Damen-Tag in Iffezheim: Zwei Listenrennen f?r Ladies

Die Damen stehen in Baden im Mittelpunkt. Das ist sicher nichts Ungewöhnliches, doch an einem Samstag vor dem „Großen Preis“ des Frühjahrs-Meetings schon. Es ist umstrukturiert worden, zwei Listenrennen für Stuten werden nun am zweiten Samstag des Frühjahrs-Meetings als gleichberechtigte Hauptereignisse gelaufen, natürlich über unterschiedliche Distanzen und auch für unterschiedliche Altersklassen.

Der Nachwuchs, die Dreijährigen, laufen im Festa-Rennen über 1800 Meter, die etwas gesetzteren Semester kommen im Preis der Hotellerie dran, dessen Charakter man gegenüber dem Vorjahr komplett geändert hat.

Zumindest was die Quantität anbetrifft, dürften keine Klagen laut werden und auch internationales Interesse ist geweckt worden. So ist Sir Mark Prescott, der wagemutige Trainer aus Newmarket, im Festa-Rennen vertreten und wenn er dann noch, wie geschehen, Terry Hellier als Reiter verpflichtet, ist höchste Aufmerksamkeit geboten. So wird man Flor Y Nata sicher beachten müssen.

Peter Rau feuert in den Stuten-Highlights an diesem Tag aus allen Rohren. Im Festa-Rennen vertraut er auf die in dieser Saison bei zwei Starts riesig verbesserte Ittlingerin Sexy Lady (Andre Best) und Stall Reckendorfs Amateis, für die sich Stalljockey Torsten Mundry entschieden hat.

Gefährlich ist sicherlich auch die Schlenderhanerin Imperia (Andreas Suborics), die Anfang April u.a. die spätere Guineas-Vierte Directa hinter sich ließ. Mario Hofer vertraut auf Manduros Schwester Madura (Andrasch Starke), die sich als Siebte im Klassiker gar nicht übel verkaufte, und Giardini (Andreas Boschert), die bei beiden bisherigen Versuchen wenig Fortune entwickelte, allerdings noch sieglos ist.

Steigerung darf man sicherlich von Navette (William Mongil) als einziger Vertreterin des Champion-Stalles von Peter Schiergen erwarten, die sich nicht zuletzt 2005 im Preis der Winterkönigin prächtig aus der Affäre zog. Von Amy Storm (Alexander Pietsch) und Mellanie Surprise (Norman Richter) wird deutliche Verbesserung verlangt.

Der französische Trainer Henri-Alex Pantall ist in Baden-Baden spätestens seit dem Erfolg mit Touch of Land im Großen Mercedes Benz-Preis vor zwei Jahren bestens bekannt, im Preis der Hotellerie (das Rennen wurde umfunktioniert in eine Stuten-Prüfung für vierjährige und ältere Ladies, nachdem früher dreijährige Pferde angesprochen wurden) setzt er auf Rock The Casbah (Goulven Toupel), die zwar aus kleineren Aufgaben kommt, aber ihre beiden letzten Rennen gewonnen hat.

Aus der Schweiz kommt mit Soul of Magic (Tony Castanheira) eine bereits siebenjährige Stute, die im Vorjahr jedoch in einem Listenrennen in Mailand vor mehreren deutschen Kandidatinnen blieb.

Sicherlich sind unsere Quartiere in diesem 30.000er nicht schlecht aufgestellt. Man denke insbesondere an die Ittlingerin Daytona (Torsten Mundry), die in Hannover schon alleine zu gewinnen schien. Hans-Albert Blume (Foto) hat Desisterna (Dominique Boeuf), die zuletzt in einem Altersgewichtsrennen am Start stehenblieb, und die Röttgenerin Wellola (Andreas Boschert) im Aufgebot belassen, die mit starken Frankreich-Referenzen aufwartet, allerdings auch noch am Mittwoch ein Engagement im Ausgleich I besaß.

Verbessert scheint River Melody (Andrasch Starke), die erneut vor Koffibini (Norman Richter) und Love The Tiger (Adrie de Vries) bleiben könnte und wieder in der Nähe von Daytona sein sollte. Black Type ist auch das Saisonziel von Fitness (Filip Minarik).

Gegen Donaldson in einem Altersgewichtsrennen zu verlieren, der am Sonntag im Badener Grand Prix antritt, war sicher keine Schande für Cliffrose (Terry Hellier).

Das große Fragezeichen im Rennen könnte die Amarette-Schwester Anatola (Andreas Suborics) sein, die in ihrer Karriere bislang erst ein Rennen bestritten ist und dabei gegen übersichtliche Konkurrenz in Köln sehr imponierte. Auch als Jahresdebutanten könnte die Tiger Hill-Tochter hier eine scharfe Klinge schlagen.

Am vorletzten Tag des Frühjahrs-Meetings sind es nur acht Rennen geworden, doch wird man damit sicher gut leben können. Leider musste das Nachwuchsreiten gestrichen werden, da die Resonanz doch sehr gering war.

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