Was war das für ein Derby-Thriller!! Das IDEE 147. Deutsche Derby endete am Sonntag mit einer der spannendsten Entscheidungen des „Blauen Bands“ in der jüngeren Vergangenheit. In der Zielgeraden kämpften Darius Racings Isfahan, sein Trainingsgefährte Wai Key Star, außen Dschingis Secret, sowie der aus unmöglicher Position heranfliegende Savoir Vivre um den Sieg. Der 30:10-Favorit Boscaccio, der unterwegs weit außen ging, und schon früh unter Druck war, war zu diesem Zeitpunkt bereits aus der Partie (Zum Video).
Vorne ging es hin und her. Außen sah der lange sehr gut gehende Dschingis Secret sehr stark aus, in der Bahnmitte kämpfte Isfahan, weiter innen Wai Key Star, und dann wurde Savoir Vivre immer stärker. Als Isfahan sich gerade gegen Dschingis Secret durchzusetzen schien, und Wai Key Star nicht mehr mithalten konnte, flog Savor Vivre unter kräftigen Hilfen von Frederik Tylicki noch heran, auf der Linie vermochte man nicht zu sagen, wer denn nun gewonnen hatte.
Banges Warten bei allen Beteiligten, bis das Zielfoto ausgewertet worden war, und der vorläufige Richterspruch verkündet wurde. Mit einem Kopf-Vorsprung hatte schließlich der 168:10-Außenseiter Isfahan unter dem italienischen Jockey Dario Vargiu gegen Savoir Vivre gewonnen, hinter dem Dschingis Secret nur einen weiteren Kopf zurück war. is zu Wai Key Star auf Rang vier waren es dann eindreiviertel Längen, Fünfter wurde sechseinhalb Längen dahinter der Ammerländer Bora Rock vor Our Last Summer und Berghain, während Boscaccio nur als Achter über die Linie kam.
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Sport-Welt TV: Impressionen und Interviews mit Dario Vargiu und Andreas Wöhler
Früh geschlagen war auch der zuvor hochgehandelte irische Gast Landofhopeandglory, auf dem Ryan Moore bereits Ende der Gegenseite nichts mehr in der Hand hatte. Auch Uwe Stechs ungeschlagener Larry, der als vierter Favorit ins Rennen gegangen war, spielte keine Rolle, er kam als Fünfzehnter über die Linie. Für eine schnelle Pace hatte lange der Röttgener El Loco gesorgt, der Lope de Vega-Sohn führte unterwegs mit mehreren Längen Vorsprung, war in der Zielgeraden dann aber schnell geschlagen und wurde Elfter.
Für Trainer Andreas Wöhler, der mit seiner Frau Susanne auch Züchter des Siegers ist, war es nach Pik König 1992, Belenus 1999, und Waldpark 2011 der vierte Derbysieg. Für den Lord of England-Sohn Isfahan war es nach dem Sieg im Preis des Winterfavoriten und dem Erfolg im Bavarian Classic der dritte Gruppetreffer. Zuletzt hatte der in Besitz von Darius Racing stehende Fuchshengst im Derby Italiano in Rom auf zu schneller Bahn nur den fünften Platz belegt.
„Damals war das Geläuf für ihn zu fest. Er mag es mehr, wenn der Boden etwas nachgibt. An dem Rennen und der reise hatte er etwas zu knabbern gehabt, doch in den letzten zwei Wochen hatte er sich im Training schon wieder von guter Seite gezeigt. Er ist ja damals auf der Auktion verkauft worden, ich bin froh, dass er zurück in meinen Stall kam, sonst hätte ich den größten Ehekrach gehabt, denn er ist der Liebling meiner Frau“, so Trainer Andreas Wöhler nach dem Rennen.
„Ich wusste, dass er ein gutes Pferd ist, er war damals heißer Favorit im Derby Italiano. Damals war der Boden zu schnell, als ich ihn heute im Führring sah, habe ich mir schon etwas ausgerechnet, und im Rennen hatte ich immer viel in der Hand“, so Siegjockey Dario Vargiu nach dem Rennen.