen ihm noch exakt 250.353 Euro, um seinen Vater Lando auf der Pole-Position mit 2.892.803 Euro einzuholen. Gut möglich, dass ihm dies um 20.30 Uhr Ortszeit (17.30 MEZ) gelingt. Ein mit rund 400.000 Euro dotierter zweiter Platz würde dafür schon ausreichen.
Andreas Wöhler, der sich am Montagabend auf den Weg nach Dubai machte: „Die hauptsächliche Arbeit hat Paolini schon vor seiner Abreise zu Hause absolviert. Am Mittwoch hat er vor Ort noch einmal durchgepustet. Das war sehr gut, er galoppierte vielversprechend, hat wirklich schön gearbeitet. Das Rennen ist meiner Ansicht nach im Schnitt besser besetzt als noch vor einem Jahr. Bright Sky und Crimson Palace sind meines Erachtens die Hauptgegner. Paolini ist meines Erachtens mindestens genauso gut auf dem Posten wie im Vorjahr, vielleicht ist er sogar noch einen Tick weiter als damals. Paolini ist ein älterer Herr, der nicht viel Anlaufzeit benötigt.“ Eduardo Pedroza kennt ihn bestens, hat Paolini in der Vergangenheit stets bei internationalen Top-Events gesteuert. Auch die Startnummer vier scheint optimal. ‚Das ist bestimmt nicht schlecht‘, kommentiert Wöhler das Boxen-Roulette.
Nach Klasse steht ihm der vierjährige Höny-Hofer Martillo sicher kaum nach, der mit William Mongil versucht seine Klassesaison 2003 noch zu toppen. Mit den Treffern im Orakel der Dreijährigen, im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen sowie im Großen Porsche-Preis sowie einen ausgezeichneten dritten Platz in den St. James´s Palace Stakes (Gruppe I) in Royal Ascot katapultierte sich der Anabaa-Sohn an die Spitze der hiesigen 1600-Meter-Pferde. Während für Paolini die am Samstag geforderten 1777 Meter eher die Untergrenze bezüglich der Distanz bedeuteen, handelt es sich bei Martillo sicher um das obere Limit. Wie der Wöhler-Hengst hat auch Martillo, der 261.908 Euro bisher eingaloppiert hat, seit dem August 2003 keine Rennen mehr bestritten.
Im Prix Jacques le Marois, dem renommiertesten Meilen-Rennen Europas in Deauville, erfüllte er als Siebter auf der möglicherweise nicht so ganz idealen geraden Bahn nicht ganz die Erwartungen seines Umfeldes. Danach machte man Schluss für die Saison 2003, präsentiert nun einen frischen Martillo, der in der Vorbereitungsphase für Dubai nicht nur im Weidenpescher Park, sondern auch einmal in Krefeld gearbeitet wurde.
Sein Betreuer Ralf Suerland, der bereits am Sonntag mit seiner Ehefrau Petra am Sonntag nach Dubai flog: „Martillos Abflug hatte sich etwas verspätet. Wegen des Nachtflugverbots in Frankfurt startete er erst am Montag um 7.53 Uhr. Am vergangenen Freitag wurde er noch etwas bewegt. Wir haben ihn noch einmal untersuchen lassen. Seine Werte sind optimal. Da er ausreichend zu Hause gearbeitet hat und wir ihn bestimmt nicht übertrainieren wollen, ist er am Dienstag nur noch einmal Schritt gegangen. Es ist alles bestens. Da das Rennen am Samstagabend relativ spät ist, wird er am Freitagmorgen noch einmal drei- bis vierhundert Meter cantern. Die Gegner kann ich akzeptieren. Es sind sehr starke Konkurrenten, aber bange mache ich mir deswegen nicht. Ich kann damit leben. Der einzige Nachteil ist, dass die Hauptgegner fast alle schon einen Start absolviert haben. Die lange Pause ist aber nicht schlimm, da wir gut gearbeitet haben. Unter den ersten Vier möchte ich schon sein. Ich denke, darauf kann man schon spekulieren. Das kann man realisieren.“ Mit Startnummer neun zog man allerdings ein Los ziemlich weit außen, was nicht besonders günstig scheint. ‚Ich kann damit leben, hätte mir aber eine Box etwas weiter innen gewünscht. Ich hoffe, dass er sich da gut einordnen kann‘, schildert der Coach. Martillo steht bei den englischen Buchmachern ca. 150:10.
