Mit N. Richter

Jockey Norman Richter steht nach halbjähriger Sperre vor seinem Comeback

GaloppOnline.de: Seit Juli 2006 durften Sie nicht mehr reiten, wann starten Sie Ihr Comeback?

Norman Richter: Am 20. Januar bekomme ich meine Lizenz zurück. Am 21. Januar ist der erste Renntag. Dann werde ich wieder voll angreifen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass es wieder losgeht und brenne vor Ehrgeiz.

GaloppOnline.de: Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Norman Richter: Jeden Morgen bin ich im Gestüt Schlenderhan im Training geritten. Und außerdem habe ich mich viel um meinen Sohn gekümmert.

GaloppOnline.de: Waren Sie seither noch einmal bei einer Rennveranstaltung?

Norman Richter: Bei den Kölner Renntagen war ich auf der Bahn, seither allerdings nicht mehr. Die nächsten Renntage in Neuss und Dortmund werde ich mir aber anschauen.

GaloppOnline.de: Wie haben Sie sich fit gehalten?

Norman Richter: Durch das morgendliche Training. In den letzten Wochen habe ich außerdem viel Muskel- und Ausdauertraining gemacht. Mit dem Gewicht hatte ich noch nie Probleme, auch jetzt nicht.

GaloppOnline.de: Wie sehen Sie Ihren Fauxpax rückblickend?

Norman Richter: Es war eine ganz große Eselei von mir. Ich bedaure das alles sehr.

GaloppOnline.de: Weshalb kam es zu diesem Vorfall? Haben Sie eine Erklärung?

Norman Richter: Ich weiß, wie es dazu gekommen ist und stehe zu meinem Fehler. Aber eigentlich möchte ich darüber jetzt nicht mehr sprechen. Es war ein einmaliger Ausrutscher, absolut unprofessionell von mir. Das wird mir nie wieder passieren.

GaloppOnline.de: Warum hat es so lange gedauert bis zur Verhandlung?

Norman Richter: Es sind drei Monate vergangen. Das hat mich selbst etwas gewundert. Aber den Grund kenne ich nicht. Die Proben waren eigentlich schon früh raus.

GaloppOnline.de: Haben Sie Lehren daraus gezogen?

Norman Richter: Natürlich, für meine Karriere was dieser Fehler sicherlich nicht von Vorteil.

GaloppOnline.de: Sie sind im vergangenen Jahr Vater eines Sohnes geworden. Was bedeutet das Kind für Sie?

Norman Richter: Ich habe mir das vorher nie vorstellen können. Jetzt übernehme ich Verantwortung. Unser Sohn Matteo ist inzwischen fünf Monate alt. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre alles für mich viel schlimmer gewesen. Auch meine Freundin Kirsten war und ist ein großer Rückhalt für mich. Die Geburt unseres Sohnes hat mir über die ganze Sache hinweggeholfen.

GaloppOnline.de: Sie sind inzwischen beim Gestüt Schlenderhan beschäftigt. Wie kam der Kontakt zustande?

Norman Richter: Der Kontakt kam zustande, als sich der Wechsel von Andreas Schütz nach Hong Kong konkretisierte. Ich habe mich umgeguckt, wo es in Sachen Karriere noch nach oben gehen könnte. Da kam eigentlich nur Schlenderhan in Betracht. Jeden Morgen reite ich die Pferde, teile meine Einschätzung mit. Zuerst bei Peter Schiergen, dann bei Waldemar Hickst, anschließend einen Monat lang in Disternich und seit der Eröffnung der neuen Trainingsanlage in Quadrath-Ichendorf.

GaloppOnline.de: Wie beurteilen Sie die Bedingungen dort?

Norman Richter: Die Möglichkeiten sind einfach sensationell, sowohl für die Pferde, als auch für die Menschen, die hier arbeiten. Ich bin sehr beeindruckt. Hier wird sehr professionell gearbeitet.

GaloppOnline.de: Wie kommen Sie mit Stalljockey Terry Hellier und Neu-Trainer Jens Hirschberger aus?

Norman Richter: Wir kennen uns alle noch aus der Zeit bei Andreas Schütz. Da läuft alles reibungslos und sehr gut. Im Übrigen möchte ich mich bei Baronin und Baron von Ullmann, Paul Harley und Gebhard Apelt sehr bedanken für die Chance, die sie mir gegeben haben. Das gilt auch für meine Familie und meine Freunde, die zu mir gehalten haben.

GaloppOnline.de: Wie funktioniert Ihr Management?

Norman Richter: Das mache ich mittlerweile selbst, es funktioniert ganz gut. Natürlich hoffe ich, dass das auch funktioniert, wenn ich wieder anfange.

GaloppOnline.de: Wie möchten Sie sich für Fremdritte wieder ins Gespräch bringen?

Norman Richter: Logischerweise durch Siege und Erfolge.

GaloppOnline.de: Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen?

Norman Richter: So viele Rennen wie möglich zu gewinnen, vielleicht auch ein paar große Rennen. Ich möchte mein Können unter Beweis stellen. Terry steht fest an erster Stelle, dahinter ist alles offen. Wenn ich mich anstrenge, werde ich hoffentlich meine Chancen bekommen.

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