Alles ideal f?r Idealist: Schlenderhaner wieder ganz gro

An das letztjährige Mehl-Mülhens-Rennen hat Karin Baronin von Ullmann keine guten Erinnerungen. Als heißer Favorit galt ihr Idealist. Eigentlich schien ein Treffer in diesem Klassiker in Köln nur eine Formsache zu sein. Doch im Weidenpescher Park kam der Tiger Hill-Sohn damals früh nicht mehr weiter. Nur Platz vier war alles andere als das, was sich die Schlenderhaner Mannschaft versprochen hatte.

Ursachenforschung wurde betrieben. ‘Er ist damals im Rennen nicht schön galoppiert. Wir haben ihm eine Pause gegeben, ihn im Aquatrainer in Diesternich wieder vorbereitet. Das lief alles ganz vorsichtig’, berichtete Gestütsleiter Gebhard Apelt am Sonntag in Iffezheim.

Wenige Minuten zuvor hatte sich der Vierjährige gerade wieder zurückgemeldet. Alle Geduld hatte sich ausgezahlt. Denn nach einem ordentlichen Aufgalopp zuletzt in Bremen schnappte sich Idealist nun erwatungsgemäß die 28. Badener Meile.

Eine imponierende Angelegenheit wurde es für den 17:10-Favoriten allerdings nicht. Das lag sicher auch am Rennverlauf. Denn bei nur sechs Kandidaten entwickelte sich ein taktisches Rennen. Filip Minarik setzte sich mit Willingly notgedrungen in Front, obwohl es sich bei dem Siebenjährigen eigentlich um ein Speedpferd handelt.

Dahinter reihten sich die anderen Kandidaten ein, Andreas Suborics wartete auf Idealist in vorletzter Position den Gang der Dinge ab.

Im Einlauf schob sich Austrian kurz an Willingly vorbei, doch dieser konterte zurück. Dann attackierte Mitte der Geraden Idealist. Zwar stemmte sich Willingly auch hier dagegen, doch auf dem letzten Stück besaß der heiße Favorit einfach die größeren Reserven. Mit einer halben Länge entschied der Schlenderhaner dieses mit 60.000 Euro dotierte 1600-Meter-Examen für sich, blieb vor dem tapferen Willingly sowie Lazio, der Apeiron knapp niederkämpfte.

‘Das letzte Rennen hat ihn gefördert, natürlich war auch für ihn heute zuwenig Tempo. Ich denke, dass noch Steigerung möglich ist. Das Kölner Meilenrennen könnte nun ein Ziel sein’, erläuterte Siegtrainer Peter Schiergen.

Im Lager von Willingly haderte man mit dem Rennverlauf: ‘Wenn er ein Führpferd hat, gewinnt er ganz alleine’, meinte Trainer Michael Trybuhl. In jedem Falle handelte es sich trotz der geringeren Starterzahl um eine spannende Prüfung mit einem formgemäßen Ausgang.

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