Neun Konkurrenten stellen sich unseren beiden Hoffnungsträgern in den Weg. Und Europa scheint in dem Zwei-Millionen-Spektakel allerbeste Karten zu besitzen. Denn mit der ehemaligen Breeders´ Cup-Siegerin Bright Sky aus dem Stall von Elie Lellouche kommt die vermeintliche Favoritin (in Dubai selbst darf aus religiösen Gründen nicht gewettet werden, Orientierungspunkt sind die englischen Buchmacherkurse) aus Frankreich.
Mit einer hauchdünnen Niederlage startete die fünfjährige Wolfhound-Tochter des Stalles Wildenstein in die Saison, musste sich knapp gegen den Fabre-Hengst Polish Summer im Prix Exbury geschlagen geben. Im Dubai Duty Free könnte die von Dominique Boeuf zu reitende Lady ihren letzten Start vor dem Wechsel in die Zucht absolvieren, ist nach jeder Vorform das zu schlagende Pferd, muss allerdings aus der Box elf auf die Reise.
Außer einem Gruppe III-Sieg gelang Refuse to Bend nach seinem letztjährigen Sieg in den englischen 2000 Guineas nicht mehr besonders viel. Doch beim Erstauftritt in den Godolphin-Farben, die gerade an diesem Abend vor den Augen von Sheikh Mohammed und seiner Familie, die auf ihrem Sheikh´s Grandstand von weißen Sofas aus das Geschehen verfolgen, könnte gerade der Sadler´s Wells-Sohn von Trainer Saeed bin Suroor wieder eine ganz andere Vorstellung geben.
Der Ex-Polizist und Godolphin-Coach hat zudem die Stute Crimson Palace im Rennen, einen fünfjährigen Südafrika-Import, der in seiner Heimat zum Seriensieger avancierte, zuletzt eine kleinere Prüfung in Dubai an seine Fahnen heftete.
Bemerkenswert: Frankie Dettori entschied sich für Crimson Palace und gegen Refuse to Bend, der mit Kerrin McEvoy den neuen zweiten Godolphin-Stalljockey im Sattel haben wird. Der 23-jährige Australier wurde am Mittwochmorgen bei einem Frühstück an der Godolphin-Trainingsbahn der Presse vorgestellt.
Interesant sind sicher auch der von Saeed Manana gezogene Nayyir, den Gerard Butler im Vorjahr zu mehreren Gruppe II-Treffern führte, und Surveyor aus dem Stall von Ipi Tombe-Trainer Mike de Kock. Mit seinem Sieg über Vespone und Checkit empfahl sich der Vierjährige vor Ort.
Auch der bei uns bestens bekannte Channon-Schützling Checkit wird wieder mit von der Partie sein. Ebde Februar konnte Right Approach, die zweite De Kock-Waffe, gezogen von der Queen, Surveyor und Checkit in einem Listenrennen in Nad Al Sheba bezwingen, dürfte ebenfalls eine Bereicherung der Prüfung sein.
Schwer zu taxieren ist Dermot Weld Evolving Tactics, frischer Dubai-Handicap-Sieger und im vergangenen Jahr Gewinner des American Derby (Grade 2) in Arlington/USA. Ein bekanntes Gesicht ist sicher Neil Drysdales Sarafan, häufiger Gast in internationalen Top-Prüfungen, der im Hong Kong Cup 2002 als Vierter schon dem damaligen zweiten Paolini den Vortritt lassen musste.

