Mit zahlreichen Treffern gerade bei Meetings hat Norbert Sauer in den vergangenen Jahren immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Und mit 66 Jahren scheint der Wahl-Dortmunder gerade seinen zweiten Frühling zu erleben.
Der ‚Hammer-Sieg‘ mit All Spirit im Gerling-Preis verblüffte die Fachwelt. Dann landete er mit Figo (Foto) im Großen Preis der Stadt Mülheim einen Ausgleich I-Treffer.
Jener Wallach, ein Sechsjähriger aus der Zucht des Gestüts Park Wiedingen, stellt sich nun am Mittwoch im wichtigsten Rennen des dritten Iffezheimer Meetingstages wieder vor.
Man darf gespannt sein, ob Figo, der dem Stall Lupulus, einigen Rennsportfreaks aus dem Ruhrgebiet gehört, auch mit Aufgewicht seinen Auftsieg fortsetzt. Jedenfalls ist er schon jetzt ein Siegertyp durch und durch.
Im Preis der Geldermann Privatsektkellerei, einem mit 22.000 Euro dotierten Top-Handicap über 2400 Meter, der in der Tradition des Silbernen Pferdes steht, wird es dem von Norman Richter gerittenen Figo allerdings nicht leicht gemacht.
Diesmal trifft er nicht nur auf fünf Konkurrenten wie am Raffelberg, nun stellen sich ihm in diesem ungemein offenen Rennen sage und schreibe 13 Konkurrenten in diesem großartig besetzten Rennen in den Weg. Dr. Andreas Boltes Licato (Filip Minarik), der mit seinem unbändigen Kampfgeist beinahe schon zuletzt noch an ihn herangekommen wäre, könnte bei veränderten Gewichtsverhältnissen nun den Spieß umdrehen.
Das erhofft man sich auch im Team des Auenquellers Glad Lion (Andreas Boschert), den Uwe Ostmann erfolgreich auf weitere Strecken umgestellt hat, wie man damals beim dritten Platz nach langer Führung sehen konnte. Ob allerdings die Derby-Distanz nach dem dem Geschmack des früheren Winterfavoriten ist, bleibt abzuwarten.
Die Revanche aus Mülheim komplett machen die von Mario Hofer vorbereiteten und damals deutlicher zurück einkommenden Academy Reward (Andrasch Starke) und Kelim (Jean-Pierre Carvalho), wobei der Sauren-Schimmel bei seinem jüngsten Auftritt Rätsel aufgab und unerklärlich früh ausspannte. Ein wahrer Kelim dürfte zu ganz anderen Leistungen in der Lage sein, doch ist bei ihm alles eine Gesundheitsfrage.
Bei abgetrocknetem Boden dürfte der Ittlinger Kiton (Torsten Mundry) ein Siegkandidat sein, aber auch der bereits in Dubai stark in Erscheinung getretene One little David (Alexander Pietsch), der eher als ausgezeichneter Steher bekannte Amoroso (Andre Best), der zuverlässige Löwe-Hengst Fasold (Andreas Helfenbein) sowie der Münchener Gast Seamount (Gary Hind) sowie die Röttgener Stute Wellola (Andreas Suborics), die sich zuletzt in Frankreich profilierte, werden in einem offenen Handicap stark zu beachten sein.
Komplettiert wird das Aufgebot von dem Schweizer Gast Quiron (Georg Bocskai), Quartier Latin, der mit dem Hong Kong Chinesen Stanley Chin ins Rennen geht, sowie Allez Frank (Jozef Bojko).
Zweiter Fixpunkt der Karte ist der Badener Roulettepreis, ein mit 15.000 Euro ausgestattetes Listenrennen für die vierjährigen Hürdler.
Hier könnte Gestüt Bonas Zent aus dem Asterblüte-Stall von Peter Schiergen nach seinem glänzenden Debut das zu schlagende Pferd sein. Im Sattel sitzt mit Jamie Moore ein Engländer, der zweiter Mann am Stall von Martin Pipe war.
Allerdings wird es gegen die schon recht routinierte Hatari und die nach Flachklasse empfohlenen Novarra sicher kein Spaziergang. Auch die Gäste aus Polen und Tschechien werden nicht umsonst anreisen. Da es diesmal keine Teilung gibt, kommt man am Mittwoch mit acht Prüfungen aus.