Kirsten Rausing

Kirsten Rausing ist Besitzerin des Lanwades Stud in Newmarket, wo der Deutsche Derby-Sieger Sea The Moon im kommenden Jahr als Deckhengst aufgestellt sein wird. Isabel Mathew unterhielt sich mit der Züchterin und Besitzerin, die im Jahr 2003 den Preis von Europa mit Albanova gewinnen konnte.

GaloppOnline.de: Sie müssen sehr zufrieden sein, dass Sea The Moon im kommenden Jahr im Lanwades Stud steht?

Kirsten Rausing: Ja, wir sind sehr froh. Wir hatten ja schon den Siegers des französischen Derbys, Hernando, die zwei Epsom Derby-Gewinner, Sir Percy und North Light, aber wir hatten nie den Sieger eines Deutschen Derbys hier stehen. Ich denke, es gab nie einen Sieger des Deutschen Derbys, der direkt in die Zucht nach Newmarket ging. Wir haben also den ersten.

GaloppOnline.de: Wann wurde Ihr Interesse für Sea The Moon als Stallion geweckt?

Kirsten Rausing: Ich schaue immer nach neuen Deckhengst-Anwärtern in ganz Europa und auch weiter weg. Von dem Moment an, wo Sea The Moon sein Maidenrennen gewonnen hatte, war ich an ihm interessiert und stand lange in Verhandlungen mit Heike und Niko Lafrentz. Ich weiß, es gab eine Menge Konkurrenz, umso glücklicher war ich, als wir vor Goffs eine Einigung erzielen konnten.

GaloppOnline.de: Wie ist Sea The Moons aktueller Gesundheitszustand?

Kirsten Rausing: Er ist immer noch in der Pferdeklinik in Newmarket und auf dem Weg der Genesung. Er ist nicht operiert worden, sondern soll auf natürlichem Wege gesund werden. Wir hoffen, dass wir ihn vor der Tattersalls December Sale hier in Lanwades haben, so dass wir ihn den Züchtern präsentieren können.

GaloppOnline.de: Wir groß war das Interesse, nachdem bekannt wurde, dass Sea The Moon bei Ihnen aufgestellt wird?

Kirsten Rausing: Die europäischen Top-Züchter haben für die kommende Zucht-Saison großes Interesse bekundet. Er wurde teilweise syndikatisiert. Das Gestüt Görlsdorf hält fünfzig Prozent an ihm und wird ihn auch mit ihren Top-Stuten unterstützen. Ich besitze ebenfalls einen Anteil von einem Viertel. Er wird für 15.000 Pfund aufgestellt, die fällig werden, wenn das Fohlen bis zum 1. Oktober überlebt.

GaloppOnline.de: Wie viele Stuten werden Sie zu ihm schicken. Wie, glauben Sie, wird Sea The Moon in den Markt passen?

Kirsten Rausing: Ich werde mich vor  allem auch auf meine Zucht konzentrieren, aber ich schicke schon ein paar sehr schöne Mutterstuten zu ihm, darunter auch eine, die in Deutschland sehr bekannt ist. Das Besondere an Sea The Moon ist, dass er einer der ersten aus dem ersten Jahrgang von Sea The Stars ist, der ins Gestüt geht. Das alleine ist schon bemerkenswert. Natürlich ist es schade, dass Sea The Moon niemals außerhalb Deutschlands an den Start gekommen ist, so wissen wir nicht, wie gut er wirklich war. Aber er ist ein sehr beeindruckendes Pferd. Wir hoffen natürlich, dass seine Nachkommen beweisen, wie gut ihr Vater war.

GaloppOnline.de: Sie haben neben ihm noch Sir Percy, Archipenko, Aussie Rules, Leroidesanimaux und North Light im Lanwades Stud stehen.

Kirsten Rausing: Ja. Sir Percy überzeugt uns vor allem mit seinen Zweijährigen, Wake Forest repräsentiert ihn ja bestens in Deutschland. Archipenko ist einer der Top-Stallions in England, was das Verhältnis zwischen Startern und Sieger angeht. Dabei gewinnen fünfzig Prozent seines Zweijährigen-Jahrgangs. Die Nachkommen von Aussie Rules haben in diesem Jahr über zwei Millionen Pfund verdient. An der Spitze steht natürlich Fiesolana, die jüngst die zur Gruppe I zählenden Matron Stakes gewinnen konnte. Leroidesanimaux hat in diesem Jahr die ersten Stuten für uns gedeckt.  

GaloppOnline.de: Wie viele Mutterstuten haben Sie?

Kirsten Rausing: Ich habe um die achtzig Mutterstuten im Gestüt, das rund tausend Hektar groß ist, wenn man Staffordstown in Irland und St. Simon mit einrechnet. Meine Hengste verkaufe ich alle. Wir hatten eine großartige Saison mit drei individuellen Gruppe-Siegern, darunter Alta Iacta, der den Prix Thomas Byron in Saint-Cloud gewinnen konnte. Wir haben auch den Listensieger All At Sea, der eines von fünfzehn Pferden ist, die wir in Training haben.

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