Der Gewinner des ersten Tages in Royal Ascot ist ohne Zweifel Ballydoyle-Coach Aidan O’Brien (Foto), auch wenn das Comeback seines Meilen-Stars George Washington nicht so verlief, wie es sich der Erfolgstrainer erhofft hatte. Doch O’Brien war in den St.James’s Palace Stakes eins-zwei-drei und gewann auch die Coventry Stakes für die Youngster.
Doch der Reihe nach. Zunächst standen die Coventry Stakes, das Gruppe II-Rennen für die Zweijährigen auf dem Programm. Hier setzte das Ballydoyle-Team gleich den ersten Glanzpunkt, als der Kingmambo-Sohn Henrythenavigator als Favorit unter Mick Kinane gegen Swiss Franc und Luck Money zum Zuge kam.
35 Minuten später war Royal Ascot ganz in australischer Hand, denn die Sprinter von ‚Down Under‘ beherrschten die Kings’s Stand Stakes, das Gruppe II-Rennen über 1000 Meter, fast nach Belieben. Auch hier kam mit der von Starcoach Lee Freedman betreuten Miss Andretti die Favoritin zum Zuge. Unter Craig Newitt stürmte die sechsjährige Stute in fantastischen 57,44 Sekunden zu ihrem fünften 1000 Meter-Sieg beim ebensovielten Start auf dieser Distanz.
Die Plätze drei und vier gingen durch Magnus und den Vorjahressieger Takeover Target ebenfalls nach Australien. In die australische Phalanx konnte sich nur noch der irische Vertreter Dandy Man schieben.
In den St.James’s Palace Stakes sollte eigentlich der große Auftritt des zweifachen 2.000 Guineas-Siegers Cockney Rebel erfolgen, doch in dem Meilenkracher spielte diesmal ein anderer als der von Ex-Musiker Geoff Huffer trainerte Hengst, die Musik.
Denn es waren die Pferde von Aidan O’Brien, die den Ton angaben. Excellent Art gewann unter Jamie Spencer gegen seine Trainingsgefährten Duke of Marmalade, der es von vorne versucht hatte, und Astronomer Royal. Hinter dem zweiten Favoriten Dutch Art kam Cockney Rebel erst als Fünfter ins Ziel.
Und auch im zweiten Gruppe I-Rennen, den Queen Anne Stakes für die älteren Meilenspezialisten, blieb der Favorit unplatziert. Denn das Comeback von Superstar George Washington nach seinem Wirken als Deckhengst verlief nicht so, wie geplant. Zwar enttäuschte der Danehill-Sohn unter Mick Kinane in dem 250.000-Pfund-Rennen nicht, doch am Ende wurde er eben als 19:10-Favorit nur Vierter. Es war ein dramatisches Rennen, in dem fünf Pferde fast auf einer Linie dem Ziel entgegenstürmten.
Lange schien es Jeremy, der Außenseiter aus dem Stall von Sir Michael Stoute, schaffen zu können, doch genau auf der Linie hatte ein Mann sein Pferd nach vorne bugsiert, der im Moment Gruppe I-Siege sammelt, wie andere Briefmarken.
Frankie Dettori kam mit Godolphins Ramonti gerade noch an Jeremy vorbei, hinter dem Turtle Bowl Dritter wurde. Hinter George Washington ging Platz fünf an den zweiten Favoriten Cesare.
Man mag es kaum glauben, doch dieser Erfolg von Frankie Dettori war der erste Gruppe I-Sieg für Godolphin auf englischem Boden seit drei Jahren. Morgen geht es in Ascot weiter, dann mit Georg Baron von Ullmanns Crack Manduro, der sich in den Prince of Wales’s Stakes versucht.