Mit W. St?ber

GaloppOnline.de: Das Frühjahrs-Meeting steht vor der Tür. Sie haben terminlich einiges umstrukturiert. Was ändert sich am Programm- und Zeitablauf? Was ist der Grund für den späteren Beginn am Mittwoch?

Wolfgang Stüber: Bewährtes wird fortgeführt: Die Wochenenden und die Rennen am Feiertag gibt es ja schon seit einigen Jahren mit Erfolg. Beginn ist wie immer um 13.30 Uhr. Statt Dienstag veranstalten wir nun am Mittwoch, und da starten wir zwei Stunden später, weil wir zum einen der arbeitenden Bevölkerung die Möglichkeit bieten wollen, auch an einem Werktag möglichst viele Rennen zu sehen. Zum anderen haben Gäste mit langem Anfahrtsweg, die ein Brückenwochenende in Baden-Baden planen, die Chance, uns schon am Mittwochnachmittag zu besuchen.

GaloppOnline.de: Die Wettumsätze gingen in den vergangenen Wochen überall nach unten. Speziell von den Buchmachern soll wenig vermittelt worden sein. Wie sieht Ihre Kalkulation aus? Wie wollen Sie die Außenumsätze stärken?

Wolfgang Stüber: Die bekannte Problemstellung Außenwette kann von uns alleine wenig beeinflusst werden. Wir haben den großen Vorteil, eine Besucherbahn zu sein, und sind ergebnismäßig von diesem Problem nicht so stark tangiert wie andere Rennvereine. Wir werden durch Steigerungen der Zuschauerzahlen versuchen, das Problem rückläufiger Außenumsätze zu kompensieren. Im übrigen hoffen wir, dass bald Rechtssicherheit für alle Partner des Rennsports herrscht, denn erst dann kann erfolgreich nach vorne geplant werden. Wir haben aber kaufmännisch vorsichtig unsere Budgetansätze geplant.

GaloppOnline.de: Auf welche Stars, Pferde wie Prominente, freuen Sie sich besonders?

Wolfgang Stüber: Ich freue mich auf jeden Gast, zwei- und vierbeinig. Wir haben vieles getan, damit sich Besitzer, Trainer, Prominente, aber insbesondere auch der ganz normale Rennplatz-Besucher in Iffezheim besonders wohl fühlen können. Wir haben neue Treffpunkte geschaffen und glauben, dass wir mit unserem neuen Catering-Konzept überzeugen können. Aus sportlicher Sicht freuen wir uns natürlich besonders auf den Grand Prix mit dem Duell von Derbysieger Adlerflug mit Oriental Tiger.

GaloppOnline.de: Sind die Dotierungen stabil geblieben? Sind die Hindernisrennen diesmal vernünftig zu besetzen?

Wolfgang Stüber: Die Dotierungen sind stabil geblieben. Wir schütten beim Frühjahrs-Meeting mehr als 800.000 Euro an Preisgeldern und Prämien aus. Die Hindernisrennen bleiben das Sorgenkind. Leider mussten wir das Jagdrennen am ersten Sonntag wegen zu wenig Nennungen absagen. Wir bleiben aber dem Hindernissport verbunden, denn die Hürden- und Jagdrennen sind einfach ein attraktives sportliches Element.

GaloppOnline.de: Wie ist die Resonanz beim Kartenverkauf?

Wolfgang Stüber: Der Vorverkauf läuft gut. Wir sind zufrieden, da viele nicht nur für das Frühjahrs-Meeting, sondern für das gesamte Jahr reserviert haben. Das beweist, dass sich die Menschen den Internationalen Galopprennen Baden-Baden verbunden fühlen. Das ist aber natürlich auch eine große Verpflichtung für uns.

GaloppOnline.de: Das Catering wurde umgestellt. Was verändert sich?

Wolfgang Stüber: Neben dem Geläuf ist das Catering wohl der sensibelste Bereich bei den Galopprennen. An diesen Ansprüchen als Premiumveranstalter werden wir gemessen und wollen sie auch erfüllen. Mit Ottos Feine Feste haben wir einen innovativen neuen Partner für die Bénazet-Tribüne gefunden, der viel Erfahrung mit großen Events besitzt. Aber unsere eigene Iffezheimer Rennplatzgesellschaft übernimmt mit der Großen Sattelplatz-Tribüne neue Aufgaben. Wir wollen ein Topangebot zu vernünftigen Preisen schaffen.

GaloppOnline.de: In Sachen Strukturreform hat sich der Club nun mit dem Dachverband geeinigt. Was bedeutet das für Baden?

Wolfgang Stüber: Dass wir weiterhin in der gleichen Form wie bisher auch unsere Meetings veranstalten. Unsere konstruktive Zusammenarbeit mit dem Dachverband – in enger Abstimmung mit den Rennvereinen in Hamburg und München – leistet einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung des neuen Strukturmodells. Wir hoffen, dass die Verhandlung mit dem Investor kurzfristig zu einem erfolgreichen Abschluss kommt.

GaloppOnline.de: Wird es mobile Kassen im Zuschauerbereich geben?

Wolfgang Stüber: Nur im Champions Club. Auf der Anlage ist es derzeit aus technischen Gründen wenig praktikabel und bringt vermutlich auch nicht viel. Die Totokassen werden aber so gut besetzt sein, damit jeder seine Wetten rechtzeitig abgeben kann. Auch Wettanfänger müssen sich übrigens nicht mit den komplizierten Wettscheinen herumschlagen. Sie können einfach zur jeder Kasse gehen und ihre Sieg oder Platzwette ansagen.

GaloppOnline.de: Welche gesellschaftlichen Events sind geplant?

Wolfgang Stüber: Gesellschaftlich gesehen ist die Große Woche das größere Meeting, gerade in diesem Jahr mit unserem 150-jährigen Jubiläum. Wir haben aber beim Frühjahrs-Meeting tradionelle und beliebte Veranstaltungen wie den Funktionärstreff, den Aktiventreff, ein Frühlingsfest für die Mitglieder des Internationalen Clubs und die Mitgliederversammlung.

GaloppOnline.de: Ist die wirtschaftliche Lage des Clubs unverändert dramatisch?

Wolfgang Stüber: Mitnichten. Unsere Umstrukturierung greift, die Galopprennveranstaltungen erwirtschaften positive Deckungsbeiträge über alle Rennen und die Drittvermarktung sorgt für zusätzliche Einnahmen. Neue Sponsoren wie die exklusive Kosmetikserie von Wert, die BHF-Bank, KabelBW und natürlich Mercedes Benz zeigen die Wertschätzung, die wir genießen. Aber wir müssen weiterhin sehr vernünftig und mit aller gebotenen Vorsicht wirtschaften.

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