Nachdem bereits das österreichische und das holländische Derby an in Deutschland trainierte Vollblüter gegangen waren, siegte nun auch im Slowakischen Derby ein deutscher Galopper. Sein Name ist Seitensohn. Er trägt die Farben des Gestüts Wittekindshof. Die Aufzuchtstätte der Klassepferde Elle Danzig und Tiger Hill war damit zum ersten Mal in einem Derby erfolgreich. In Brastislava hat der zuletzt im Ittlingen-Pokal und dem Trost-Derby viertplatzierte Hengst zugeschlagen.
Im Sattel des Hengstes saß Jan Korpas. Trainiert wird Saitensohn von Uwe Stoltefuß in Dortmund. Der Trainer wurde von Gestütsleiter Karl Jörg vertreten. Dessen Freude über den Derbysieg wurde von einem wenig erfreulichen Zwischenfall überschattet. Denn während Saitensohn vom Reisefuttermeister durch den Führring geführt wurde, klaute man Jörg das Auto. „Die Freude ist ein bisschen getrübt. Das Pferd ist toll gelaufen und hat sehr gut gekämpft. Auch der Jockey hat einen guten Job gemacht. Am Ende war er rund eine halbe Länge vor dem Zweitplatzierten. Jetzt muß ich erst mal ein Auto finden, um mein Pferd nach Hause zu bringen“, so der Gestütsleiter am Telefon gegenüber GaloppOnline.de.
Saitensohn sollte nun eigentlich in Warschau an den Start gehen. Nach dem Zwischenfall mit dem Auto ist sich Gestütsleiter Jörg dessen aber nicht mehr sicher: „Jetzt werden wir wohl nicht nach Warschau fahren. Baden-Baden wäre ein Thema.“ Mit von der Partie in Brastislava war auch der in Österreich erfolgreiche Siberius. Dieser hatte aber unter Jockey Olivier Peslier keine Chance und wurde Vierter. Mario Hofer, der das Rennen bereits in den Jahren 1996 und 1997 gewonnen hatte, fand folgende Erklärung: „Der Boden war einfach zu schwer für ihn. Wenn wir nicht so weit gereist wären, wäre er heute auch gar nicht gelaufen.“
