Das Wechselspiel an der Spitze der erfolgreichsten Jockeys weltweit geht unvermindert weiter. Derzeit steht der brasilianische Champion Jorge Ricardo vorne, hat damit wieder einmal seinen Dauerrivalen, den Amerikaner Russell Baze, auf den zweiten Platz verwiesen. Am Dienstag ritt Ricardo sechs Sieger auf der argentinischen Rennbahn Palermo, mit dem er um einen Zähler gegenüber Baze in Führung ging.
Der Vorteil wurde einen Tag später ausgebaut, als Ricardo die dreizehnte Prüfung auf dem La Plata Race Track zu seinen Gunsten entschied, so dass er nun mit 9.747 Siegen gegenüber Baze mit 9.745 Erfolgen einen Vorsprung von zwei Zählern aufweist. Der 45-jährige Ricardo entstammt einer Reiter-Dynastie, denn schon sein Vater und zwei Onkel waren als Jockeys tätig, ehe der heutige Weltrekordler 1976 seine ersten Schritte im Rennsport unternahm.
Sechs Wochen nach Aufnahme seiner Jockey-Lehre hatte er nach 74 Ritten bereits 17 Siege erzielt. Später hat er es fünf Mal in seiner Karriere auf mehr als 400 Siege pro Saison gebracht und wurde in fünfundzwanzig Jahren von 1982 bis 2006 Brasiliens Champion. 1994 war er auch im Prix de l‘ Arc de Triomphe im Einsatz, blieb aber mit Much Better in Paris unplatziert.
Dessen ungeachtet avancierte dieser Hengst als viermaliger Gruppe-I-Sieger in den Jahren 1994-95 zum am höchsten eingeschätzten Pferd in Südamerika. Der drei Jahre ältere Baze war der Erste, der Laffit Pincays langjährigen Weltrekord von 9.531 Erfolgen im Dezember 2006 brach. Seit Februar 2007 wechselt die Führung in der Gesamtwertung kontinuierlich, nachdem Ricardo zum ersten Mal an dem Nordamerikaner vorbei gezogen war.
Seitdem hat die Führung bereits fünf Mal zwischen den beiden Klassejockeys gewechselt. Da Baze derzeit auf Europas-Tour weilt, besitzt der in Brasilien geborene Ricardo gute Chancen, seine Führung weiter auszubauen.