Der Bremer Rennverein hat signalisiert, auf der Rennbahn in der Vahr wieder Rennen veranstalten zu wollen. Vorstandsprecher Frank Lenk hat sich zu den Planungen dezidiert gegenüber dem Weser-Kurier geäußert.
Lenk wundere sich, dass der Rennverein in den aktuellen Diskussionen, die in Bremen geführt werden, praktisch kaum eine Rolle spiele. „In bisherigen Gesprächen finden wir praktisch gar nicht statt.“ Im Raum steht ein runder Tisch, der mit vielen Beteiligten, Stadt, Bürgerinitiative, Anwohnern und interessierten Mietern des Geländes, in Kürze stattfinden soll. Bei einem Volksentscheid im Mai hatte eine Mehrheit der Bremer Wähler, exakt 55,88 Prozent, gegen die Bebauung der Rennbahn votiert. Kurioserweise hat der neue Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) in den vergangenen Tagen mit Aussagen, eine moderate Bebauung sei nicht komplett ausgeschlossen, einen Testballon steigen lassen. Dass es da herbe Kritik hagelte, versteht sich von selbst.
Um bei den Zukunftsplanungen gewissermaßen nicht vergessen zu werden, hat Lenk nun den Hut des Rennvereins in den Ring geworfen.
Der Hintergrund, wie in der Weser-Kurier beschreibt: „Ende 2015 war dem Rennverein vonseiten der Stadt der Pachtvertrag gekündigt worden, zum Jahresende 2017 hatte der Verein das Areal geräumt. Bei einem offiziellen Abschiedsrenntag am Karfreitag 2018 starteten die letzten Pferderennen mit rund 7500 Besuchern – es war das Ende einer mehr als hundert Jahre alten Geschichte. „Unser Abschied war nicht freiwillig“, sagt Lenk. Während des Wahlkampfs Anfang dieses Jahres, heißt es in der Pressemitteilung des Bremer Rennvereins, sei immer wieder zu hören gewesen, dass es in der Vergangenheit Subventionen für den Galopprennsport gegeben habe. „Wir waren niemals elitär“, sagt Lenk. Ihm zufolge hat der Rennverein ein Freizeitprogramm geboten, das Familien und Sportbegeisterte gleichermaßen angesprochen hat. „Unsere Veranstaltungen waren vom Zuschauerzuspruch und vom Umsatz her in den letzten Jahren sehr erfolgreich“, sagt Lenk. „Wir befanden uns auf einem guten Weg.“ Den will der Bremer Rennverein mit einem Neustart als Mieter fortsetzen. Geht es nach ihnen, dann soll es auf der Galopprennbahn in der Vahr künftig wieder regelmäßige Renntage geben. Als bedeutsamer Teil der Vergangenheit, sagt Lenk, wolle man auch ein Teil der Zukunft des durch das Votum der Bremer Bürger vor der Bebauung geretteten Anlage sein. Der Rennverein stehe derzeit in einem Austausch mit der Bürgerinitiative. „Wir unterstützen den Wunsch, dass zukünftig ein breit gefächertes, abwechslungsreiches Programm veranstaltet wird.““