GaloppOnline.de: Wo liegen die Schwerpunkte Ihres Internet-Auftritts?
Christian Sundermann: Der Münchener Rennverein e.V. bietet allen am Galoppsport Interessierten (und mit einem DSL-Internetanschluß ausgestatten Usern) mit der Seite www.galopprennen.tv ein Internet-Portal an, das in einer noch nie dagewesenen und wohl konkurrenzlosen Qualität die deutschen Galopprennen überträgt – und das für den registrierten Kunden kostenlos! Diese Seite ist zugleich seit letzter Woche die Außenwettannahmestelle des Münchener Rennvereins e. V.
Wir folgen damit als erster deutscher Galopprennverein den bereits existierenden Beispielen aus dem Trabrennsport, wo die Hamburger Trabrenngesellschaft mbH mit www.horses.de und der Trabrennclub Elmshorn e.V. mit www.trago.de ihre Außenwettannahmestellen ebenfalls u. a. im Internet betreiben.
Ferner bieten wir im redaktionellen Teil aktuelle Nachrichten des Münchener Rennvereins e.V. sowie in Kooperation mit GaloppOnline.de weitere News aus der deutschen Galoppszene an. Neuartig ist ebenfalls das kostenlose Videoarchiv, in dem ein bis zwei Tage nach dem Renntag noch mal nachgeschaut werden kann, warum die Nase des gewetteten Pferdes offenbar zu kurz war oder der Jockey keine Siegchance hatte, weil er bei seinem Pferd bleiben musste.
Das ist aber nicht nur für die Wetter interessant, sondern bietet allen Aktiven, speziell den Jockeys und Trainern, eine ausgezeichnete Möglichkeit der Nachbetrachtung sowei der Vorbereitung auf die nächsten Rennen ihrer Galopper. Und diese Möglichkeit wird bereits sehr dankbar und aktiv genutzt!
GaloppOnline.de: Welche Zielgruppe haben Sie in erster Linie im Auge?
Christian Sundermann: Alle Wetter:
a) Aktive Wetter und
b) alle ‚latenten‘ Wetter, die über uns auf den Geschmack unseres faszinierenden Sports kommen.
Zu a) Mit dieser Aktion knabbern wir an den Buchmacherwetten. Das schaffen wir nicht alleine, aber es ist ein erster Schritt in einem m. E. zu lethargischen Umfeld.
Zu b) Nicht jeder hat jeden Renntag Zeit und Lust, auf die Rennbahn zu kommen. Mit www.galopprennen.tv kein Problem mehr. Ich suche mir die mich interessierenden Rennen und Pferde raus, muss nicht mal aus dem Haus um meine Wette zu platzieren und kann die Rendite meiner Wette dann live oder im Videoarchiv verfolgen.
Dazu kommen in Deutschland viel zu viele ‚latente Wetter‘, die mit unserem Produkt mangels Tuchfühlung nichts anfangen können. Wie sonst wählt bei Günther Jauchs ‚Wer wird Millionär?‘ die Kandidatin bei der 500.000 (!!) DM-Frage ‚Wen bezeichnet man als Jockey?‘ zunächste die Antworten ‚Meister aller Klassen‘, ‚Galopper des Jahres‘ und ‚Adjudant‘, bevor sie kopfschüttelnd ‚Rennreiter mit mindestens 50 Siegen‘ verneint?
Ich vermute leider, dass auch die Publikumsantwort Entsetzen in der Galopperszene verursacht hätte… Im TV gibt es kaum noch nennenswerte Berichte über unseren Sport, vereinzelte (sehr gute!!) Reportagen wie z.B. von Barbara Lueg (ZDF) für die Drehscheibe Deutschland oder letzte Woche von Ronald Köhler (Bayer. Fernsehen) als Vorschau auf den Großen Dallmayr-Preis sind leider nur Tropfen auf dem heißen Stein des medialen Desinteresses.
Deshalb müssen wir ‚raus in die Welt‘ mit dem Produkt Galopprennen – und was bietet sich da neben dem TV besser an als das Internet? Es gibt z. B. ca. 36 Millionen Lottospieler in Deutschland, die durchschnittlich 18 mal p.a. für ca. 11,- EUR je Schein tippen. Das ist quasi jeder Haushalt. Die bekomme ich – schon rein platzmäßig… – nicht alle auf die Rennbahn. Aber wenn die Rennbahn nun per Internet zu denen kommt, dann zeigt das auch nur ansatzweise das Potenzial auf.
