Auch der K

Nicht ohne Stolz kann Christian Sprengel auf das vergangene Rennjahr zurückblicken. Insgesamt gelangen dem ambitionierten Trainer 28 Siege, wobei sechs Erfolge auf das Ausland entfielen. Letzteres schlug sich vor allem in einer Gewinnsumme in Höhe von 348.550 Euro nieder, womit Christian Sprengel das zweitbeste Jahr seiner Trainerkarriere erzielte und damit an sein Rekordjahr 2007 nahtlos anschließen konnte.

Ohnehin scheint der ehrgeizige Coach nun im Oberhaus der deutschen Trainergilde angekommen zu sein. Dafür sind vor allem die Starts seiner Pferde in den besseren Rennen, besonders in den Gruppe-, Listen- und Auktionsrennen, ein Indiz gewesen. „Das letzte Jahr ver­lief so, wie wir uns das vorgestellt haben. Siegzahl und Gewinnsumme waren in Ordnung“, resümiert Christian Sprengel und fügt nicht ohne Stolz hinzu: „Wenn man bedenkt, dass von den zehn gewinnreichsten Pferden auf der Neuen Bult acht aus unserem Stall kommen, dann sollte das ein Indiz dafür sein, dass wir den richtigen Weg gehen.“

Ein besonderer Höhepunkt war zurückblickend der Erfolg von König Turf bei seinem Jahresdebüt im zur Gruppe III zählenden Prix Edmond Blanc, der verletzungsbedingt auch den vorübergehenden Schlusspunkt seiner Karriere markieren sollte. Dass die Entwicklung später eine Wende nahm, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Aber auch die beiden zweiten Plätze auf Gruppe II-Ebene von König Concorde im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen in Köln sowie dem Großen Preis der Sparkasse Hannover auf der Neuen Bult zählen in diese Kategorie. „König Concorde hat damit gezeigt, dass er auf den Spuren seines Bruders angekommen ist“, freut sich Sprengel.

Auch für die neue Saison ist man gut gerüstet. Mit 50 Pferden wird man in das Rennjahr 2009 starten, wodurch zwei Stallkomplexe komplett belegt sind und das Kontingent damit bis auf den letzten Platz erschöpft ist. „Wir haben viel Zuspruch erhalten und viele junge und neue Pferde dazu bekommen“, sagt Sprengel. Nach den Worten des Trainers gibt es aufgrund der vielen Anfragen derzeit sogar eine kleine Warteliste. „Mehr als 50 Pferde möchte ich nicht trainieren. Mit zwei Ställen lässt sich optimal arbeiten, so dass ich nicht noch auf Außenboxen zurückgreifen möchte“, meint Sprengel und ergänzt: „Ich möchte mich mit noch mehr Pferden in Training nicht verzetteln, sondern mit dem auf 50 Pferde limitierten Lot so zielstrebig weiter arbeiten, wie man es von mir gewohnt ist. Das ist sicherlich der bessere Weg.“

Damit untermauert der Trainer seinen eigenen Anspruch auf Professionalität. Vor allem in Baden-Baden wurde groß eingekauft, so dass man in diesem Jahr auch in den Auktionsrennen sehr zahlreich vertreten sein sollte. Ohnehin ist sich Christian Sprengel sicher, dass in diesem Jahr bei den Youngsters noch mehr gehen könnte als in den Jahren zuvor. „Die Trainingsbedingungen auf der Neuen Bult sind dank des rührigen Präsidenten Gregor Baum sehr gut geworden, so dass die jungen Pferde noch besser auf ihre Karriere vorbereitet werden können“, lobt Christian Sprengel den Hausherrn.

Aber auch den etablierten Kandidaten kommt das Trainingsumfeld natürlich zu Gute. Und davon gibt es nach den Worten des Trainers viele, die im oberen Handicap stehen, was die breitgefächerte Qualität des Lots unterstreicht. Sprengel setzt sich weiter ehrgeizige Ziele und formuliert etwas überspitzt: „Es wird auf Qualität geachtet. Wer keinen Ausgleich III gewinnt, der wird ausgemustert!“ Einher geht damit auch die Startpolitik. „Jeder vierte bis fünfte Start wird demnach in Frankreich erfolgen“, so der Trainer, der sich im Nachbarland nicht nur durch König Turf, sondern auch durch viele andere Sieger schon lange einen Namen gemacht hat und mit der französischen Sprache und den dortigen Gegebenheiten glänzend zurecht kommt.

