Frankfurt: Renn-Klub Präsident Louven tritt zurück

Der Renn-Klub Frankfurt kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Am Montag gab Renn-Klub Präsident Manfred Louven gegenüber der lokalen Frankfurter Presse bekannt, dass er als Präsident zurücktritt. Die Erklärung kam nicht überraschend, denn nachdem Louven zuletzt sowohl bei der Mitgliederversammlung am 21. Oktober, als auch bei der letzten Pressekonferenz am 26.Okober durch Abwesenheit glänzte, wurde vereinsintern immer mehr mit diesem Schritt gerechnet. Aber der Zeitpunkt überraschte schon.

Eigentlich hatte man sich im Vorstand darauf verständigt, vorerst mit dem Rücktritt von Louven nicht an die Presse zu gehen, um die Angelegenheit zunächst intern zu klären. Doch Louven veröffentlichte dann doch seinen Schritt. Aus Vorstandskreisen war zu hören, dass dem Präsidenten der Streit mit der Stadt um das Rennbahn-Gelände zu „heiß geworden wäre. Mit der härteren Gangart gegenüber der Stadt Frankfurt, für die besonders Renn-Klub-Schatzmeister Carl Philipp Graf zu Solms-Wildenfels steht, wollte und konnte sich Louven nicht arrangieren.

„Ich bin immer für Ausgleich eingetreten, aber damit scheint kein Weiterkommen mehr zu sein“, wird Manfred Louven in der Frankfurter Rundschau zitiert. Zwei Jahre hat der Präsident des Renn-Klubs Frankfurt engagiert für den Erhalt der traditionsreichen Galopprennbahn gekämpft. Am Montag legt der 65-jährige nun sein Amt nieder. Das mit der deutlich härteren Gangart würde stimmen und wäre der richtige Weg, äußerte Graf Solms gegenüber der FR. Es ist bekannt, dass der Schatzmeister gemeinsam mit dem Vorstand bis zur letzten Instanz um den Erhalt der Rennbahn und die Galopprennen kämpfen will.

Frankfurts Sportdezernent Martin Frank hat gegenüber der FR geäußert, was die Spatzen in der Mainmetropole schon längst vom Römer pfeifen. Mit der geplanten Übergabe des Rennbahn-Geländes an den DFB am 1. Januar 2016 könnte es nichts werden. Frank meinte aber, der Kampf um die Pferderennen würde zwar durch die gerichtliche Auseinandersetzung verlängert, aber die DFB Akademie könne niemand verhindern.

Beim DFB scheint sich ohnehin niemand um die Probleme zwischen Kommune und Renn-Klub zu scheren. Dort gab man am Montag bekannt, dass man für die neue zukunftsweisende DFB-Akademie Hockey-Bundestrainer Markus Weise verpflichtet habe. „Ich freue mich darauf bei diesem Jahrhundert-Projekt mitarbeiten zu dürfen“, teilte Weise, der eigentlich die Hockey-Herren noch bei Olympia 2016 in Rio betreuen wollte, gegenüber dem „Kicker“ mit. Nun, bestehende Verträge scheinen die Herren des DFB ohnehin nicht sonderlich zu interessieren, was man in Niederrad zumindest, was den Betreiber der Golf-Anlage betrifft, hinlänglich feststellen kann.

Wie am Montag bekannt wurde, werden noch zwei weitere Vorstandsmitglieder, allerdings berufsbedingt durch den Wegzug von Frankfurt, zurücktreten: Tobias Daubert und Vize-Präsident Vincent Steigenberger.

Louven versicherte, dass er kein Verräter sei und weiter für den Turf kämpfen wolle. Aber scheinbar möchte der in der Frankfurter Politik und Gesellschaft blendend vernetzte Ex-Präsident nicht dabei sein, wenn der Kampf unter der Gürtellinie geführt wird. Und vermutlich erst Recht nicht, wenn irgendwann die Stadt versuchen sollte, mit dem Gerichtsvollzieher und der Polizei das Rennbahn-Gelände in Niederrad zu räumen.

 

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