„Der ist so gut auf dem Posten wie noch nie, der muss eine erste Chance im Betty Barclay-Rennen haben“, so hieß es immer aus dem Umfeld des fünfjährigen Bussoni, wenn die Rede auf dessen Chancen in Deutschlands leider einzigem Gruppe-Rennen für die Steher kam.
Man hatte nicht zuviel versprochen, denn der von Hans Blume in Heumar für den Stall Kaiserberg, der seit vielen Jahren dem Kölner Quartier die Treue hält, trainierte Hengst war im 35. Betty Barclay-Rennen eine Klasse für sich und hinterließ einen überragenden Eindruck, gilt nach dieser Vorstellung als bester Steher hierzulande.
Im Sattel des von Goofalik stammenden Bussoni (Foto) saß der Vize-Champion, der im niederländischen Sevenum ansässige Adrie de Vries, der bereits sein zweites Gruppe-Rennen der Saison gewann.
In der Vorwoche war für das Team Blume und de Vries allerdings nicht alles glücklich verlaufen, als der favorisierte Aspectus im Mehl Mülhens-Rennen nach unglücklichem Rennverlauf sich mit Platz zwei hatte begnügen müssen.
Doch sollte sechs Tage später bereits Wiedergutmachung durch Bussoni folgen, der mit fünf Längen Vorsprung vor dem aus England entsandten und von Andrasch Starke gerittenen Frank Sonata gewann. International ging es weiter auf Platz drei, denn der ging an den von Carmen Bocskai in Zürich-Dielsdorf trainierten und von Ehemann Georg Bocskai gerittenen Tirwanako, der sich ausgezeichnet verkaufte und die Erwartungen seiner Verantwortlichen sogar noch übertroffen hat.
Das letzte Platzgeld wanderte auf das Konto der favorisierten Tartouche, für die sich wie für Tirwanako beim ersten Start die Boxentür nicht geöffnet hatte. Wie es anschließend hieß, passierte dies als Folge einer starken Bö, die über die Bahn ging. Starter Ralf Steinmetz hatte daher auf Fehlstart entschieden, doch da das Rückrufgerät nicht funktionierte, war das Feld schon etliche Meter enteilt, ehe es angehalten werden konnte und die Prüfung beim zweiten Versuch mit der Flagge gestartet wurde.
Lange stand die Prüfung im Zeichen von Palais Tiff, hinter dem sich Bussoni platziert hatte, um mit Erreichen des Einlaufs dessen Platz einzunehmen und sich von der Konkurrenz zu verabschieden. Frank Sonata brachte sich noch gut ins Bild, war aber ohne Chance gegen den Sieger, was auch für Tirwanako galt, der den gesamten Weg über einen Platz im Vordertreffen inne gehabt hatte. Um das letzte Platzgeld wurde zwischen Tartouche, Soterio und Kasus gestritten, wobei die englische Gaststute das bessere Ende hatte.
„Ich bin einfach nur glücklich, nach zwanzig Jahren und genau dreiunddreißig Versuchen habe ich heute mein erstes Rennen hier gewonnen“, meinte der glückstrahlende Besitzer Dietmar Dreier bei der Siegerehrung.