Wir wollen den Abwärtstrend der Außenwette auf den deutschen Galopprennbahnen stoppen. Dazu brauchen wir viel ‚traffic‘ auf der Seite. Um den auch zu bekommen und zu behalten, müssen wir Top-Qualität bieten. Wir haben die absolut beste Internet-Bildqualität im Angebot, eine sehr benutzerfreundliche Wettsoftware und das Wichtigste für den deutschen Galopprennsport: Alle Einsätze bei www.galopprennen.tv fließen direkt und ausschließlich in den Rennbahntoto der jeweiligen Rennvereine. Somit sind wir das gegebene Portal für deutsche Galopprenn-Wetten.
GaloppOnline.de: Wer ist Initiator und Betreiber der Seite?
Christian Sundermann: www.galopprennen.tv ist eine Internetadresse des Münchener Rennvereins e.V., wir bestücken diese redaktionell. Im technischen Bereich werden wir von der Network Providing GmbH, einer Dienstleistungstochter der EUROTIP AG unterstützt. Diese wird übrigens in Kürze mit der börsennotierten E.Multi AG verschmolzen, deren Vorstand auch wiederum eine besondere Affinität zum Galopprennsport mitbringt: Guido Schmitt, Besitzer der Listensiegerin Fleurie Domaine.
GaloppOnline.de: Wie gut ist die Qualität der Bilder?
Christian Sundermann: Gerade hier wollen und dürfen wir keine Kompromisse oder Notlösungen eingehen. Deshalb haben wir uns für die Zusammenarbeit mit dem Marktführer in Sachen Pferderennen-Streaming entschlossen. Der User von www.galopprennen.tv erhält das qualitativ Hochwertigste, was derzeit zur Verfügung steht. Der Stream wird mit 540 KBit/sec ins Netz geschickt, ich kenne nichts Vergleichbares in unserem Sport. Wer eine gut funktionierende DSL-Leitung hat, kann nun wirklich an seinem PC die Faszination Galopprennsport erleben – soweit sich das virtuell darstellen lässt, denn nichts geht über das Live-Erlebnis auf der Rennbahn.
GaloppOnline.de: Wo sehen Sie die Perspektiven auf dem Wettsektor im Internet?
Christian Sundermann: Aus der Phase des belächelten Freak-Mediums ist das Internet längst heraus. Ebay verzeichnet unglaubliche Wachstumsraten – und ist dabei profitabel, Suchmaschinen wie Google müssen sich massenhafter Zugriffe fast ‚erwehren‘, Laptops sind für vernünftige Preise zu erwerben, GPRS und demnächst UMTS ermöglichen Datentransfers in hohen Maßen: Das alles wird das Internet weiter nach vorne bringen auf dem Weg, DAS Medium für Kommunikationsleistungen zu werden.
Wetten sind ein Idealprodukt für den Vertriebsweg Internet! Das haben alle Buchmacher und Lotterieveranstalter weltweit mit unterschiedlicher Schnelligkeit begriffen. Nur: Allein als Tippscheinannahmestelle oder Wett-Ticketcounter ist das zu lieb- und leblos. Das ist wie Otto-Katalog ohne Fotos, da kauft keiner. Kombiniert mit der Live-Übertragung der Galopprennen ist das ein gutes Surrogat für den Wetter, der nicht auf die Bahn kommen kann, aber trotzdem ‚dabei sein‘ möchte.
GaloppOnline.de Welche Besucherzahlen streben Sie an?
Christian Sundermann: Auf der Testseite hatten wir z.B. 380 Leute, die gleichzeitig den Großen Müller-Brot Preis über den Stream angesehen haben. Zum Dallmayr-Preis waren es dann schon fast 600. Ich denke, dass bei entsprechendem Rennangebot 2.000 bis 2.500 User in naher Zukunft parallel erreichbar sein werden, über den gesamten Renntag wird das dann eine fünfstellige Zahl sein.
Den Rennbahnen wird dadurch kein Besucher verloren gehen. Wer nicht kommen will, kommt eh nicht. Aber wenn München rennfrei hat -nicht mal ich würde mich in den Flieger setzen, um in Köln oder Hannover dann einen Rennbahnbesuch zu machen. Aber ‚zu Hause im Internet‘ ist das doch etwas Wunderbares.
