Die Hindernissaison ist in England und Irland mittlerweile in vollem Gange. Am vergangenen Wochenende gaben sich auf den Bahnen in Haydock, Ascot und Punchestown viele Stars der National Hunt-Szene die Ehre. Allen voran Kauto Star. Der von Paul Nicholls trainierte Sechsjährige absolvierte in der Betfair Chase in Haydock (Grade I) bei seinem ersten Versuch über drei Meilen einen besseren Trainingsgalopp, schlug in diesem erstklassig besetzten Rennen solche Könner wie Beef or Salmon, L’Ami oder Kingscliff mit nicht weniger als 17 (!) Längen Vorsprung.
Das war eine außerordentlich starke Leistung des Sechsjährigen, der wohl das beste ist, was der englische Hindernissport derzeit über die schweren Sprünge zu bieten hat. Natürlich steht Kauto Star, auf dem Ruby Walsh nicht groß aus sich herausgehen musste, nun in klarer Favoritenrolle für die King George VI Chase am zweiten Weihnachtstag in Kempton und den Cheltenham Gold Cup, denn es war eine der besten Leistungen eines Steeplers in den letzten Jahren. In der letzten Saison war Kauto Star, der mit seinen sechs Jahren noch ein junger Steepler ist, als Favorit in der Champion Chase gleich in der Anfangsphase zu Fall gekommen.
In Ascot gab es zur selben Zeit im Coral Ascot Hurdle (Grade II) über Hürden den erwarteten Erfolg des zweifachen Champion Hurdle-Siegers Hardy Eustace. Der von Dessie Hughes trainierte Archway-Sohn machte unter seinem ständigen Reiter Conor O’Dwyer wenig Federlesen mit der von Mighty Man angeführten Konkurenz, hatte im Ziel elf Längen Vorsprung. Auf ein Aufeinandertreffen mit dem neuen Hürdentalent Detroit City darf man sicher gespannt sein.
Am Sonntag stand im irischen Punchestown das Morgania Hurdle auf dem Programm, das Grade I-Rennen über zwei Meilen. Hier kam es zum Aufeinandertreffen des Vorjahressiegers und Champion Hurdle-Titelträgers Brave Inca mit der Klassestute Asian Maze und dem aufstrebenden Iktitaf aus dem Stall von Noel Meade. Dieser war unter Paul Carberry auf passend weichem Boden sogar als Favorit angetreten.
Dieser Rolle konnte der Wallach schließlich auch entsprechen, als er Asian Maze mit eineinviertel Länge auf die Verliererstraße schickte. Bis zu Brave Inca waren es dann schon sieben Längen, er könnte das Rennen nach einer längeren Pause noch benötigt haben.