„Wir haben in Deutschland für meine Pferde nicht genug Rennen und müssen natürlich auch sehen, dass Geld reinkommt“, begründet Christian Sprengel seine Politik. Die Voraussetzungen für die neue Saison sind also sehr gut, wobei zwangsläufig aufgrund des Materials und der Perspektiven auch die Frage nach einem Stalljockey aufkommt. Doch wird diese abschlägig beantwortet. Zwar hatte man mit einem Wunschkandidaten in Gesprächen gestanden, doch hat man sich letztlich doch dazu entschlossen, für jeden Ritt den besten freien Mann zu bekommen und sich damit individuell auf die Gegebenheit einzustellen. Eine Regelung, mit der man schon in den vergangenen Jahren glänzend unterwegs gewesen ist.

Das Lot der 16 Zweijährigen („Sechs befinden sich zusätzlich noch in der Warteschleife“, so Sprengel) wird von der Mamool-Tochter Aamaal aus dem Stall Route 66 angeführt. Die Schwester der Gruppesiegerin Ashantee wird vom Trainer als sehr gute Stute beschrieben, die Nennungen für die Stuten-Auktionsrennen und den Preis der Winterkönigin bekommen hat. „Ob sie dafür als sehr gutes Pferd geeignet ist, steht natürlich noch in den Sternen und sollte sich bald zeigen“, so der Trainer. Ähnliches gilt für Alamona, eine Sholokov-Tochter, die die Interessen von Wolfgang Fröhlich vertreten wird.

Die große braune Stute wird vom Trainer als pfiffige Kandidatin, die früh bei der Hand sein sollte, beschrieben. „Sie könnte im Sommer auf die Bahn kommen“, vermutet Sprengel. Ihre Wertschätzung wird ebenfalls von einer Nennung für den Preis der Winterkönigin unterstrichen. Einen weiteren Zweijährigen stellt der Stall Route 66 mit dem Sulamani-Sohn Asulaman, für den als Fernziel der Preis des Winterfavoriten auf der Agenda stehen könnte. „Er ist ein kleiner und abgedrehter Hengst. Da die Mutter aber ein frühreifes Pferd war, hoffen wir, dass er das auch sein wird“, so Sprengel.

Einer der ersten Starter aus dem Zweijährigen-Lot des Stalles September könnte die Choisir-Tochter Athame sein, deren Vater ein australischer Sprinter gewesen ist, der im englischen Ascot in den King`s Stand Stakes und den Golden Jubilee Stakes auf Gruppe II- und I-Ebene erfolgreich war und im July-Cup von Newmarket den zweiten Platz belegte. „Sie lässt sich jedenfalls sehr gut an“, zeigt sich Christian Sprengel sehr zufrieden. Für die Fuchsstute sind die Stuten-Auktionsrennen vorgesehen. „Sollte sie aber doch Stehvermögen haben, dann ist für sie der Preis der Winterkönigin das erklärte Hauptziel“, ergänzt Sprengel.

Bereits als Wallach präsentiert sich der Banyumanik-Sohn Bookie. Der schöne Fuchs wurde aufgrund einer Verletzung frühzeitig kastriert. Er macht nach den Worten des Trainers einen guten Eindruck und könnte bereits in diesem Jahr an den Start kommen. Die One Cool Cat-Tochter Directa Italia wurde im letzten Jahr in Rom ersteigert und soll später in die Stutenherde des Gestüts Directa übergehen. Die Trainingseindrücke sind bei ihr aber bereits so gut, dass ihr Ziel auch der Preis der Winterkönigin lauten könnte. Der Auenadler-Sohn Ducati wird von Christian Sprengel als das Schnäppchen der Badener Herbstauktion bezeichnet.

Der großrahmige Hengst, der sich durchaus talentiert anstellt, sollte dieses Jahr bereits an den Ablauf kommen. Hauptziel wird für ihn das Münchener Auktionsrennen sein. Ein hochinteressanter Kandidat ist der großrahmige Fuchs Flashing Star. Der Mamool-Sohn wird von Christian Sprengel als der Favorit bei den Hengsten vorgestellt. „Seine Mutter war ein hoch talentiertes Pferd. Es sieht so aus, als wenn er von ihr einiges mitbekommen hat“, lobt Sprengel seinen Schützling, der zunächst beim Kölner Auktionsrennen und später in Baden-Baden an den Start kommen könnte.

