Die „Goldene Peitsche“ und somit das wichtigste Flieger-Rennen Deutschlands hat Peter Schiergen mit dem für den Stall Nizza trainierten Amarillo ausgelassen, doch auf der Prachtbahn von Paris-Longchamp hat man für einen der besten Flieger des Landes eine passende Alternative gefunden. Am Sonntag wird der sechsjährige Holy Roman Emperor-Sohn im zur Gruppe III zählenden und mit 80.000 Euro dotierten Prix du Pin über 1400 Meter an den Start kommen. Klar, dass in solch einem Rennen alle großen französischen Trainer vertreten sind. Freddy Head schickt Prix Djebel-Sieger Ride Like The Wind in die Partie und sollte damit auch einen der Favoriten stellen, auch wenn dieser zuletzt im Prix de la Porte Maillot ohne Möglichkeiten war. Andre Fabre wird den für Khalid Abdullah trainierten Projected satteln. Der dreijährige Showcasing-Sohn wurde zuletzt Zweiter im Prix les Experts auf Listenebene und sollte weiteres Potential besitzen. Für Alain de Royer-Dupre und somit für die berühmten Farben des Aga Khans startet Taniyar, eine Shamardal-Tochter, die sich bei ihrem letzten Auftitt im eben erwähnten Prix les Experts hinter Projected wiederfand, was sie aber nun durchaus revidieren kann. Die Gewichte haben sich allerdings nicht zu ihren Gunsten verändert (Zum Langzeitmarkt).
Für den ebenfalls zur Gruppe III zählenden Prix de Lutece (80.000 Euro) über 3000 Meter wurden zwei deutsche Teilnehmer nachgenannt. Dabei handelt es sich um die von Henk Grewe trainierte Karlshoferin Let‘s Dance sowie Gaius Caesar aus der Rennstall von Waldemar Hickst, der in diesem Jahr das Schweizer Derby und zuletzt ein Tierce Handicap gewinnen konnte (Zum Langzeitmarkt). Der Prix de Lutece ist eine Art Test für den Prix du Chaudenay, der ebenfalls die Dreijährigen anspricht, über 3000 Meter führt und am Vortag des Prix de l‘Arc de Triomphe in Longchamp stattfinden wird.
Let‘s Dance kam lange als Starterin für den T. von Zastrow Stutenpreis am Samstag in Iffezheim in Frage. Doch wie bei Amarillo verzichtete man auf einen Start im Ländle und reist stattdessen in die französische Hauptstadt. Das deutsche Duo wird in diesem Gruppe-III-Examen auf voraussichtlich auf nur vier Gegner treffen. Beide Trainer haben die Gunst der Stunde ergriffen und in ein kleines Feld nachgenannt. Das heißt: Ein Deutscher verdient hier mindestens Geld. Der Favorit in dieser Steher-Prüfung sollte aus dem Hause Godolphin kommen. Meistertrainer Andre Fabre ist mit dem Galileo-Sohn Big Blue bestens gerüstet. Zuletzt gewann der Hengst gegen die Karlshoferin Paradise den zur Listenklasse zählenden Prix Michel Houyvet. Es ist davon auszugehen: Wer den „großen Blauen“ schlägt, der ist am Ende ganz weit vorne zu finden.