Ein Frühjahrsbote ist unweigerlich das berühmt-berüchtigte Grand National von Aintree. Am Samstag ist es wieder so weit, dann wird die mit einer Million Pfund dotierte Traditionsprüfung über 7141 Meter und 30 – teilweise ob ihrer Schwierigkeit legendäre – Sprünge ausgetragen. Es sollte wie jedes Jahr das umsatzstärkste Wetträtsel der Hindernissaison werden. Den Wettmarkt beherrscht seit einiger Zeit eindeutig Jonjo O´ Neills für John P. McManus trainierter Shutthefrontdoor mit Kursen um die 80:10. Der acht Jahre alte Accordion-Sohn siegte bei seinem letzten Start in Carlisle im November überlegen in einer Class-2-Jagd. Viele Experten halten den Favoriten für überbewertet. Doch ist er als Ritt des Dauerchampion-Jockey AP McCoy, der bald nach dem Grand National seine Stiefel an den Nagel hängen wird, sozusagen der „natürliche Favorit“ der Herzen (Zum Rennen).
Obwohl das Grand National – wie noch im vorigen Jahr – oft von kleinen Ställen gewonnen wurde – geben im Wettmarkt mal wieder die Promi-Ställe den Ton an. Obwohl viele der Startrainer das Grand National auch erst einmal oder auch noch gar nicht gewinnen konnten. Je nach Buchmacher ein- oder zweistellig wird noch Paul Nicholls´ Rocky Creek unter Sam Twiston-Davies gehandelt, der in dieser Saison einen zweiten Platz auf Gruppe I-Niveau hinter Road To Riches zu Saisonbeginn in Nordirland verbuchen konnte und seine Grand-National-Vorbereitung Ende Februar mit einem Gruppe III-Handicapsieg absolvierte. Nicholls sattelt mit dem zuletzt auf Gruppe II-Ebene platzierten Unioniste unter Noel Fehily noch einen zweiten, interessanten Starter. Erstmals hatte der englische Starttrainer 2012 mit Neptune Collonges das Grand National gewonnen, doch tragen seine beiden Starter sehr hohe Gewichte.
Der Titelverteidiger Pineau De Re befindet sich als 260:10-Außenseiter ebenfalls wieder im Aufgebot, doch unter ebenfalls stattlichem Gewicht und bei dem Ritt von Daryl Jacob lief in dieser Saison noch so gar nichts richtig zusammen: Sein bestes Ergebnis von vier Starts war ein achter Platz Mitte Februar in einem Class-2-Handicap. Trainer Newland gibt sich dennoch sehr optimistisch. Sein Vorjahresjockey Leighton Aspell hat ihm allerdings den Rücken gekehrt, der hat den Ritt auf Oliver Sherwoods zweihöchst gehandicappten Hennessy-Gold-Cup-Sieger Many Clouds angenommen, der zuletzt mit gehörigem Abstand Sechster im großen Cheltenham Gold Cup war.