Nahe Verwandtschaft zu den Stallcracks König Turf und König Concorde vertritt der Big Shuffle-Sohn König Tornado, dessen Mutter Königin Set eine Schwester zu den beiden Erstgenannten ist. „Er kommt sehr auf König Turf“, erkennt Sprengel eine Parallele, die auch mit dem Fernziel, einem Start im Preis des Winterfavoriten, unterstrichen wird. Eine weitere Baden-Baden Akquise ist Lets Run. „Sein Bruder war ein talentiertes Pferd. Ich denke allerdings, dass er nicht zu den Frühaufstehern zählen wird“, äußert sich der Trainer über den Numerous-Sohn. Ebenfalls in Baden-Baden wurde Loland erworben. Er wird von seinem Coach als toller Lando-Sohn beschrieben, der in diesem Jahr bereits an den Start kommen könnte, dem dreijährig aber noch weitaus mehr zuzutrauen sein sollte.

Die großrahmige Fuchsstute Nadine Directa ist eine Stute mit sehr schönen Bewegungen. „Sie hat angedeutet, dass sie Talent mitbringt“, so Sprengel. Eine weitere Fuchsstute verkörpert Friedel Steinebachs Sholokov-Tochter Prairie Violet. Dazu ihr Trainer: „Ihre Mutter Prairie Lilli war ein richtig gutes Pferd, die in der Zucht aber noch nicht so richtig eingeschlagen ist. Ich hoffe, dass ihr mit dieser Stute der Durchbruch gelingen wird und sie ihre Geschwister deutlich übertreffen wird“, berichtet Christian Sprengel. Berechtigte Hoffnungen weckt auch Tara.

„Sie dürfte es nicht schwer haben, ihre Geschwister zu überbieten. Sie ist eine tolle Stute, bei der ihr Vater Mamool stark durch­kommt. Neben ihrem Traumcharakter hat sie auch schon ordentliches Galoppiervermögen gezeigt“, freut sich ihr Betreuer. In Baden-Baden erworben wurde auch der Starborough-Sohn Tazzaro. „Mütterlicherseits ist er wie ein Steher gezogen. Vielleicht kommt aber auch mehr der Overdose-Vater durch. Er könnte jedenfalls mein erster Starter bei den Zweijährigen sein“, äußert sich Sprengel über den Fuchshengst.

Ähnliches gilt für Tettman. Der Dashing Blade-Sohn geht als großes und frühreifes Pferd durch, das zudem eine tolle Aktion vorweisen kann und somit zu den frühen Startern des Quartiers zählen wird.

Der Derbyjahrgang wird alphabetisch von Stall Elstorfs Amigo Mio angeführt, der trotz der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen Big Shuffle-Sohn handelt, als spätreifes Pferd angesehen wird, der im vergangenen Herbst zudem gelegt wurde. „Er sollte noch bis Ende Mai brauchen, bevor er das erste Mal an den Ablauf kommen wird“, lautet die Einschätzung des Trainers. Bereits im April sollte es dagegen für die Ramsom O`War-Tochter Anguloa losgehen.

Die sehr gut gezogene Dreijährige hat im Vorjahr genügend Zeit zur Entwicklung bekommen und könnte nach der Meinung des Trainers bis in die Auktionsrennen laufen. Die engagierte Besitzergemeinschaft Stall Power Flame fiebert dem Start eines der letzten Kondor-Söhne mit dem Namen Bonfire Night entgegen. „Er macht in der Arbeit einen guten Eindruck und könnte nun schon bald den Ernst des Lebens kennenlernen“, steigert der Trainer die Spannung der Besitzer.

Als Hoffnungsträgerin des Stalles wird uns Clarissa Directa vorgestellt, die eine typische Big Shuffle-Tochter verkörpert. Der Trainer beschreibt sie kurz und bündig mit dem Schlagwort „wieselflink“ und nennt damit ihre wichtigste und entscheidende Eigenschaft, die dazu führen wird, dass sie eine Nennung für die 1.000 Guineas bekommen wird. Comina war zweijährig noch nicht an den Start zu bringen, hat sich über Winter aber toll entwickelt und sollte über kurze Strecken bald zu ihrem Recht kommen. Ein weiteres Highlight im Stall ist Rennstall Directas Xaar-Tochter Directa Comtessa, die eine Schwester zu Dai Jin und Directa King ist.