Dubai World Cup

Amerika gegen den Rest der Welt lautet das Motto im mit sechs Millionen US-Dollar ausgestatteten Dubai World Cup über 2000 Meter der Sandbahn. Denn die US-Gäste, auf Dirt eine Macht, präsentieren gleich mehrere Asse, um die große Godolphin-Serie zu durchbrechen. Nach Moon Ballad 2003, Street Cry 2002 und Dubai Millennium 2000 könnte diesmal nach Captain Steve 2001 wieder ein Amerikaner die Nase vorne haben. Mit Breeders´ Cup Classic-Hero Pleasantly Perfect (Trainer Richard Mandella, Jockey Jockey Alex Solis) und seinem runner-up Medaglia d´Oro (damals anderthalb Längen zurück) aus dem Stall von Bobby Frankel (hat mit Jerry Bailey einen vierfachen Siegjockey im Cup im Sattel) kommt es zu einer mit Spannung erwarteten Neuauflage eines tollen Duells, beide Pferde stehen auch in den Wettmärkten in exponierter Rolle. Während Pleasantly Perfect im Januar in Santa Anita ein Grade II-Rennen an sich brachte, eine kurze Pause wegen Fiebers längst wieder überstanden hat, holte sich Medaglia d´Oro das Donn Handicap (Grade I) in Gulfstream Park über 1800 Meter. Experten sehen in der Zwei-Kilometer-Distanz einen leichten Vorteil für Pleasantly Perfect, da Medaglia d´Oro hier stets an die Grenze seines Stehvermögens stößt und ihm die lange Nad Al Sheba-Gerade schon etwas weit werden könnte.
Der Amerikaner Fleetstreet Dancer und der Japaner Admire Don lieferten sich im Japan Cup Dirt ein erbittertes Duell zugunsten des US-Gastes, erneuen ihre Auseinandersetzung nun im Cup. Doch wohl noch höher gehandelt werden dürfte Mike de Kocks Victory Moon (W. Marwing), ist vielleicht sogar in der Lage, die beiden Amerikaner zu schlagen. Denn der Südafrikaner, vor zwölf Monaten hier Gewinner im UAE Derby, ist aktuell so gut wie nie auf dem Posten, ließ zuletzt als heißer Favorit im dritten Teil der Sheikh Maktoum al Maktoum Challenge in Nad Al Sheba u.a. den Türken Dinyeper (Zweiter) und State Shinto (Fünfter, vertritt die Emirate, beide sind erneut dabei) trotz eines sehr unglücklichen Rennverlaufs spielerisch leicht hinter sich und schaffte damit schon seinen zweiten Dubai-Treffer in 2004. Hohe Kaufangebote (Sheikh Mohammed soll zwei Millionen Dollar offeriert haben) wurden abgelehnt, man weiß um die großen Chancen des Fünfjährigen am Samstag.
Das große Japan-Aufgebot komplettieren Silent Deal (Zweiter zu Admire Don, nur eine halbe Länge zurück, in den February Stakes, Gruppe I, Ende Februar in Tokio) und Regent Bluff (Achter im Japan Cup Dirt).
Schwer sieht es im höchstdotierten Rennen der Welt auch für den Amerikaner Domestic Dispute aus, auch wenn er gerade in Santa Anita ein Grade II-Rennen gewann. Godolphins einzige Hoffnung ist Grand Hombre (erstmals für die blaue Flotte am Start), der in den USA in ungleich leichteren Aufgaben 2003 zum Seriensieger avancierte, zuletzt Zweiter in einem Grade 3-Rennen im Oktober wurde. Man erwarb ihn freihändig für über eine Million US-Dollar.
Bemerkenswert: Auch die deutsche Zucht ist vertreten, denn der von Manfred Ommer gezogene King´s Boy (Michael Kinane) steht hier vor der schwierigsten Aufgabe seines Lebens. Für Prince Sultan Al Kabeer aus Saudi Arabien demontierte er seine Gegner im Prince Abdullah Cup in seiner neuen Heimat mit zwölf Längen, doch gilt für ihn am Samstag um 21.20 Uhr (18.20 Uhr in Deutschland) sicher in erster Linie das olympische Motto beim Kampf um den aus 18 Karat Gold hergestellten Cup, der 87 cm hoch und 5,5 kg schwer ist, hergestellt wurde von der englischen Firma Gerrards. Das Rennen wird seit 1996 zum neunten Mal ausgetragen.

