Diesmal wird man im Gestüt Röttgen mit besonders viel Spannung auf den Ausgang des klassischen Mehl-Mül-hens-Rennens – German 2000 Guineas warten. Denn der Spectrum-Sohn Aspectus (Foto) gilt als heißer Favorit auf die 100.000 Euro-Siegprämie in diesem mit 165.000 Euro dotierten Gruppe II-Rennen über 1600 Meter.
In der Tat spricht vieles für den dreijährigen Hengst. In Köln hat er den Preis des Winterfavoriten für sich entschieden. Seine aktuelle Verfassung unterstrich er mit einem knappen, aber mehr als sicheren Erfolg im Busch-Memorial in Krefeld, als er das halbe Feld bereits hinter sich lassen konnte. Natürlich ist man im Lager von Trainer Hans-Albert Blume voller Zuversicht, wenn sich Adrie de Vries am Sonntag in den Sattel von Aspectus schwingt.
„Er hat hervorragend gearbeitet“, schildert Co-Trainerin Alida Blume. „Wir sind alle sehr zufrieden mit ihm. Es sieht so aus, als würde der Boden gut werden, was ihm noch entgegen kommt.“
Diesmal stellen sich unseren Hoffnungsträgern zwei Engländer in den Weg. Die stärkere Waffe scheint dabei Mick Channons Royal Power zu sein, zumal sein Trainer von zahlreichen erfolgreichen Stippvisiten hierzulande bekannt ist. Bei der Starterangabe änderte man noch einmal den Jockey, statt Tony Culhane wird nun Chris Catlin der Reiter des Xaar-Sohnes sein. Rang zwei im Premio Parioli, dem italienischen Pendant zum Mehl-Mülhens-Rennen, ist schon eine handfeste Referenz für den Hengst. Er dürfte über seinem Landsmann Chief Commander (Jimmy Quinn) rangieren, der bislang erst listenplatziert war.
Bei der Suche nach weiteren Konkurrenten für Aspectus stößt man auf das starke Aufgebot von Mario Hofer, der sich am Sonntag über wenig Arbeit wahrlich nicht beklagen kann. Viermal muss er zum Sattel greifen. Die Hoffnungen des Wahl-Krefelders liegen wohl in erster Linie auf Saldenblatt, der in dieser Saison noch ungeschlagen ist und bei seinem Erfolg im Bremer Auktionsrennen mächtig imponierte, und Lord of England, der im Busch-Memorial mit einer großen Speedleistung noch ganz dicht an Aspectus heranlief.
World´s Mission (Fünfter in Krefeld, Andreas Helfenbein) und Jahresdebutant Sovereign Dancer (Terry Hellier) gelten dagegen eher als Außenseiter.
Mehr als ordentlich verkaufte sich Oriental Tiger im ersten Gruppe-Rennen für den Derby-Jahrgang, doch musste der Schützling von Uwe Ostmann, den Stalljockey Andreas Boschert steuert, schon zweimal Aspectus vor sich dulden.
Noch sieglos ist Annunzio (Eduardo Pedroza), doch hat der Vertreter des Stalles von Werner Baltromei als Youngster bereits große Kasse in diversen Auktionsrennen gemacht.
Weitere Verbesserung wird auch von Mharadono (Torsten Mundry) und Silex (Filip Minarik) verlangt, die sich beide im Busch-Memorial nicht profilieren konnten.