GaloppOnline.de: Wie geht es Ihnen?
Mario Hofer: Es geht mir wieder gut.
GaloppOnline.de: Können Sie beschwerdefrei gehen oder sind Sie in irgendeiner Form eingeschränkt?
Mario Hofer: Ich kann mich wieder uneingeschränkt bewegen und bin soweit beschwerdefrei.
GaloppOnline.de: Was genau hatten Sie?
Mario Hofer: Eine Infektion (Bakterien) an der vor 4 Jahren operierten Hüfte.
GaloppOnline.de: Kam der Eingriff überraschend?
Mario Hofer: Ja, es mußte alles sehr schnell gehen.
GaloppOnline.de: Welche Gefahr bestand?
Mario Hofer: Dass das gesamte Implantat herausgenommen werden muss und durch ein Neues ersetzt werden muss. Das wäre sehr langwierig geworden, ca. 6 Wochen.
GaloppOnline.de: In Ihrer Abwesenheit hat der Stall doch funktioniert, oder. Wer hat dann eigentlich das Sagen?
Mario Hofer: Frau Witsch und Herr Little leiten dann den Stall und hinter denen steht auch eine starke Mannschaft.
GaloppOnline.de: Sieben Siege in 2009, damit sind Sie der erfolgreichste Trainer. Eigentlich eine gute Grundlage für ein erstes Championat, oder?
Mario Hofer: Schwer vorstellbar, da das Hauptziel natürlich das Geld ist und damit verbunden entsprechende Starts im Ausland.
GaloppOnline.de: Bald beginnt die grüne Saison. Wen hat der Stall für Frankfurt vorgesehen?
Mario Hofer: Shirana und Noblement sollten ziemlich feste Starter sein. Der eine oder andere könnte je nach Trainingseindrücken noch hinzukommen.
GaloppOnline.de: Sie gehen mit Andreas Helfenbein als Stalljockey auch in die Saison 2009. Stand das schon früh fest und ist dies ein Ausdruck von Zufriedenheit mit seiner Arbeit zu werten?
Mario Hofer: Andreas ist ohne Allüren und akzeptiert auch wenn ein Besitzer einen anderen Jockey haben will. Aus diesem Grund und natürlich auch die feinen Erfolge die wir gemeinsam in 2008 hatten sind der Grund für eine weitere Zusammenarbeit.
GaloppOnline.de: Mit Tochter Steffi verfügen Sie über eine erstklassige Alternative für die leichten Gewichte. Hatten Sie deren Entwicklung erwartet oder eher erhofft?
Mario Hofer: Auf jeden Fall erhofft. Aber sie erfreut mich immer wieder, da sie trotz der Erfolge auch immer kritikfähig geblieben ist und ich dadurch die Möglichkeit habe an ihrer Entwicklung teilzunehmen. Sie ist auf jeden Fall eine gute Alternative, aber die Besitzer müssen es selbst wollen. Ich möchte nicht, dass es heisst: ‚der will nur seine Tochter verkaufen‘.
GaloppOnline.de: Wer wird ansonsten noch auf Ihren Pferden in den Sattel steigen?
Mario Hofer: Alle die Jockeys die von den Besitzern gewünscht werden und/oder Form haben.
GaloppOnline.de: Mit wie viel Pferden wird eigentlich die Saison 2009 angegangen?
Mario Hofer: Ca. 110 Pferde.
GaloppOnline.de: Auf welche Kandidaten setzen Sie in erster Linie?
Mario Hofer: Auf jeden Fall auf die Pferde, die sich bereits 2-jährig bewährt haben (King of Sydney, Mantoro, Smooth Operator, Sworn Pro) und es befindet sich noch der eine oder andere Dunkle im Stall.
GaloppOnline.de: Kann man sagen, dass der Konkurrenzkampf angesichts der gesunkenen Zahl an Renntagen noch schwieriger geworden ist?
Mario Hofer: Ich komme seit Jahren mit meinen Kollegen gut aus und es hat so jeder seinen Besitzerstamm. So lange man seine Form behält ändert sich daran auch kaum etwas.
GaloppOnline.de: Werden Sie daher ihre ohnehin nicht geringen Auslandsengagements noch verstärken?
Mario Hofer: Natürlich wird man die fehlenden Startmöglichkeiten durch Starts im Ausland ergänzen.
GaloppOnline.de: In einem Monat wird in Köln der Grand Prix Aufgalopp und damit das erste Gruppe-Rennen ausgetragen. Welche Pferde haben sie dafür vorgesehen?
Mario Hofer: Ich habe keines vorgesehen.
GaloppOnline.de: Bald steht der 1500. Flachsieg an. Bedeuten Ihnen solche Zahlen etwas oder sind sie nur etwas für die Statistiker?
Mario Hofer: Natürlich hat dies seine Bedeutung. Es sind Zielsetzungen und das nächste Ziel ist der 2000. Sieg.
GaloppOnline.de: Sie haben viele große Rennen gewonnen, nur noch nicht das Derby. Kann sich das 2009 ändern und wer käme dafür in Betracht?
Mario Hofer: King of Sydney und vier noch dunkle, steigerungsfähige Dreijährige.
GaloppOnline.de: Sie gelten als ein optimistischer Typ, sind zudem durchweg gut gelaunt. Gilt das auch im Hinblick auf die Entwicklung des deutschen Rennsports?
Mario Hofer: Schlechte Laune ändert an der Lage auch nichts. Es wird auch sicherlich kein leichter Weg zumal die derzeitige Wirtschaftslage auch nicht die beste ist und wie man hört, die Sponsoren rarer geworden sind. Aber dennoch glaube ich, dass es weitergehen wird.