Godolphin Mile

Um 17 Uhr (14 Uhr MEZ) treffen sich zum Anfang der spektakulären Karte in Nad Al Sheba im Dubai Kahayala Classic die besten Arabischen Vollblüter zum Kampf um 250.000 Dollar, ehe um 17.40 (14.40 Uhr MEZ) die Godolphin Mile (1 Million Dollar, den ersten Programmpunkt des Vollblut-Programms bildet. Und wie schon 2003 könnte der Weg zum Sieg erneut über Godolphins Firebreak führen, der vor einem Jahr unter anderem den UAE-Vertreter Estimraar (Dritter) aus dem Al Kurdi-Stall keine Chance ließ. Auch die zweite Godolphin-Waffe, Inamorato, gehört sicher in die engere Wahl, wie der dritte Platz im UAE Derby 2003 und aktuell ein Ehrenrang zu Victory Moon in der zweiten Runde der Sheikh Maktoum Al Maktoum Challenge dokumentiert.
Al Kurdi vertraut außerdem auf den nun dreimal in Folge in Nad Al Sheba erfolgreichen Cherry Pickings und den schon achtjährigen Conflict. Der von Bob Baffert trainierte During hätte zuletzt in seiner Heimat beinahe den dritten Gruppe-Treffer in Folge markiert, ist als Vierjähriger sicher noch zu besseren Taten fähig.
Als einziger Europäer sieht es für den von John Oxx in die Partie geschickten D´Anjou ziemlich schwer aus, muss den Dubai-Gruppe III-Treffer sicher noch um einiges steigern. Excessivepleasure (USA) gewann 2003 das Indiana Derby (Grade III), ist wie der schon hinter Cherry Pickings eingekommene UAE-Kandidat Tropical Star vor eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt. Pico Central, ein jetzt in den USA stationierter Brasilianer, wurde kurzfristig gestrichen, so dass neun Kandidaten verbleiben.

UAE Derby

Nach der Niederlage gegen den Südafrikaner Victory Moon will sich der Stall Godolphin um 18.20 Uhr (15.20 MEZ) Uhr im mit 2 Millionen Dollar dotierten UAE Derby wieder schadlos halten. Great Exhibition ist im 12er-Feld der Hoffnungsträger, ein Gone West-Sohn, der in England bei zwei Versuchen allerdings noch keinen vollen Erfolg landen konnte und das niedrigste Rating im Neuner-Feld besitzt.
Das Feld ist ausgesprochen international, denn Lundy´s Liability kommt aus Südafrika (war zuletzt in Nad Al Sheba als Zweiter schon vor dem UAE 2000 Guineas-Sieger Little Jim, wieder mit von der Partie) und Ascertain (Nick Littmoden), Jack Sullivan (Gerard Butler) und Menhoubah (Clive Brittain) aus England.

Dubai Sheema Classic

Ziemlich bescheiden fielen vor einem Jahr die Vorstellungen der beiden Deutschen Well Made (Zwölfter) und Boreal (16.) im Dubai Sheema Classic (neben dem Duty Free ebenfalls auf Gras, alle anderen Rennen gehen über die Sandbahn) aus. 2004 geht das um 19.10 Uhr (16.10 Uhr) anstehende 2400 Meter-Rennen (2 Millionen Dollar) ohne deutsche Beteiligung über die Bühne. Doch mindert das die Möglichkeiten der Gäste aus Europa auf keinen Fall. Gleich sieben der elf Teilnehmer kommen von unserem Kontinent. Vor allem Frankreich darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Sieg machen. Polish Summer aus dem Stall von Andre Fabre überzeugte 2003 bereits als Vierter, und solche Kaliber wie Sulamani und Ange Gabriel (damals Eins-Zwei) sind diesmal nicht zu entdecken. Mit dem hauchdünnen Erfolg über Bright Sky im Prix Exbury (Gruppe III) in Saint-Cloud seine schon wieder großartige Verfassung unterstrichen, war zuvor in der Hong Kong Vase als Zweiter nur von Vallee Enchantee geschlagen, aber noch vor Warrsan (Dritter im Credit Suisse Private Banking Pokal zu Dai Jin und Next Desert 2003 in Köln) einkam, mit dem Clive Brittain aus England als Jahresdebutant die Revanche sucht. Auch der Franzose Fair Mix war in Sha Tin als Fünfter nicht weit weg, könnte für Trainer Marcel Rolland hier eine tragende Rolle spielen, zumal er vor Ort als Gruppe III-Sieger keinerlei Schwierigkeiten erkennen ließ.
Martaline vertritt neben Polish Summer den Fabre-Stall, hat als Bestleistung den Sieg im Prix Maurice de Nieuil und Rang zwei im Prix Foy (Vorbereitungsrennen zum Arc) in seinem Rekord.
John Gosdens Rawyaan, Mark Johnstons Scott´s View (mit Stanley Chin) und David Loders Razkalla sind im 13er-Feld schon gegen Fair Mix nach dem Nad Al Sheba-Eindruck schwer vorstellbar, waren allesamt hinter dem Franzosen. Auch für Gerard Butlers Compton Bolter und Godolphins Neuerwerbung Delsarte (ehemals bei Mark Johnston mit netten, aber nicht überragenden Gruppe-Formen, u.a. Dritter im Scottish Derby) sieht es nicht ganz einfach aus, zumal sich Frankie Dettori für Lunar Sovereign entschieden hat, den man noch von seinem Sieg in den Man O´War Stakes im September in Belmont Park (u.a. gegen Sabiango) kennt. Gespannt darf man erneut auf den Vorjahres-Fünften Grand Ekinoks sein, der Ex-Türke wird jetzt in Dubai trainiert, während Hard Buck aus den USA und Gorylla aus Brasilien anreisen.