„Sie hat eine Nennung für den Preis der Diana und wird darauf ganz gezielt hingearbeitet“, lautet die ausgesteckte Marschroute des Trainers. Zu einem kleinen Sorgenkind hatte sich dagegen die Stallgefährtin Gabriela Directa entwickelt, die zwar als talentiertes Pferd angesehen wird, aber immer wieder mit kleinen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Ich traue ihr aber schon zu, eine bessere Stute zu werden“, hofft Christian Sprengel für die Fuchsstute und Tobougg-Tochter. Gestüt Brümmerhofs Schimmelstute Hard Candy, eine Kaldounevees-Tochter, sollte man dagegen ihren Erstauftritt Anfang Oktober auf der Neuen Bult verzeihen, da sie in eine Wachstums­phase gekommen ist. „Sie wird auf Steherdistanzen eine sehr gute Stute werden“, prophezeit ihr Trainer.

Die Farben des Gestüts Hachetal wird Kira vertreten, eine sehr große Next Desert-Tochter. „Ich hoffe, dass sie bald mal aufhört zu wachsen. Sie bringt sehr viel Grundschnelligkeit mit, sollte bald laufen und nicht mehr lange sieglos bleiben“, ist sich der Trainer sicher. Oriental Express hat im Vorjahr seine Sache schon ganz gut gemacht. „Der sechste Platz im Münchener Auktionsrennen war gut, da der Rennverlauf alles andere als passend war. Er hat im Winter eine positive Entwicklung genommen und wird in diesem Jahr die Dreijährigen-Auktionsrennen über 1600 Meter in Angriff nehmen“, so Sprengels Pläne zum Big Shuffle-Sohn. Die kopfstärkste Besitzergemeinschaft am Stall ist der Club Neue Bult e.V., der mit Shanghani am Quartier vertreten sein wird. Der sehr gute Fährhofer ist ein Neuzugang und kam aus der Obhut von Peter Schiergen zu Christian Sprengel.

Nach Einschätzung des Trainers sollte der Black Sam Bellamy-Sohn noch ein bisschen Zeit benötigen, bis er sich formiert hat. Der Wallach könnte die letzten Clubpferde allerdings deutlich übertreffen. Im letzten Jahr deutliche Ansätze gezeigt hat Shot to nothing, der zwischenzeitlich gelegt wurde, da er den hundertprozentigen Einsatzwillen vermissen ließ.

„Das sollte ihn zu seiner wahren Leistungsstärke motivieren“, hofft Sprengel. Den Reigen der Dreijährigen beschließt Swinging Hawk, bei dem wir auf einen weiteren Hoffnungsträger des Stalles aufmerksam gemacht werden, für den sogar eine Derbynennung abgegeben wurde. „Seine beiden letztjährigen Leistungen als Zweiter in Meran und Dritter in Hannover waren in Ordnung. Er muss nun sehen, dass er sich über Leistungen für das Derby qualifiziert. Seine Mutter Saldenschwinge war ein Gruppepferd, so dass er einiges in die Wiege mitbekommen haben sollte“, urteilt der Trainer über seinen Schützling, der zwischenzeitlich sein Jahresdebüt zur Saisoneröffnung in Frankfurt-Niederrad absolvierte, sich dabei aber noch nicht sonderlich auszeichnen konnte.

Bei den älteren Kandidaten kann Christian Sprengel auf eine ganze Fülle von bewährten und etablierten Handicappern zurückgreifen. Den Anfang macht der vierjährige Alec, der, Ende Juni geboren, als ein tolles Pferd beschrieben wird, der in Bad Doberan im längsten Flachrennen Deutschlands über 3600 Meter als Zweiter eine Riesenform gezeigt hat. Doch dann zog er sich bei seinem nächsten Start in Bremen eine kleine Verletzung zu. „Als großes und schweres Pferd bekommt er alle Zeit der Welt, damit er wieder Tritt fassen kann“, stellt Christian Sprengel klar.

