Ihre Bilanz hat ganz offensichtlich abgeschreckt: Für die Gainsborough Poule d’ Essai des Pouliches blieben am Donnerstag zehn Stuten im Aufgebot. Und nach all dem, was die von Pascal Bary für den Stall Niarchos trainierte Divine Proportions bislang gezeigt hat, kann es für die Konkurrentinnen am kommenden Sonntag in dem mit 400.000 Euro dotierten Stutenklassiker eigentlich nur um Rang zwei oder weniger gehen.
Christophe Lemaire wird auch in der „Poule“ der Partner der heißen Favoritin sein. Am Mittwoch legte Divine Proportions unter den Augen ihres Trainers und von Niarchos-Racing-Manager Alan Cooper eine ganz offensichtlich glänzende Morgenarbeit hin. Alle zeigten sich rundum zufrieden und gehen nicht davon aus, dass die Kingmambo-Tochter am Sonntag den Nimbus der Unbesiegten verlieren wird. Um allen Unwägbarkeiten aus dem Weg zu gehen, wird man mit Ratukidul eine Pacemakerin ins Rennen schicken.
Natürlich werden auch Gäste aus England und Irland auf die „Poule“ zielen. Noch 2001 und 2002 ging der Stutenklassiker in die Quartiere von Aidan O’ Brien (Rose Gipsy) und John Gosden (Zenda).
O’ Brien ließ Cherokee und Silk and Scarlett im Rennen, während John Gosden Titian Time an die Seine schicken wird. Die Red-Ransom-Tochter war seit ihrem zweiten Platz im Prix Marcel Boussac zu divine Proposition nicht mehr am Start gewesen, doch wird sie ihr Betreuer natürlich topfit in den Klassiker schicken.
Das englische Lambourn-Quartier von Brian Meehan könnte durch Magical Romance vertreten sein und damit käme die letztjährige Siegerin der Cheveley Park Stakes (Gruppe I) an den Start. Was sicherlich ein nicht zu unterschätzendes Kaliber ist. Frankreichs Championtrainer Andre Fabre sattelt für Sheikh Mohammed die von Dubai Millennium stammende Antique, die aber bereits im „La Grotte“ gegen divine Proposition insgesamt völlig chancenlos war.
Wesentlich offener gestaltet sich die Situation in der Poule d’ Essai des Poulains. Neben den 19 Hengsten, die am Donnerstag stehen blieben, dürften vor allem die beiden Nachnennungen von hohem Interesse sein.
Dabei handelt es sich um den von Carlos Laffon-Parias trainierten Laverock, der vor kurzem in sehr feiner Manier den Prix de Fontainebleau gewann, und um Indesatchel, der als aktuelle Form den Sieg in den Greenham Stakes von Newbury vorweisen kann. Er wird trainiert vom jungen irischen Trainer David Wachman. Aus Irland blieben aus dem Ballydoyle-Quartier Oratorio, Cougar Cat und Dark Cheetah im Aufgebot. Vor allem Oratorio hat in Longchamp bereits nachhaltig Spuren hinterlassen, gewann der Danehill-Sohn den Prix Jean Luc-Lagardere am Arc-Tag gegen Early March, der ebenfalls am Sonntag von Criquette Head-Maarek ins Rennen geschickt werden könnte.
Anschließend bezog Oratoria in den englischen Dewhurst Stakes gegen Shamardal eine Niederlage. Dieser enttäuschte in diesem Jahr als Favorit um UAE Derby in Dubai. Neben Shamardal hat Godolphin auch noch mit Belenus die Chance, einen Klassiker zu landen.
Englands Spitzentrainer Richard Hannon könnte mit Kamakiri, Sieger es European Free Handicaps von Newmarket, vertreten sein.
Ein hoch gehandelter Kandidat der heimischen Equipe ist der von Cyriague Diard trainierte Helios Quercus. Der Diableneyev-Sohn lief sich mit seinem Erfolg im Prix Omniun in Saint-Cloud gegen Salut Thomas und Laverock in die Spitzengruppe seines Jahrgangs.
Im Prix de La Force (Gruppe III) scheiterte Helios Quercus lediglich mit einem Kopf und scheint für seinen Poule-Auftritt bestens gerüstet. Mit dem von Jean-Claude Rouget trainierten Melanosporum und dem Smaga-Schützling Zenon gehen die Platzierten des Prix de Fontainebleau hinter Laverock ins Rennen.
Das Quartier von John Hammond könnte durch Gharir vertreten sein. Der Halbbruder von der Act One (Französisches Derby) war im Vorjahr einmal am Start, sein Erfolg fiel allerdings höchst zukunftsträchtig aus.