Crowley: „Gibbons‘ Atem roch nach Alkohol“

Am Dienstag wurde vor dem High Court die einwöchige Anhörung im Fall des 2016 schwer verunglückten Jockeys Freddie Tylicki fortgesetzt.

In der Anhörung geht es darum zu erörtern, ob Graham Gibbons maßgeblich Schuld an dem folgenschweren Sturz im Oktober 2016 in Kempton hatte, seit dem Tylicki im Rollstuhl sitzt. Am Dienstag sagte unter anderem Jim Crowley aus. Und seine Aussage hatet es durchaus in sich: „Gibbons‘ Atem roch an diesem Tag nach Alkohol“, sagte der ehemalige Champion-Jockey. „Das war nicht ungewöhnlich und man war in der Jockeystube daran gewöhnt.“ Allerdings hätte Crowley, so Gibbons‘ Anwalt Patrick Lawrence, dies den Stewards an diesem Tag mitteilen müssen. Crowley widersprach dieser Aussage vor dem High Court nicht.

Im Kreuzverhör durch Edward Faulks, der Tylicki vertritt, wurde Gibbons gefragt, ob er jemals unter Alkoholeinfluss Pferde geritten habe. „Vielleicht“, antwortete er. Zu den Vorwürfen von Jim Crowley sagte Gibbons: „Das ist die Meinung einer Person. Am selben Tag waren 35 andere Jockeys in der Jockeystube und keiner von ihnen hat Alkohol gerochen, und wenn doch, wären die Stewards alarmiert worden.“ Gibbons schloss jedoch die Möglichkeit nicht aus, dass Crowley doch richtig liegt. Auf Nachfrage von Faulks sagte er, er könne sich selbst nicht sicher sein, bezeichnete Crowleys Behauptung aber als „fragwürdig“.

Ebenfalls angehört wurde Pat Cosgrave, der aus Dubai zurück nach England reiste. Wie bereits vermutet revidierte er seine am Renntag getätigte Aussage, nachdem Tylicki äußerst „ehrgeizig“ geritten sei, als er durch eine Lücke gehen wollte. Am Dienstag hörte sich das wie folgt an: „Es gab offensichtlich genug Raum, sonst wäre er mit seinem Pferd nie so weit gekommen“, sagte Cosgrave.

Auf die Frage, warum er das den Stewards nicht gesagt habe, sagte Cosgrave: „Es ist ein Verhaltenskodex, so neutral wie möglich zu bleiben, sich nicht einzumischen oder zu viel zu sagen.“ Auf Drängen von Richterin Karen Walden-Smith sagte er weiter: „Das hatte nicht viel mit mir zu tun. Es war Sache der Stewards zu entscheiden wessen Fehler es war.“

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