Stall Route 66` Aturo hat sich bei seinen beiden letzten Jahresstarts als Vierter auf Gruppe III-Ebene in Baden-Baden und Dritter auf Listenebene in Bremen in die deutsche Sprinterelite gelaufen. Er steht nun bei 92 Kilo und wird nach den Worten des Trainers auf dieser Ebene weitermachen, „zumal das GAG auch keine andere Möglichkeit bei ihm zulässt“, so Sprengel, der noch ergänzt, „sein Weg könnte ihn nach Frankreich führen.“

Mit dem „Tiefpunkt des Jahres“ wird Rennstall Directas Carolina Directa in Verbindung gebracht. Kein Wunder, wurde doch die Black Sam Bellamy-Tochter vor ihrem Gruppeauftritt im französischen Deauville vom Start verwiesen, da sie nicht in ihre Startbox zu bewegen war. „Sie gilt als hochtalentierte Stute, der ich in diesem Jahr Blacktype zutraue“, lautet der optimistische Ausblick des Trainers auf Wiedergutmachung. Frankreich könnte auch ein Ziel von Earl of Winds sein. Der Samum-Sohn ist ein Neuzugang am Stall und wurde bisher von Andreas Wöhler vorbereitet. Der vierjährige Wallach hat im Vorjahr seine ersten drei Lebensstarts gewonnen und dabei einen Durchmarsch bis in den Ausgleich II gemacht. Insgesamt hat er bislang nur sechs Starts absolviert und gilt am Stall aufgrund seiner gezeigten Leistungen nicht grundlos als Hoffnungsträger. Er wurde zudem über Winter kastriert.

„Es sollte noch einiges mit ihm möglich sein“, ist sich Sprengel sicher und bringt in diesem Zusammenhang aufgrund seiner Marke von 80 Kilo auch das benachbarte Ausland als Startmöglichkeit ins Spiel. Ein alter Bekannter ist der sechsjährige El Mondri. Der Wallach hat mit einer Riesenform als Dritter in Baden-Baden in einem Steherhandicap aufgehört und wird auf dieser Basis weitermachen. Eine Riesensaison bescheinigt Christian Sprengel seinem Schützling El Vettorio, mit dem im Vorjahr eine Gewinnsumme von annähernd 50.000 Euro eingefahren werden konnte. „Sein letzter Start in der Europa-Meile war allerdings ein Griff nach den Sternen“, lautet das Eingeständnis des Trainers, der hinzufügt: „Nun werden auch bei ihm die Reisen nach Frankreich losgehen.“

Auf Wunsch des Trainers ist Hashbrown ein weiteres Jahr im Rennstall geblieben. „Sie hat in Frankreich eine Handicapmarke bekommen, die sehr attraktiv erscheint. Deshalb wird sie dort vorwiegend an den Start kommen. Ihr Jahreseinstand ist für den 24. März in Saint-Cloud vorgesehen“, berichtet Christian Sprengel über die fünfjährige Big Shuffle-Tochter. Incito hatte sich vor dem Hallenser Auktionsrennen eine Fissur zugezogen. Er ist zwischenzeitlich kastriert worden und steht nun wieder für neue Taten zur Verfügung. Sieglos geblieben ist im vergangenen Jahr zur Überraschung des Trainers König Concorde, der allerdings nur schwere Rennen auf dem Zettel hatte und sich dabei immer beachtlich aus der Affäre gezogen hat. „Er wird eventuell im Prix Edmond Blanc in Saint-Cloud seine Saisonpremiere geben und damit versuchen, seinem Bruder König Turf nachzueifern, der dieses Rennen im Vorjahr gewinnen konnte“, nennt Christian Sprengel das erste Ziel seines Schützlings.

„Schön, dass er wieder da ist“, lauten die Willkommensworte von Christian Sprengel zu seinem Crack König Turf. Und Sprengel fügt hinzu: „Natürlich sieht man die Sache mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er hat sich wieder gut eingelebt. Da wir ihm das Terrain für seine Deckhengstkarriere ebnen wollen, wird er vorwiegend im Ausland an den Start kommen.“ Bekanntlich hatte König Turf im vergangenen Jahr nach seinem Sieg im Prix Edmond Blanc verletzungsbedingt seine Rennkarriere beendet und einen Platz als Deckhengst in der Normandie bezogen. Doch blieb der Käufer die Kaufsumme schuldig, was zu einer Rückabwicklung der Angelegenheit führte und König Turf wieder in seine angestammte Box auf die Neue Bult führte. Eine Enttäuschung war im letzten Jahr Lord Areion. Der Areion-Sohn hatte immer wieder kleine Wehwehchen und wurde zudem kastriert.