Gleiches gilt für alle Urlauber: Die Toprennen der Saison fallen fast ausschließlich in die Sommerferien. Wenn ich nun per Laptop im Urlaub dabei bin, profitiert davon jeder bewettete Rennverein. Das klingt vielleicht arg nach Zukunftsvisionen, aber ich glaube, dass das schneller als wir denken Realität wird.
GaloppOnline.de: Wie wird Ihre Initiative auf Direktoriumsseite gesehen?
Christian Sundermann: www.galopprennen.tv ist in den letzten 10 Monaten in Kooperation mit der Network Providing GmbH entwickelt worden. Wir hatten diese Initiative im November 2002 dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen präsentiert und sogleich ein positives Echo erhalten, auch auf einem Arbeitsmeeting der Rennbahn-Geschäftsführer im Dezember in Köln. Dann wurde es allerdings recht still, Anfragen wurden nicht mal mehr beantwortet.
Das Direktorium hatte Vorbehalte wegen der Firmenzugehörigkeit unseres Technikproviders zum EUROTIP-Konzern, der seitens des zukünftig potenziell starken Partners ‚Lotto‘ als unangenehmer Konkurrent in Sachen Sportwetten eingeschätzt wurde, ferner fürchtete man die Planung der Kooperation mit T-Online zu gefährden.
Das sahen und sehen wir anders, da weder Lotto noch T-Online allein aufgrund des sogar noch untertriebenen David-Goliath-Vergleiches vor dem Münchener Rennverein e.V. und dessen Internetaktivitäten Sorge haben muss. Deshalb entschieden wir uns dann im Vorstand, diesen Weg als Münchener Rennverein e.V. selbst zu gehen.
Nach der ersten Testübertragung aus Düsseldorf und München am 11.05.2003 ernteten wir ein zweigeteiltes Echo: Unzählige Dankesschreiben an den Verein und Jubelorgien in den Internet-Foren, harrsche Kritik seitens des Direktoriums. Das Erstere hält unvermindert an, das Letzter hat inzwischen nachgelassen. Viele Vereine haben inzwischen unseren Service genutzt – kostenlos! U. a. auch Hamburg, Hoppegarten, Düsseldorf oder Hannover wurden in der Testphase übertragen.
Mülheim und Dresden haben erst letzte Woche um die Übertragung aller Renntage gebeten. Bremen und Krefeld hatten zunächst Interesse bekundet, sind dann aber vom Pfad der Tugend abgekommen (worden…) Ich hoffe und glaube, dass das Direktorium inzwischen (an)erkennt, was hier in kürzester Zeit mit viel Geld und Arbeit in Top-Qualität zum Nutzen für den gesamten Galopprennsport geschaffen worden ist.
Warum sollte jemand gegen etwas opponieren, das dem Sport nützt? Das wäre unsinnig und in der gegenwärtigen Situation unseres Sportes dumm und sogar fahrlässig. Der Wetter hätte dafür überhaupt kein Verständnis – und der finanziert letztlich – neben den Besitzern und den Sponsoren – diesen Sport. Dem Wetter muss etwas geboten werden.
Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn der Galopprennsport auch bei T-Online Einzug halten könnte! Es gibt kein bekannteres Portal in Deutschland.
Nur:
Wo wäre unser Sport dort aufgehängt?
Wann wird über das Portal die erste Wette in den Rennbahntoto fließen?
Wer trägt die Entwicklungskosten? Werden diese recouped?
Wer hat dort die spezielle Erfahrung zur Programmierung von Wettsoftware?
Aus eigener Erfahrung weiß ich um die langwierigen Entscheidungswege im Häusern der Größe von T-Online. Bis dahin vergeht Renntag um Renntag, an dem wegen der fehlenden Internet-Vermarktung den Rennvereinen (und damit auch dem Direktorium) Gelder verloren gehen. Ich gehe nicht davon aus, dass man T-Online die Internetwette exklusiv gewähren will. Diesen Kardinal-Fehler wird wohl niemand sehenden Auges zweimal machen wollen.
Nehmen wir einmal an, T-Online nimmt die Pferdewette ins Programm auf:
Wie lange wird denn dann auf der Homepage an exponierter Stelle dafür geworben?
3 Tage?
1 Woche?
In der 2. Woche wird man wohl bereits scrollen müssen, um den Link zu finden, danach findet der Kunde nur noch über die Sitemap zum Wettlink. Machen wir uns nichts vor: Dann ist die Pferdewette eins von hunderten der T-Online Angebote.
