Doppelschlag eines 19-j?hrigen: Henk Grewes Super-Tag

Millionen Menschen haben es getan, auch in Deutschland. Zum Beginn des neuen Jahres traten sie den Gang zu diversen Geldautomaten an. Ihr Ziel – ihre Restbestände in DM in Euro umzutauschen oder Bargeld der neuen Einheits-Währung vom Konto abbuchen zu lassen. Einige Hundert taten es auch am Neujahrstag in Dortmund. Der Grund: Die Premiere des Euros beim Saisonauftakt auf der Galopprennbahn in Wambel.

Vier Wechselkassen richtete der Dortmunder Rennverein ein, dem Ansturm auf die durckfrischen Noten konnte man somit problemlos Herr werden. Geschäftsführer Werner Lennuweit: „Es wurde viel Geld getauscht, nur leider ist nicht alles in den Toto geflossen.“ Was man aber sicher auch kaum erwarten konnte.

Ebensowenig wie den Doppelschlag eines jungen Mannes aus Kalkar, der mit zwei Siegen einen der besten Tage seiner Karriere erlebte: Henk Grewe, 19,jähriger Amateur, scheint Silvester bestens bekommen zu haben (verbrachte er gemeinsam mit seiner Freundin Sarah, einer Halbschwester von Ex-Jockey Terry Hellier). Mit dem 19:10-Favoriten Bajo holte sich Grewe das Amateurreiten, mit Isorello (132:10) einen Sprint-Ausgleich IV. Damit hat Bajo die Hälfte seiner 12 Sandbahnauftritte in Siege umgemünzt.

Doch mit Siegen – da ist bei dem seit heute Siebenjährigen wohl noch längst nicht Schluss. Trainer Stefan Wegner: „Am 13. Januar startet Bajo nun in einem Altersgewichtsrennen in Dortmund. Das Rennen sieht ganz günstig aus. Ich habe Kevin Woodburn gesagt, er soll sich für diesen Ritt bereit halten. Vielleicht wird es ja einer seiner letzten Treffer.“

Einen baldigen Rückzug plant auch Erhard Vogt, zumindest als Trainer in Gelsenkirchen. Deshalb hat er in den vergangenen Wochen mit seinen Pferden noch einmal so richtig Gas gegeben. Am Dienstag schnappte sich die Stute Whoopie (47:10) ihren zweiten Sand-Sieg. Gerade einmal drei Versuche hat die Speed-Lady dafür gebraucht.

Allerheiligen und Neujahr – zwei Feiertage, in ganz besonderem Sinne galt das für Primeur. Der frühere Ittlinger, im November in den Besitz des erfolgsverwöhnten Stalles Jenny gewechselt, angelte sich erneut ein Verkaufsrennen. Ein Käufer fand sich nicht, den gelb-weißen Dress wird der Reiter des Wallachs (bezahlte 20:10) auch in Zukunft tragen. „Er hatte beim letzten Start ein schlechtes Rennen, diese Form konnte nicht stimmen“, wusste Trainer Mario Hofer zu berichten.

Neben dem Wahl-Krefelder nutzten auch andere Top-Adressen der Szene den Premieren-Tag zu Punktgewinnen – Uwe Ostmann (ein seltener Gast auf einer Allwetterbahn) konnte sich über den von Paul Alford herausgeholten Erfolg mit Savona (34:10), Peter Rau über Arminas (29:10) Sieg freuen.

Während Amazing Brave für Jockey-Gattin Andrea Rulec zu einem Kurs von 37:10 gewann, rahmte die Turf-Familie Werning den Renntag ein – Pascal Jonathan setzte sich mit Nouyin (87:10) zum Auftakt durch, Katharina Daniela bescherte Vater Reiner auf Naughty (138:10) den ersten Jahrestreffer.

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