Dass diese Maßnahme gefruchtet hat, stellte Lord Areion bei seinem Saisondebüt Mitte März in Frankfurt unter Beweis, als der erste Sieg eingefahren werden konnte. „Ich habe den Eindruck, dass er in diesem Jahr noch einiges nachholen wird“, ist sich der Trainer sicher. Merci beaucoup hat im Vorjahr in Hannover ein Rennen gewonnen, aber insgesamt die Erwartungen nicht erfüllen können. „Sie hat sich über Winter aber toll entwickelt, so dass ich ihr nun eine Steigerung zutraue“, so Sprengel über die vierjährige Bertolini-Tochter. Gute Frankreich-Formen hat New Desert gezeigt. Mit der aktuellen Handicapmarke wird sie auch weiterhin vorwiegend in Frankreich laufen. Die vierjährige Next Desert-Tochter sollte eigentlich am vergangenen Dienstag in Saint-Cloud ihren Jahreseinstand geben.

Und dann folgt der „Frankreich-Experte“ Pesago, der im zarten Alter von sieben Jahren noch zu springen anfängt. „Seine Zukunft sollte in diesem Metier liegen“, kommentiert der Trainer das Talent des Wallachs. Nicht zu seinem Recht gekommen ist in diesem Winter der Tannenkönig-Sohn Philosoph. Der Achtjährige hat den Winter im Gestüt verbracht, da auf seiner Lieblingsbahn in Neuss keine Rennen veranstaltet werden konnten. „Er wird sich nun auf Gras fit halten, um Ende des Jahres in Neuss wieder anzugreifen. Allerdings sollte er auch auf Gras für einen Treffer gut sein“, stellt Christian Sprengel klar.

Auf eine tolle letzte Saison kann Running Ernie zurückblicken, dem zum Jahresabschluss auf Sand drei Siege in Folge gelangen. Seinen diesjährigen Auftakt Anfang März in Dortmund bezeichnet der Trainer allerdings als nicht ganz glücklich. Aber auch mit dem zweiten Platz bescheinigt ihm Christian Sprengel eine starke Form. „Er steht auf Gras bei einer Marke, die bei ihm eine gute Saison 2009 erkennen lassen sollte“, so die Formulierung des Trainers. Seine erste Saison hat Simple Mind zur Zufriedenheit des Trainers absolviert. „Um ihm mehr Resonanz zu entlocken, ist er im Winter kastriert worden“, umschreibt Sprengel die Hoffnung, dass noch viel Sprit im Tank des vierjährigen Protektor-Sohnes vorhanden sein sollte.

Der Name von Sir Winalot, einem vierjährigen Auenadler-Sohn, könnte durchaus Programm sein, zumindest hofft man das in der Kommando-Zentrale des Trainingsbetriebs. Der Wallach gilt als durchaus talentiertes Pferd, der allerdings in der Vergangenheit immer wieder mit Wehwehchen zu kämpfen hatte. „Doch nun ist alles ausgeheilt und er sollte soweit sein, positive Akzente setzen zu können“, hofft der Coach. Im letzten Jahr einmal an den Start gekommen ist die nun vierjährige Tisana. Die Sir Warren-Tochter ist ein spätes Pferd, die ihre Aufgabe bei ihrem ersten Start sehr ordentlich gemacht hat. „Sie sollte so ausgereift sein, dass sie schon bald bessere Akzente wird setzen können“, verspricht Christian Sprengel.

Letzte Kandidatin der Stallparade ist Volker Käuflings Tomato finish. Die fünfjährige Starborough-Tochter hatte mit zwei Siegen und einer Reihe guter Platzierungen eine gute erste Saison. „Sie gibt sich alle Mühe und muss nun zeigen, ob sie den Sprung in den Ausgleich III schaffen wird“, gibt sich Christian Sprengel gespannt. Ein Grundstein dafür war ihr erster Jahressieg in Frankfurt, wo sie im Ausgleich IV punkten und ihr Umfeld positiv auf dieses Vorhaben einstimmen konnte.

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