Rekordträchtiger Gruppesieg für Stradivarius

Die unglaubliche Laufbahn des Ausnahme-Galoppers Stradivarius ist um eine Bestmarke reicher. Am Freitagabend gelang ihm in Doncaster sein 17. (!) Gruppesieg. Damit stellte er den europäischen Rekord von Cirrus Des Aigles ein. Kein anderes in Europa trainiertes Pferd gewann mehr Grupperennen als Stradivarius und Cirrus Des Aigles.

Der Doncaster Cup, ein mit 110.000 Pfund dotiertes Gruppe II-Rennen über 3600 Meter, war sichere Beute des siebenjährigen Hengstes aus dem Stall von John und Thady Gosden. Zweiter wurde Alerta Roja, die zuletzt im Juli denselben Rang im Hoppegartener Steher Cup belegte und dieses von Memphis gewonnene Rennen mächtig aufwerten konnte. Der Sea The Stars-Sohn Stradivarius gewann das Steherrennen einmal mehr unter Frankie Dettori, es war der zweite Erfolg des so einzigartigen Hengstes in dieser Prüfung.

Der Long Distance Cup am Champions Day in Ascot oder der Prix du Cadran in Longchamp sind die nächsten Optionen von Stradivarius, dort könnte sich der Hengst, der schon jetzt eine schier unglaubliche Karriere vorzuweisen hat, zum alleinigen Rekordhalter in Europa machen.

Die Laufbahn des im Besitz von Bjorn Nielsen stehenden Hengstes, der ihn auch selber zog, begann eigentlich recht überschaubar. Zweijährig legte er seine Maidenschaft beim dritten Start ab, damals noch über 1600 Meter. Sein erster größerer Sieg als Dreijähriger sollte dann erstmals zeigen wohin der Weg von Stradivarius führen soll. Er gewann die Queens Vase (Gr.II) während Royal Ascot über 2800 Meter. Im selben Jahr holte er sich im Goodwood Cup sein erstes Gruppe I-Rennen, es folgte unter anderem eine Platzierung im britischen St.Leger.

2018 begann dann endgültig die große Karriere des Super-Stehers. Von Mai 2018 bis September 2019 war er zehnmal in Serie nicht zu schlagen, gewann vier Gruppe I-Rennen darunter zweimal den großen Ascot Gold Cup. Stradivarius war nun endgültig ein Star!

2020 stand ein im Zeichen eines Versuchs, ihn auch über die klassische Distanz zu großen Taten zu formen. Er bestritt im Oktober den Prix de l’Arc de Triomphe, wurde in dem Rennen zwar nur Siebter, auf dem Weg dahin sammelte er einmal mehr Siege im Gold Cup und Goodwood Cup (beide Gruppe I) ein.

In dieser Saison stehen erneut drei Siege bei vier Auftritten zu Buche, nur im Gold Cup musste er eine Niederlage hinnehmen. Dennoch, die Laufbahn von Stradivarius ist schon jetzt fast einzigartig. 30 Starts, 19 Siege davon 17 auf Gruppe-Parkett, und eine Gewinnsumme von fast 3,5 Millionen Euro, sind die beeindruckenden Zahlen von Stradivarius.

Und eine Sache hat Stradivarius gegenüber Cirrus des Aigles voraus. Er ist, anders als der französische Top-Star, Hengst und könnte nach der Beendigung seiner Laufbahn noch eine weitere große Karriere als Stallion absolvieren. Einen härter und länger geprüften Deckhengst würde man dann wohl kaum wo anders auf der Welt finden.

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