Dubai Golden Shaheen

Vor dem „deutschen Highlight“ rücken um 19.50 Uhr Ortszeit (16.50 Uhr) die Top-Sprinter in die Boxen ein, wenn es um Dubai Golden Shaheen über 1200 Meter abermals 2 Millionen US-Dollar zu verdienen gibt. Von Hause aus gibt es für die Europäer stets wenig zu holen. Vor allem die Amerikaner (diesmal mit Alke, Cajun Beat, Our New Recruit, Tsigane und Tour Of The Cat sogar fünffach im elfköpfigen Aufgebot vertreten) sind mit ihren Sand-Qualitäten und ihrer Schnelligkeit stark zu beachten. Speziell Cajun Beat ist hier wohl das zu schlagende Pferd, denn der von Steve Margolis aufgebotene Kandidat glänzte als Sieger im Breeders´ Cup Sprint. Eine bessere Empfehlung kann man wohl kaum mitbringen.
Neben den UAE-Pferden Conroy, Conceal und Feet So Fast könnte die Prüfung aber auch durch Stall Godolphins State City im Lande gehalten werden. Denn bei ihm handelt es sich um den Sensationssieger aus dem Vorjahr, der damals noch von Paddy Rudkin trainiert wurde, allerdings von Darley gezogen wurde. Inzwischen zeichnet Saeed bin Suroor für den Fünfjährigen verantwortlich, der seit seinem großen Coup ausschließlich in den USA startete, nun die Godolphin-Farben trägt. Drei Kandidaten kommen aus Fernost: Dantana reist aus Macau an, Meiner Select aus Japan und Multidandy vertritt die Interessen Hong Kongs.
Live zu sehen sind die Prüfungen in den Buchmacherläden Deutschlands über den Frankreich- bzw. England-Kanal. Ab ca. 17.50 Uhr wird JAXX Horses in den jeweiligen Wettannahmestellen 45 Minuten live aus Dubai berichten, alle Rennen können direkt bewettet werden. Und dann ist Daumendrücken angesagt für die beiden deutschen Hoffnungen Martillo und Paolini beim großen Showdown in Nad Al Sheba.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Do., 24.07. Bad Harzburg
Sa., 26.07. Bad Harzburg, Erbach
So., 27.07. München, Bad Harzburg
Sa., 02.08. Köln
So., 03.08. Düsseldorf – Diana, Dresden
Sa., 09.08. München
Galopprennen in Frankreich
Mi., 23.07. Chateaubriant, Dax
Do., 24.07. Saint-Malo, Compiegne
Fr., 25.07. Vichy, Vittel
Sa., 26.07. Clairefontaine, Pompadour
So., 27.07. La Teste, Le Touquet
Mo., 28.07. Lion d’Angers, Clairefontaine