Die Nachricht von der Verhaftung von u.a. vier Mitgliedern der Rossi-Familie schlug am Dienstag ein wie eine Bombe.
Der Fall hat das Potenzial zu einem handfesten Skandal im französischen Rennsport zu werden und er ging nun in die nächste Phase. Wie der französische Branchen-Newsletter „Jour de Galop“ berichtet wurden Charley Rossi, seine Ehefrau Jessica Marcialis, sein Bruder Cédric Rossi und sein Onkel Frédéric Rossi am Donnerstag dem Untersuchungsrichter in Aix-en-Provence vorgeführt. Dies galt auch für eine weitere verantwortliche Mitarbeiterin des Stalles von Frédéric Rossi und einen Tierarzt. Alle sechs Personen wurden angeklagt und unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Sie verließen das Gerichtsgebäude in Aix-en-Provence am Donnerstag gegen 16 Uhr.
In einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft von Aix-en-Provence heißt es: „Wie die ersten Ermittlungen zeigten, konnten die zur Anzeige gebrachten Vorwürfe bestätigt werden. Am 10. September eröffnete die Staatsanwaltschaft von Aix-en-Provence das Ermittlungsverfahren wegen bandenmäßigen Betrugs und Verabreichung unerlaubter Mitte an Pferden.“ Weiter spricht die Staatsanwaltschaft von einem „Fall von großem Ausmaß.“ Beschlagnahmt wurden laut Mitteilung u.a. rund ein Dutzend Pferde der beteiligten Personen. Auch Bankkonten wurden sichergestellt. Nach der Anglage wurden sie sechs Personen aus der Untersuchungshaft entlassen, stehen nun aber unter gerichtlicher Aufsicht. Sie dürfen demnach aktuell keine Rennbahn betreten und auch nicht mit ihren Pferden arbeiten.
Am Dienstag wurden wegen des Verdachts auf Doping und Urkundenfälschung mehrere Personen, darunter die vier Mitglieder der Rossi-Familie, festgenommen.