Mit A. Pietsch

GaloppOnline.de: Herr Pietsch, wie beurteilen Sie das Laufen von Ronja in den 90. German 1.000 Guineas? Ist die Stute verletzt?

Alexander Pietsch: Natürlich waren wir enttäuscht vom Laufen der Stute, wofür wir aber keine Erklärung haben. Aber das ist auch schon anderen Pferden passiert und kann, wie man sieht, immer einmal vorkommen. Ich hatte mich ja nicht umsonst für Ronja entschieden, von der ich nach wie vor überzeugt bin.

GaloppOnline.de: Zwei ganz leichte Siege gelangen am letzten Wochenende mit Sanjii Danon und Lindentree. Beide Pferde steuerten Sie zum Erfolg. Wie schätzen sie sie ein?

Alexander Pietsch: Es waren vom Trainer zwei gut ausgesuchte Aufgaben, und die Pferde standen schon etwas heraus. Es sind zwei gute Pferde. Die Zukunft wird zeigen, wohin die Richtung geht.

GaloppOnline.de: Hat Lindentree das Zeug zum Derbystarter?

Alexander Pietsch: Lindentree besitzt mit Sicherheit einiges Potenzial, ist aber noch ein wenig grün hinter den Ohren und muss dazulernen. Wenn er gesund bleibt, könnte er es schaffen.

GaloppOnline.de: Wie beurteilen Sie Ihre Position am Stall von Waldemar Hickst? Nach der Verletzung von Andreas Suborics während dessen Asien-Gastspiels werden Sie immer mehr auch in den großen Rennen berücksichtigt. Das muss Sie doch auch mit Stolz erfüllen, zumal der Hickst-Stall blendend in Form ist?

GaloppOnline.de: Ich bin ja nicht als Stalljockey bei Waldemar Hickst angestellt und klar ist, ich habe auch von der Verletzung von Andreas profitiert. Aber man ist schon stolz, wenn der Trainer einem dann auch die Chancen in größeren Rennen gibt. Das zeigt mir auch, dass die Arbeit gar nicht so schlecht ist, die ich abliefere.

GaloppOnline.de: Welchen Eindruck haben Sie von Flamingo Fantasy, der am Sonntag im Gerling-Preis in das Rennjahr 2010 startet?

Alexander Pietsch: Flamingo Fantasy ist gut über den Winter gekommen, präsentiert sich fit. Die Arbeitsleistungen sind auch zufriedenstellend.

GaloppOnline.de: Welche Ziele setzen Sie sich für das Jahr 2010?

Alexander Pietsch: Die Top 10 sind eigentlich immer mein Anspruch. Ich denke, wenn ich unter die Top 5 in dieser Saison komme, wäre das eine schöne Sache.

GaloppOnline.de: Welchen Eindruck haben Sie von Waldemar Hickst nach einem halben Jahr am Stall?

Alexander Pietsch: Mein Trainer ist ein positiv ehrgeiziger Trainer, der sich mit viel Akribie und Pferdeverstand seinen Stall aufgebaut hat. Ein Rädchen greift ins andere. Das fängt beim guten Team am Stall an und hört bei den Pferden auf.

GaloppOnline.de: Was unterscheidet den Hickst-Stall zu Quartieren, an denen Sie zuvor bereits geritten haben?

Alexander Pietsch: Als Standardantwort müsste ja jetzt von mir kommen, wie toll, schön und klasse es ist, hier zu arbeiten, was ich mit Sicherheit auch genauso unterschreiben kann. Aber ich ziehe hier keinen Vergleich zu meinen bisherigen Stationen. Ich habe überall dazugelernt, etwas mitgenommen und bin immer gerne an meinen Quartieren gewesen. Aus diesem Grunde verbietet sich ein Vergleich.

GaloppOnline.de: Welches Rennen würden Sie gerne einmal gewinnen?

Alexander Pietsch: Welcher Jockey träumt nicht von den großen Siegen? Ich gehöre zwar noch nicht zum alten Eisen, aber in meinem Alter stelle ich das Träumen hinten an. In meiner Karriere, noch ein klassisches Rennen an die Fahnen zu heften, das wäre aber schon etwas.

GaloppOnline.de: Was passiert mit Alexander Pietsch nach der Jockey-Karriere? Wird es einen Trainer Alexander Pietsch geben oder wo sehen Sie Ihre Zukunft?

Alexander Pietsch: Ich stamme ja aus einer alten Pferdefamilie und bleibe daher mit Sicherheit nach der Jockeykarriere im Rennsport tätig. Zusammen mit einem guten Freund habe ich schon eine Idee, in welche Richtung es geht, diese greift, wenn ich die Stiefel einmal an den Nagel hänge. Aber näher möchte ich zu diesem Zeipunkt darauf noch nicht eingehen, denn ich will noch lange Jockey sein.

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