Natürlich ist das selbstverständlich immer noch besser als gar nicht dort vertreten zu sein, und deshalb muss das Projekt auch weiterbetrieben werden! Aber genau deshalb gibt es auch überhaupt keinen vernünftigen Grund, andere Aktivitäten zu blockieren zu versuchen und dadurch Zeit (und Geld!) für unseren Sport zu verlieren. Vielleicht kann man unser Projekt ja auch bei T-Online integrieren. Wir helfen gerne!
GaloppOnline.de: Womit wollen Sie Kunden zum Wetten anlocken? Gibt es wie bei den Bookies auch Bonusaktionen?
Christian Sundermann: Wir haben einen Einzahlungsbonus von 20,- EUR ausgelobt. Jede Kunde, der sich neu registrieren läßt und mindestens 50,- EUR einzahlt, bekommt das als ‚Begrüßungsgeld‘. Da die Einzahlung per Kreditkarte erst in Kürze möglich sein wird, wollten wir damit unseren Kunden auch den erhöhten Arbeitsaufwand, den ihnen eine Überweisung verursacht, versüßen. Auch vor unseren Saisonhöhepunkten mag das ein geeignetes Werbemittel sein.
Wir wollen aber vor allem durch unsere Bildqualität und den redaktionellen Teil überzeugen. Ferner gibt es sehr viele Wetter (insgesamt aber leider noch zu wenig…), die prinzipiell NUR in den Rennbahntoto wetten, denen aber bislang kein hochwertiges Videobild zur Verfügung stand. Deren Portal sind wir.
GaloppOnline.de: Sehen Sie Expansions-Chancen?
Christian Sundermann: Ja, wir werden ab Sonntag z.B. auch Trabrennbilder zeigen. Klingt komisch – ist aber so! Der Münchener Rennverein hat am kommenden Sonntag wieder einmal die ‚(g)rasenden Traber‘ zu Gast: Im Großen Eurotip Grasbahnpreis der Traber werden 15.000 EUR an Preisgeldern ausgeschüttet.
Der Münchener Rennverein e.V. ist der einzige Galopprennverein, der auch Mitglied des ‚CTB‘ und des ‚HVRT‘, des ‚DFB der Traber‘, ist.
Interessant wäre es, über German Tote auch Wetten nach Frankreich und England zu vermitteln. Dazu müssen wir aber noch Gespräche mit German Tote führen.
GaloppOnline.de: Wo liegen für Sie persönlich Ihre Schwerpunkte im Job?
Christian Sundermann: Ich arbeite als selbständiger Unternehmerberater im Finanzierungbereich zumeist junger oder kleinerer und mittlerer Unternehmen unterhalb der DAX-Ebene.
Auf Basis meiner sechsjährigen bankseitigen Erfahrung als Projektleiter im Bereich der Börseneinführung und Kapitalmarktfinanzierung vor allem mittelständischer Unternehmen und über zwei Jahren als Bereichsleiter Corporate Finance einer börsennotierten AG stehe ich Unternehmern als Sparringspartner und/oder ‚Türöffner‘ für deren Finanzierungs – und Kapitalmarktfragen zur Seite, berate bei Investitionsentscheidungen, bei Investor Relations-Fragen oder im Vorfeld von Hauptversammlungen, im Bereich M&A -vornehmlich im Medienbereich- und widme mich allen Fragen, die ‚am Gelde hängen oder zu ihm streben‘.
GaloppOnline.de: Zu Ihrem Stall Wo laufen Sie denn? Wer hatte die Idee zu dem originellen Loriot-Dress? Haben Sie Kontakt zu Loriot? Welches sind die Hoffnungsträger aktuell? Wieviele Pferde haben Sie?
Christian Sundermann: Seit gut 20 Jahren bin ich sowohl passionierter ‚Loriotiker‘ wie auch ‚Galopper‘. Dass sich beide Hobbies eines Tages einmal sogar zusammenführen lassen könnten, ergab sich im Jahr 2000. Wir hatten unseren ersten Galopper ‚Texas Ranger‘ erworben, brauchten einen Renndress und den Stallnamen. Ein guter Freund beharrte darauf, dass wir den Rennsport auch ‚loriotisieren‘.
