Es spricht einiges dafür, dass Englands zehnfacher Trainerchampion die achte Oaks-Siegerin in seiner so unvergleichlichen Laufbahn satteln wird. Nach alter Väter Sitte läuten die Epsom Oaks (umgerechnet 551.471. Euro – 2400 m) am Freitag die Classic Day auf den Downs bei London ein. Nachdem es einige Jahre lang sehr ruhig um das Warren Place Stable von Henry Cecil (Foto) gewesen war, steht der einstige Spezialist für die Oaks wieder mehr im Rampenlicht.
Auch dank Khalid Abdullahs Passage of Time, die im Herbst letzten Jahres mit ihrem Erfolg im Criterium de Saint-Cloud endlich auch wieder einmal einen Gruppe-I-Treffer für dieses Quartier markierte. Und genau diese Stute soll nun den achten Oaks-Treffer für Henry Cecil markieren.
In den Musidora Stakes von York gab es einen standesgemäßen Erfolg zum Saisonauftakt, als Passage of Time gegen Sweet Lily zum Zuge kam. Wenn auch nur knapp, doch hatte Cecil gleich signalisiert, dass er seine Gruppe-I-Siegerin für die Oaks und nicht für die „Musidora“ trainiere. Was soviel heißen sollte, dass die Dansili-Tochter in York noch nicht den hundertprozentigen Schliff gehabt haben dürfte. Natürlich reitet Richard Hughes die Favoritin.
Und falls Passage of Time am Freitag patzen sollte, dann könnte es dennoch einen Cecil-Treffer geben, denn mit der stark verbesserten Light Shift hält dieses Newmarket-Quartier ein weiteres heißen Eisen im Feuer. Die Niarchos-Stute gewann in sehr überzeugender Manier die Cheshire Oaks in Chester, ist nun nach drei Starts unbezwungen. Im Sattel wird erneut Ted Durcan sitzen.
Godolphins Hoffnung, den ersten Big Point in dieser Saison zu landen, schienen zu Beginn der Woche wie eine Seifenfestgestellt wurde. Doch es gab eine überrschend schnelle Heilung, sie wurde nun mit Frankie Dettori angegeben. Drei Jahre nach dem Oaks-Treffer mit Ouija Board sattelt Ed Dunlop mit Salvina erneut eine sehr chancenreiche Stute. Die Grand Lodge-Tochter gewann die Pretty Polly Stakes von Newmarket hochüberlegen und hat nun die gleiche Route eingeschlagen, wie seinerzeit Ouija Board. Da Jamie Spencer gesperrt ist, wurde Olivier Peslier für Dalvina verpflichtet.
Aus Irland reist die von John Oxx trainierte und aus der Stauffenberg-Zucht stammende Four Sins an und somit eine Stute, die zuletzt in den zur Gruppe III zählenden Blue Wind Stakes in Naas vollauf überzeugte.Mick Kinane wird sie reiten. Vier Stuten hält Aidan O‘ Brien noch im Aufgebot, sämtliche Reiterfragen waren am Mittwoch noch offen.
Mit dem Coronation Cup (367.647 Euro – 2400 m) steht am Freitag ein weiterer Hochkaräter auf der Karte. Shirocco gewann vor zwölf Monaten für Georg Baron von Ullmann, trainiert von Andre Fabre. 2002 setzte sich der von Peter Schiergen für das Gestüt Ammerland trainierte Boreal in dieser Gruppe-I-Prüfung durch. Der vorjährige Epsom Derby-Sieger Sir Percy ist der Star des Coronation Cups und wäre 34 Jahre nach Roberto das erste Pferd, welches das Doppel Derby/Coronation Cup komplettieren würde.
Der Schützling von Marcus Tregoning war zuletzt in Nad al Sheba an der Öffentlichkeit, kam im Dubnai Sheema Classic auf Platz vier über die Linie. Knapp vor ihm platzierte sich Youmzain, der am letzten Sonntag im Tattersalls Gold Cup auf dem Curragh auf einem guten dritten Platz über die Linie kam. Wie beim Derby-Triumph sitzt Martin Dwyer im Sattel von Sir Percy.
Aidan O‘ Brien schickt Scorpion und Septimus ins Rennen, Clive Brittain, der mit Warrsan 2003 und 2004 den Coronation Cup-Sieger sattelte, ist in diesem Jahr mit Hattan vertreten. Seb Sanders soll auf dem Außenseiter für eine kleine Sensation sorgen.
Auch Englands amtierender Leger-Sieger Sixties Icon geht in den Coronation Cup und hat mit Frankie Dettori den Steuermann an Bord, der auch beim klassischen Wurf im Sattel des von Jeremy Noseda trainierten Galileo-Sohnes saß. Die Farben von Hamdan al Maktoum vertritt der in diesem Jahr bereits zweimal auf Gruppe-Ebene erfolgreiche Maraahel, den Sir Michael Stoute trainiert und natürlich von Hamdan al Maktoums Stalljockey Richard Hills trainiert wird.