Alle Augen waren im 83. Henkel-Rennen, dem ersten Klassiker der Saison 2003, auf die klare Favoritin Next Gina gerichtet, doch wurde die Wittekindshoferin nur Letzte. Vor 9000 Zuschauern auf der Grafenberger Rennbahn ging das mit 200 000 Euro dotierte Gruppe II-Rennen zum siebten Mal in seiner Geschichte an das Gestüt Röttgen.
Diacada hieß die Siegerin der über 1600 Meter führenden Stutenprüfung. Es war eine Meisterleistung von Trainer Hans Blume, der die Dreijährige trotz achtmonatiger Pause auf den Punkt genau fit an den Start gebracht hatte. Und es war ein Glanzritt von Andreas Suborics.
1938 hatte Hannenalt den Stutenklassiker zum ersten Mal nach Röttgen geholt. Die aktuelle Siegerin Diacada, die das Rennen zum siebten Mal für die 4711-Farben holte, vertritt nun eine Linie, die durch den Import der Ungarin Didergö (von Imi) vor vielen Jahren in Heumar angesiedelt wurde. Sie war u.a. Mutter der Diana-Siegerin Diu (Mutter selbst von Ditano und Diu Star).
Interessanterweise sind es aber insbesondere Stuten, die den Ruhm der Linie mehrten. Dazu zählt auch Diasprina, die Mutter von Diacada, die den Preis der Winterkönigin gewann.
Diacada ist bereits ihr neuntes Produkt, von den zuvor geborenen Fohlen sind in erster Linie Desidera (Großer Preis von Berlin, Gr. III), Dania (Quebrada-Rennen, Neusser Auktionsrennen) und Dissident zu nennen.
Diasprina ist eine Aspros-Stute aus der vierfachen Siegerin Dorle, die Zweite im Nereide-Rennen war und neben Diasprina auch Duke of Windsor (Orakel der Dreijährigen) gebracht hat. Ihre Tochter Danae ist Mutter von Diktys, Don’t Worry und Drago, weitere gute Pferde aus der Familie sind Daltrey, De Niro und Denice.
Der Vater von Diacada ist der Champion-Sprinter Cadeaux Genereux, der seit vielen Jahren zu den festen Größen unter den europäischen Vererbern zählt. Er steht unverändert im Besitz von Maktoum-al-Maktoums Gainsborough Stud, wirkt aber im Whitesbury Stud. Sechs Gruppe I-Sieger hat er in Europa und in Röttgen steht auf der Koppel mit Desca eine rechte Schwester zu der aktuellen Henkel-Siegerin.
Es ist nur logisch, dass bei dieser Abstammung weite Distanzen für Diacada kein Thema sein werden. So sieht es auch ihr Betreuer, der die Stute in den wichtigen Meilenprüfungen des Landes aufbieten wird. „Die Porsche Trophy in Hoppegarten könnte ein weiteres wichtiges Ziel für Diacada sein.
Für den Preis der Diana hatte ich sie ohnehin nie genannt“, gab Hans Blume unmittelbar nach der Siegerehrung auf dem Düsseldorfer Grafenberg zu verstehen.