Wir wählten die Fernglas-Szene aus dem Bendow-Sketch ‚Auf der Rennbahn‘ mit dem bekannten Zitat ‚Wo laufen sie denn?‘ als Motiv für den Renndress. Das Direktorium wollte uns das aus lizenzrechtlichen Überlegungen nicht empfehlen, so suchte ich den persönlichen Kontakt zu Vicco von Bülow alias Loriot für dessen OK.
Sein ob der Kuriosität des Anliegens etwas überrumpeltes Sekretariat erlaubte einen Start in dem Dress, aber nicht mehr. So schrieb ich ihm einen langen ‚Erfahrungsbericht‘ meines Loriot-Fan-Daseins. Zwei Tage später rief er mich an, weil es ihn köstlich amüsiert habe, in welchen Lebenslagen er unwissentlich eine z.T. tragende Rolle gespielt habe (z.B. beinhaltete unsere Trauungszeremonie in der Kirche viele Loriot-Zitate in der Predigt etc.) – und genehmigte Dress und Stallnamen.
Nur der Pferdename störte ihn, da völlig unloriotisch. Das haben wir dann bei 3 Pferden geändert, denen wir Namen aus den Werken Loriots gaben: Zum Schrecken von Züchter Dr. Klaus Schulte tauften wir seinen Hengst ‚Fürstenberg‘ zunächst in ‚Fette Schnecke‘, später ‚Fat Snail‘ um.
Auch ‚In Chief‘ bekam den selten hübschen Namen ‚Ifag Mannheim‘, machte diesen dann zur Freude vieler Kolumnisten mit seinem Derbystart 2002 über die Grenzen Münchens bekannt, verstarb dann leider viel zu früh bei seinem schrecklichen Unfall im Großen Dallmayr-Preis 2002 mitten auf der Zielgerade.
In Memoriam haben wir dann auf der letzten Jährlingsauktion den Hengst ‚Shiftah‘ erworben, bei dem ich mich mit meinem Namensfavorit ‚Saugblaser Heinzelmann‘ aber nicht gegen meine Frau und Herrn von Bülow und deren Variante ‚Schnipp Schnapp‘ aus dem herrlichen Skat-Sketch durchsetzen konnte.
Bislang hatten wir insgesamt 7 Galopper, neben den o.g. noch ‚Scud‘, der aber nie seine Box verlassen hat und bei einer Operation verstarb, den sehr treuen ‚Kasai‘, der auf der Badener Frühjahrsauktion in den engagierten Stall No Limits in die Schweiz wechselte, und nun seit 2 Wochen den 4-jährigen Hengst ‚Sub Seven‘, der gleich bei seinem Lebensdebüt gewann und seitdem unter ‚Super Seven‘ firmiert…
GaloppOnline.de: Was kann jemanden in dieser schwierigen Zeit dazu bewegen, sich beruflich im Galopprennsport zu engagieren?
Christian Sundermann: Engagieren wollte ich mich in diesem herrlichen Sport schon immer, nachdem ich im Alter von 15 Jahren im ersten Versuch die Dreierwette im RennQuintett traf und stolz 220 Mark nach Hause trug. Seitdem fasziniert mich alles, was mit Galopprennen zu tun hat.
Mit 25 Jahren wollte ich meine Diplomarbeit an der Uni Münster über das Thema ‚Finanzierung des Galopprennsports in Deutschland‘ schreiben, bekam auch damals sofort die Unterstützung vom Generalsekretär, Herrn von Loeper, vom Direktorium zugesagt. Dem Professor sagte aber das Thema zu wenig, so dass ich sowohl das Thema wie auch den Professor wechselte.
Mit 35 Jahren gab’s dann den ersten 4-beinigen Familienzuwachs, ich wurde (jüngstes!) Mitglied im Münchener Rennverein e.V. und ein Jahr später dann in den Vorstand des Rennvereines gewählt. Dort kümmere ich vor allem um die Themen Wetten, Medien, Finanzierung und Marketing-Kooperationen.
Beruflich bin ich nicht im Galopprennsport engagiert, alle Arbeit erfolgt ehrenamtlich. Das kostet viel Zeit, macht mir aber sehr viel Spaß, da ich merke, was alles zu bewegen ist und wie gut es beim Kunden ankommt, wenn man’s erst mal anpackt. Ich freue mich über sehr viel junges Publikum bei uns in Riem (natürlich auch über das ‚alte‘, das lässt für die Zukunft des Sports hoffen.